Widersprüche im Fall des Unfalls von Diogo Jota (†28): Augenzeugen berichten anders als Polizei
Zamora (Spanien) – Die Hintergründe des tragischen Unfalls, bei dem Diogo Jota (†28) und sein Bruder André Silva (†25) ums Leben kamen, schienen zunächst geklärt. Doch nun melden sich zwei Zeugen zu Wort, die den bisherigen Erkenntnissen der Polizei widersprechen.
Kurze Zusammenfassung
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In den frühen Morgenstunden des 3. Juli verlor der Lamborghini, mit dem die Brüder von Porto in Richtung Santander unterwegs waren, auf der A-52 kurz hinter der portugiesisch-spanischen Grenze die Kontrolle, kam von der Fahrbahn ab und geriet in Brand. Für Jota und Silva gab es keine Überlebenschance.
Erste Untersuchungen der Guardia Civil legten nahe, dass Jota das Mietfahrzeug mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren sein könnte – diesen Angaben widersprechen nun mehrere Augenzeugen.
Der Lkw-Fahrer José Azevedo, der angibt, ein Video von der brennenden Unfallstelle aufgenommen zu haben und dies anhand seines Fahrtenschreibers belegen kann, äußerte sich in einer Videobotschaft auf sozialen Medien und stellte klar, dass er den Brüdern geholfen habe.
„Ich habe gefilmt, angehalten und versucht zu helfen, doch leider konnte ich nichts bewirken“, erläuterte Azevedo. Vor allem aber stellte er die Polizeibeschreibungen zum Unfallhergang in Frage.
„Die Familie kann sich darauf verlassen, dass sie nicht zu schnell unterwegs waren“, betonte der Fahrer.
Er berichtete, Jota und Silva seien an ihm vorbeigefahren, ohne sich falsch zu verhalten.
„Ich konnte Marke und Farbe des Fahrzeugs erkennen, als sie mich überholten. Sie fuhren sehr vorsichtig. Ich befahren diese Strecke jeden Tag von Montag bis Samstag. Ich kenne die Straße gut und habe schon viele auffällige Fahrweisen anderer Fahrzeuge gesehen, aber bei ihnen war alles sehr ruhig.“
Auch ein weiterer Lastwagenfahrer, der zum Unfallzeitpunkt auf der A-52 unterwegs war, meldete sich beim portugiesischen Portal CM zu Wort.
José Aleixo Duarte erklärte, er habe versucht, den brennenden Lamborghini zu löschen, jedoch ohne Erfolg. Zudem betonte er, dass Jota ihn rund fünf Minuten vor dem Unfall mit „mäßiger Geschwindigkeit“ überholt habe und dass das Brüderpaar keinesfalls gerast sei.
Der Lkw-Fahrer unterstrich zudem den schlechten Zustand der A-52, der möglicherweise zu einem Reifenplatzer geführt haben könnte – auch die Guardia Civil hält einen Defekt am Reifen als potenzielle Ursache für den Unfall für denkbar.