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Die Fußballikone Eduard Geyer begeht seinen 80. Geburtstag: "Ärger ist noch immer möglich"

Dresden - Mit klarer Stimme und gewohnt lässigen Sprüchen zeigt sich die Fußballlegende Eduard Geyer auch an seinem 80. Geburtstag heute, Montag, genauso präsent wie zu seinen aktiven Zeiten auf dem Spielfeld oder an der Seitenlinie. "Beim Arzt lief es kürzlich ziemlich gut. Ich habe ein neues Knie, eine neue Hüfte bekommen - mein persönliches Ersatzteillager wächst stetig. Glücklicherweise verliere ich noch nicht den Verstand und kann mich recht gut erinnern", erzählte der Geburtstagsmann. Wichtig sei, dass man sich bewegen und klar denken kann. Außerdem, dass man das tut, worauf man Lust hat und dass die Familie intakt ist. Mit seiner Familie und einigen Freunden - insgesamt etwa 35 Personen - wird der ehemalige DDR-Nationaltrainer auch heute ein fröhliches Fest begehen. "Wir haben genug Leute, die für gute Stimmung sorgen können", so Geyer, der in Bielsko-Biała, Schlesien, geboren wurde und von 1962 bis 1975 ausschließlich für die Dresdner Vereine FC Einheit, FSV Lokomotive und Dynamo spielte und Dynamo auch nach seiner aktiven Karriere als Trainer bis zur politischen Wende die Treue hielt.

Eduard "Ede" Geyer und seine Erfolge mit Energie Cottbus

"Den BFC Dynamo nach zehn Jahren als Meister abzulösen" und der 2:0-Sieg gegen Belgien im letzten DDR-Länderspiel mit den verbliebenen Nationalspielern aus den neuen Bundesländern wie Matthias Sammer (57) zählen zu den Höhepunkten seiner Laufbahn. Danach coachte der vielseitige ehemalige Spieler den ungarischen Erstligisten Bodajk FC Siofok und führte Sachsen Leipzig von 1992 bis 1994 in die damals drittklassige Regionalliga. Mit Energie Cottbus schrieb Geyer von 1994 bis 2004 Geschichte: Der Aufstieg in die Bundesliga in der Saison 1999/2000 sowie das DFB-Pokalfinale 1997, das der Club als Drittligist mit 0:2 gegen den VfB Stuttgart verlor, sind besondere Meilensteine. "Das zeigt, dass wir vieles richtig gemacht haben, besonders da wir in Cottbus immer ein bisschen am Limit gespielt haben", erklärte Geyer.

Geyers Leidenschaft für seine Vereine hält an

Ministerpräsident Dietmar Woidke (62, SPD) ehrte ihn für seine Verdienste in Cottbus vor fünf Jahren - lange nach seinem aktiven Engagement. "Das hat die Lausitz, eine ganze Region, mit Stolz erfüllt und die Stadt weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht. Das bleibt und ist untrennbar mit Ihrem Namen verbunden", so Woidke. Geyer, der seinen Spielern stets den Weg wies, prägte die Mentalität des FC Energie. Seine Herzvereine Cottbus und Dynamo verfolgt er auch heute noch, teilweise sogar live im Stadion. Obwohl er die Spiele "nicht mehr so verbissen" sieht, bleibt die Leidenschaft: "Ich schaue entspannt zu, aber ärgere mich trotzdem über vieles."