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Leistner sendet Seitenhieb an ehemaligen Verein Dynamo: „Viele Grüße an alle Trainer, die mich in Dresden nicht wollten“

Berlin/Dresden – Wie wertvoll ein routinierter Abwehrchef sein kann, bewies Toni Leistner (35) beim 2:0-Erfolg seiner Hertha gegen Dynamo Dresden. Er ließ keine Gegentore zu, spielte äußerst sicher und erreichte eine Passgenauigkeit von 98 Prozent – beeindruckend! Das war einer der Gründe, weshalb die SGD nur eine ernsthafte Torchance nach einer Ecke verbuchen konnte. Anschließend richtete er jedoch auch Gedanken an seine Heimatstadt – allerdings nicht in positiver Hinsicht.

Der 35-Jährige war bei Hertha der Fels in der Brandung, weder in der Luft noch am Boden war er zu bezwingen. „Das war ein souveräner und reifer Auftritt“, resümierte Leistner nach dem Spiel.

„Dresden hatte kaum klare Chancen, nur einmal nach einer Ecke. Insgesamt haben wir die Partie dominiert, auch wenn die Ballbesitzstatistik scheinbar eher für Dynamo spricht. Doch Statistiken sind nicht immer aussagekräftig. Kontrolle über das Spiel kann man auch anders zeigen“, erklärte der erfahrene Spieler.

Nach dem Match nahm er seine beiden Kinder auf den Arm und feierte gemeinsam mit den eigenen Anhängern in der Ostkurve. „Es sind zwar nur zwei von mir, aber die anderen Kinder bringe ich einfach immer mit“, scherzte er.

„Das macht mich besonders stolz, gerade gegen meinen Heimatverein“, sagte Leistner und richtete anschließend eine deutliche Botschaft an alle ehemaligen Trainer von Dynamo: „Viele Grüße an alle, die mich in Dresden nicht haben wollten.“ Dabei schwang ein gewisser Trotz mit.

So mancher dürfte sich davon angesprochen fühlen. Vor etwa vier Jahren etwa hätte sich für ihn eine Chance ergeben, nachdem Tim Knipping (32) einen Kreuzbandriss erlitt.

Alexander Schmidt (57) wollte ihn damals unbedingt verpflichten und setzte sich dafür ein. Der damalige Sportdirektor Ralf Becker (55) blockierte den Transfer jedoch ab, hielt Leistner nicht für zweitligatauglich und empfand ihn zudem als zu teuer.

Das stellte sich im Nachhinein als großer Fehler heraus. Leistners Fähigkeiten zeigte er nicht nur im Duell gegen Dresden eindrucksvoll. Nach 26 Minuten gelang ihm eine seiner besten Rettungsaktionen: Einen direkten Abschluss von Christoph Daferner (27) konnte er gerade noch so abwehren.

Für seine Hertha war das eine entscheidende Aktion, für seinen Heimatverein hingegen keine erfreuliche.

Tabelle der 2. Bundesliga

Die Platzierung in der 2. Bundesliga bedeutet Folgendes: Wer am Saisonende den ersten Platz belegt, wird Zweitliga-Meister und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf. Dasselbe gilt für den zweiten Rang. Der Drittplatzierte muss in einem Relegationsspiel gegen den Drittletzten der Bundesliga antreten, um den Aufstieg oder den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse zu klären.