Unerwartete Anerkennung! Nach einem Auswärtssieg des CFC in Leipzig spenden Lok-Fans Applaus
Chemnitz - Es kommt nicht oft vor, dass der Trainer der gegnerischen Mannschaft nach einer schmerzhaften Niederlage zuhause Applaus erhält! Doch genau das geschah am vergangenen Freitagabend. Niklas Hoheneder (38), der den 2:0-Erfolg seines Chemnitzer FC über den bisherigen Tabellenführer 1. FC Lok Leipzig sowie deren erste Saisonniederlage vom Pressepodium aus kommentierte, sprach über die Leistung des Schiedsrichters Rasmus Jessen.
"Die Großunzufriedenheit unter den Fans ist mir nicht entgangen. In vielen Punkten stimme ich zu. Es gab etliche Entscheidungen auf Messers Schneide, die zu unseren Gunsten gefällt wurden", äußerte der Österreicher, der für den rot-gesperrten CFC-Haupttrainer Benjamin Duda (36, zusammen mit Sportdirektor Chris Löwe auf der Tribüne sitzend) an der Seitenlinie des Bruno-Plache-Stadions stand.
Die beinahe 5800 Zuschauer wurden Zeugen eines mutigen und engagierten Spiels der komplett in Schwarz spielenden Himmelblauen, die mit etwas besserer Verwertung der Torchancen einen noch deutlicheren Sieg hätten erringen können.
Bis zur letzten Minute der Nachspielzeit blieb es spannend. Als der Torwart von Lok, Andreas Naumann, in den Strafraum des Gegners vorstieß, die Chemnitzer den Eckball abwehrten und einen Konter einleiteten, traf Jannick Wolter das leere Tor und erzielte Sekunden vor dem Schlusspfiff den gefeierten 2:0-Endstand in einem vollkommen verrückten Spiel.
Jongmin Seos drittes Tor dieser Saison
In der 55. Minute ging Schiedsrichter Jessen zu Boden. Nach einer kurzen Behandlung bat er die Teams in die Kabine. Die Suche nach einem Ersatz im Stadion begann.
Ein Mitglied der Sicherheitsstaffel wurde gefunden. Nach einer 25-minütigen Unterbrechung kehrten die Spieler und das Schiedsrichtergespann, nun mit dem 18-jährigen Jordi Gartner, zurück aufs Feld.
Toni Bauer, ein Oberliga-Schiedsrichter aus Brandenburg, übergab die Spielleitung.
"Ich bin keineswegs der Meinung, dass wir nur durch Glück gewonnen haben. Aber es war ein harter Kampf bis zum Ende", erklärte Hoheneder.
Die schlechte Chancenverwertung machte es zur Zitterpartie. "Zu Beginn der zweiten Halbzeit hätten wir uns mit dem zweiten Tor belohnen müssen", erinnerte der CFC-Trainer an die zwei großen Möglichkeiten von Jongmin Seo (22).
Der Südkoreaner brachte den CFC in der 36. Minute in Führung. Es war bereits Seos drittes Tor in dieser Saison, nachdem er erst Ende September verpflichtet worden war.
Regionalliga Nordost Tabelle
Der Meister der Saison 2025 tritt in zwei Aufstiegsspielen gegen den Meister der Regionalliga Nord an. Der Gewinner steigt in die 3. Liga auf. Abhängig von den Absteigern aus der 3. Liga können maximal vier Mannschaften absteigen.