zurück

Diese Erkenntnisse zieht Dynamo-Trainer Stamm aus der Niederlage im Testspiel gegen Prag

Prag (Tschechien) – Über diese rund 20 Minuten muss man unbedingt sprechen! Eine Halbzeit lang hielt Dynamo Dresden beim ersten ernsthaften Prüfstein mit dem Champions-League-Teilnehmer Slavia Prag sehr gut mit, doch in der zweiten Hälfte ließ man sich phasenweise zu einfach auseinandernehmen und lag schnell mit 0:4 zurück.

„In der zweiten Halbzeit sind wir aus irgendeinem Grund nicht in die Zweikämpfe und Duelle gekommen. Vielleicht lag es an der Aufwärmung. Das müssen wir dann als Mannschaft an uns selbst festmachen“, reflektierte SGD-Coach Thomas Stamm nach der 2:4-Niederlage (0:0) im Freundschaftsspiel mit Europapokal-Atmosphäre vor 18.642 Zuschauern in der Fortuna Arena.

Der Schweizer schickte in den beiden Halbzeiten zwei komplett unterschiedliche Teams aufs Spielfeld. Das Team aus der ersten Hälfte hinterließ einen starken Eindruck, das aus der zweiten Halbzeit erst gegen Ende wieder.

„Ich fand die letzte Phase ab der 80. Minute ganz ordentlich. Auch nach dem 0:1 haben wir eine tolle Reaktion gezeigt. Wäre der Ausgleich gefallen, hätte das Spiel wieder offen sein können. So ist Fußball eben manchmal. Man muss es einfach so akzeptieren“, meinte Stamm.

„Die Erkenntnisse, die wir gewinnen wollten, waren sehr positiv. Wir haben uns bewusst entschieden, erneut fast dieselbe Aufstellung zu bringen wie in der vergangenen Woche. Ich denke, das ist für die weitere Entwicklung wichtig.“

Dies gilt insbesondere für die Besetzung der Viererkette. Die Formation mit Konrad Faber, Claudio Kammerknecht, Lars Bünning und Sascha Risch wirkte deutlich stabiler als die später eingewechselte Abwehrreihe um Jan-Hendrik Marx, Lukas Boeder, David Kubatta und Alexander Rossipal.

Slavia – zugegeben zwei Wochen weiter in der Vorbereitung – dominierte Dynamos Abwehr in den ersten 20 Minuten nach der Pause, zu vielen individuellen Fehlern kam es hinzu. So stand es nach Treffern von Vasil Kusej (47.), David Doudera (58.), Divine Teah (63.) und Daiki Hashioka (65.) plötzlich 0:4.

„Wenn du innerhalb von sieben oder acht Minuten drei Gegentore kassierst, muss man das ansprechen. Es geht vor allem um das Zweikampfverhalten, das Nachsetzen bei zweiten Bällen und die Aufmerksamkeit. In dieser Phase war das einfach nicht gut. Das müssen wir kritisch hinterfragen“, erklärte Stamm.

Dennoch konnte der SGD-Trainer auch positive Aspekte erkennen: „Ich denke, es gehört dazu, dass man in solchen schwierigen Momenten nicht zusammenbricht. Genau das hat sich heute bewährt. Wir haben uns danach wieder gefangen.“

Nils Fröling (81.), der zuvor den Ausgleich knapp verpasste, als er nur den Pfosten traf, sowie Friedrich Müller (84.) sorgten für eine etwas versöhnlichere Endnote.

Stamm sagte: „Ich hätte lieber zweimal 60 Minuten gespielt, das wäre mir wichtiger gewesen. Aber der Rahmen heute war außergewöhnlich. Wenn wir hier eine Woche vor dem Saisonstart gegen eine sehr starke Mannschaft quasi vor der Haustür von Dresden antreten dürfen, muss man diese Gelegenheit natürlich nutzen.“

Und jetzt gilt es, die richtigen Schlüsse für die kommenden Wochen zu ziehen ...