Der Dynamo-Coach und sein Glücksbringer: Mit dem Sieger-Hoodie gegen Ingolstadt
Dresden – Es gibt Spieler und Trainer, die pflegen vor den Spielen bestimmte Rituale. Beispielsweise ist bekannt, dass Torhüter stets zuerst den rechten und dann den linken Handschuh anlegen – oder umgekehrt. Auch Dynamo-Trainer Thomas Stamm (42) hat in dieser Hinsicht seine eigenen Vorlieben.
Seitdem der 3:0-Erfolg gegen Verl erzielt wurde, trägt er stets denselben Hoodie. Dies wird auch am Mittwoch gegen Ingolstadt der Fall sein. Der Hoodie trägt den Namen „Mauer“ und zeigt neben dem Dynamo-Logo in weißer Schrift, welches an einen solchen Hoodie erinnert.
Hinter dem Schriftzug erscheint ein verlassenes Fabrikgebäude, und auf zwei Dächern sind die Zahlen 19 und 53 zu erkennen. „Das Design spricht mich unglaublich an. Tatsächlich trage ich in den letzten Wochen immer denselben Pullover. Zurzeit ist er mein liebstes Kleidungsstück“, lacht Stamm.
Für ihn fungiert der Hoodie als persönlicher Glücksbringer. Bislang blieb jeder Misserfolg aus, im Gegenteil, er trug zu zahlreichen wichtigen Punkten bei. Ein kleiner Anteil Aberglaube darf dabei wohl zugerechnet werden.
„Ebenfalls muss ich sagen: Im Sommer war ich einmal im Fanshop unterwegs und schaute mir das Sortiment an. Dort entdeckte ich dieses Motiv auch auf einem T-Shirt in Größe 3XL, das aber während des Ausverkaufs im Sale vergriffen war. Auf meine Nachfrage, ob es noch irgendwo in der M erhältlich sei, wurde mir gesagt, dass es nicht mehr existiert. Später wurde es dann doch wieder in den Fanshop aufgenommen – ob das Zufall war oder nicht, werden die Leute in meinem Umfeld wissen. Persönlich gefällt mir der Pulli sehr“, erklärt er schmunzelnd.
Allein auf Aberglauben kann man sich jedoch am Mittwoch gegen Ingolstadt nicht verlassen.
Zu sämtlichen individuellen Ritualen führt letztlich nur eine herausragende Leistung. Vielleicht helfen dabei auch die Erlebnisse vom vergangenen Freitag in Hannover. Der Sieg sowie die anschließende Feier mit den Fans haben in der gesamten schwarz-gelben Gemeinschaft Eindruck hinterlassen und nochmals zusätzlichen Antrieb gegeben.
„Es war außergewöhnlich, und diesen Moment haben wir wirklich in vollen Zügen genossen. Seit dem darauffolgenden Samstagmittag haben wir diesen Erfolg jedoch nicht mehr mitgenommen, da unser Blick konsequent nach vorne gerichtet ist – hin zu Ingolstadt. Es gibt niemanden, der immer noch in Gedanken verweilt und sagt, das war einfach großartig. In dem Augenblick haben wir das Maximum herausgeholt. Es tut gut, dies hinter sich zu lassen, denn was am Freitag passiert ist, bringt uns nicht automatisch den Sieg im nächsten Spiel. Daher konzentrieren wir uns voll und ganz“, so Stamm.
Diese geballte Fokussierung werden die Spieler auch am Mittwochabend verspüren – und natürlich ist man dann bestrebt, im Anschluss erneut ausgelassen zu feiern, während Stamm seinen Lieblings-Hoodie trägt.