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CL-Feier endet im Chaos: Zwei Tote, hunderte Festnahmen und Polizist im Koma

Von Rachel Boßmeyer

Dax (Frankreich) – In Frankreich feierten riesige Menschenmengen den Champions-League-Sieg von Paris Saint-Germain, doch die Feierlichkeiten endeten mit schweren Zwischenfällen und Todesfällen.

Bei den ausgelassenen Partys kamen zwei Personen ums Leben, fast 200 weitere wurden verletzt. Das Innenministerium berichtete in einer vorläufigen Zusammenfassung, dass landesweit 559 Menschen festgenommen wurden – der Großteil davon in Paris.

Während der Krawalle wurden 22 Polizisten und sieben Feuerwehrleute verletzt. Wie unter anderem die Zeitung L'Équipe meldet, wurde ein Polizist von einem Feuerwerkskörper getroffen und musste daraufhin ins künstliche Koma versetzt werden.

Die Behörden registrierten zudem rund 700 Brände, viele davon betrafen brennende Fahrzeuge.

Im südlichen Dax wurde ein junger Mann am Rande der Feierlichkeiten erstochen. Die genauen Umstände des Vorfalls waren zunächst unklar, ebenso das Alter des Opfers, das von der Polizei noch nicht bestätigt wurde.

Nach Medienberichten handelt es sich bei der zweiten Todesopfer um eine Frau in Paris, die mit einem Roller unterwegs war und von feiernden Fans mit einem Auto erfasst wurde.

Zu den meisten der 192 Verletzten liegen keine weiteren Informationen vor. Im ostfranzösischen Grenoble fuhr ein Auto in eine Menschenmenge, die dort feierte. Die Polizei bezeichnete den Vorfall als Unfall. Vier Angehörige einer Familie wurden dabei verletzt, zwei davon schwer.

Besonders in Paris kam es während der Feiern zu heftigen Ausschreitungen. Vor allem auf dem später von der Polizei geräumten Boulevard Champs-Élysées sowie in der Nähe des Prinzenparks, wo sich zehntausende Fußballfans zum Public Viewing versammelt hatten, kam es zu Krawallen.

Randalierer plünderten Geschäfte, zerstörten Fensterscheiben und setzten Fahrzeuge in Brand. Die Polizei wurde mit Feuerwerkskörpern angegriffen und reagierte mit Tränengas gegen die gewalttätigen Demonstranten.

Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau (64) bezeichnete die Täter am Abend auf X als „Barbaren“, die die Einsatzkräfte provozierten, während echte Fans sich auf das Champions-League-Finale zwischen PSG und Inter Mailand in München freuten.

Später veröffentlichte er einen Appell des Pariser Clubs, in dem alle Fans aufgefordert wurden, sich respektvoll und friedlich zu verhalten.

Ursprüngliche Meldung von 11:45 Uhr, zuletzt aktualisiert um 12:29 Uhr.