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Verbrennungen dritten Grades: Schwer verletzter Junge nach Pyro-Show erneut operiert

Lübeck – Beim Drittliga-Match zwischen Hansa Rostock und dem TSV 1860 München ging eine geplante Pyro-Show zum Abschied der alten Flutlichtmasten im Ostseestadion gehörig schief: Mehrere Zuschauer wurden verletzt, darunter ein Junge schwer. Nur wenige Tage nach dem Vorfall gab seine Mutter nun nähere Einblicke in den Gesundheitszustand ihres neunjährigen Sohnes.

Der Junge wird aktuell in einer Lübecker Spezialklinik behandelt und hat Verbrennungen dritten Grades erlitten – die schwerste Form von Verbrennungen.

Aus diesem Grund war eine Hauttransplantation erforderlich, die am Freitag in einer weiteren Operation vorgenommen wurde.

Seiner Mutter Maria B. zufolge gehe es dem Jungen den Umständen entsprechend, er vermisse den Schulbesuch sehr. Auch bei ihr selbst sitzen die Erlebnisse noch tief, sie wünsche sich nichts sehnlicher, als dass alles wieder zur Normalität zurückkehrt.

Nicht nur ihr Sohn, auch ihr Lebensgefährte wurde bei dem Unglück verletzt und musste im Krankenhaus behandelt werden.

Wie es für die Familie von nun an weitergeht, ist laut B. noch ungewiss: Sie habe bislang keine Gelegenheit gehabt, sich Gedanken über mögliche nächste Schritte, auch juristischer Art, zu machen.

Die geplante Abschieds-Pyro-Show zu Ehren der alten Flutlichtanlagen in Rostock überschritt die von der Stadt erlaubte Menge an pyrotechnischen Mitteln deutlich.

Eines dieser Feuerwerkskörper landete auf dem Stadiondach, schmolz durch die Hitze hindurch und fiel auf den neunjährigen Jungen herab, der dabei schwere Verbrennungen im Bereich von Kopf und Händen erlitt.

Mindestens auf Seiten der Verbandsverantwortlichen sind bereits erste juristische Maßnahmen eingeleitet worden: Der DFB hat ein Verfahren gegen Hansa Rostock gestartet.

Die Polizei ermittelt ebenfalls wegen fahrlässiger Körperverletzung gegen unbekannte Täter im Zusammenhang mit dem schweren Unfall.