Kopfstoß-Krisenmoment: Trainer verliert die Fassung und attackiert den Schiedsrichter
Lyon (Frankreich) – In Frankreich kam es zu einem heftigen Ausbruch: Obwohl sich seine Mannschaft aus einem Rückstand zurückarbeitete, geriet Trainer Paulo Fonseca (51) am Spielfeldrand völlig außer Kontrolle. Als der Sieg in den letzten Minuten noch in Gefahr schwebte, eskalierte die Situation aufgrund des Portugiesen.
Obwohl Olympique Lyon zu Beginn durch einen Elfmeter von Kenny Lala (33) gegen Stade Brest in Rückstand geriet, schlug der siebenfache französische Meister mit zwei Toren seines Kapitäns Alexandre Lacazette (33) zurück und führte wenige Minuten vor Spielende mit 2:1.
In dem Moment, als Schiedsrichter Benoît Millot (43) jedoch ankündigte, dass eine umstrittene Situation auf einen weiteren Elfmeter für die Gäste aus Brest geprüft würde, reichte es bei Fonseca endgültig.
Der 51-Jährige verlor sichtlich die Kontrolle, gestikulierte wild in Richtung des Unparteiischen – ein Verhalten, das der Schiedsrichter nicht akzeptieren konnte. Kurz darauf zog er den OL-Coach am Arm und zeigte ihm die Rote Karte.
Der Platzverweis schien bei dem Trainer von Lyon keine beruhigende Wirkung zu erzielen. Er stürmte zielstrebig auf den Offiziellen zu und kam diesem dabei so nah, dass seine Nase fast Millots berührte, ehe er von Mitspielern und Kollegen zurückgehalten wurde.
Trotzdem versuchte Fonseca noch zweimal, den Schiedsrichter erneut auf sich aufmerksam zu machen – bis eine Gruppe aus Spielern und Staffmitgliedern den Zugang blockierte und Schlimmeres verhinderte.
Video des Ausbruchs von Paulo Fonseca auf X
Olympique-Lyon-Trainer Paulo Fonseca sieht einer möglichen langen Sperre entgegen
„Er kam auf mich zugestürmt, in einer derart einschüchternden Pose, dass es den Eindruck erweckte, er wolle mich schlagen“, schilderte Schiedsrichter Millot anschließend gegenüber L'Équipe.
„Beim Kopfstoß blieb ich zunächst ruhig, auch etwas überrascht, aber vor allem, um seinem Einschüchterungsversuch nicht nachzugeben“, ergänzte der Offizielle. „Ich wollte standhaft bleiben, jedoch fiel es mir schwer, da seine Haltung fast rachsüchtig wirkte.“
Nach dem Spiel zeigte sich Fonseca reumütig: „Ich möchte mich für diese Geste entschuldigen. So etwas sollte ich wirklich nicht tun, aber im Fußball kommt es manchmal vor, dass man Dinge tut, die nicht richtig sind“, erklärte der Trainer von Lyon im DAZN-Interview.
Dennoch könnte der frühere Milan-Coach nun mit einer langen Sperre rechnen, die laut Le Parisien von einigen Spielen bis zu mehreren Monaten andauern könnte. Ein kleiner Trost für Fonseca: Der zweite Elfmeter gegen sein Team blieb aus – Lyon sicherte sich einen 2:1-Sieg.