Defensive Schwächen bereiten Dynamo Sorgen – Trotz intensivem Training kein Fortschritt bei Stamm
Dresden – Obwohl die Moral stimmte und ein Punkt gewonnen wurde, zeigte sich Thomas Stamm (42) nach dem Unentschieden gegen Karlsruhe unzufrieden. „Mit unserem Verhalten gegen den Ball bin ich erneut nicht zufrieden“, erklärte Dynamo Dresdens Trainer und übte ungewohnt deutliche Kritik.
„Wir sind momentan nicht dort, wo wir sein müssen. 16 Gegentore in acht Spielen sind einfach viel zu viel! Besonders ärgert mich, dass wir trotz des starken Fokus auf die Defensive in dieser Woche keine Verbesserung erzielt haben“, äußerte sich der Schweizer nach dem 3:3.
„Letztlich liegt es an mir sicherzustellen, dass die defensive Struktur funktioniert. Dieses Thema wird mich jetzt beschäftigen und vermutlich auch in den nächsten zwei Wochen intensiv begleiten.“
Keinen Einfluss auf das Training hat derzeit Sascha Risch (25). Der Außenverteidiger fällt wegen einer Schulterverletzung, die er sich gegen den KSC zugezogen hat, wochenlang aus. Auch Jakob Zickler (19) plagen erneut Schulterprobleme, weshalb er ebenfalls aussetzen muss.
In der aktuellen Länderspielpause hat Stamm nun die Aufgabe, weiter intensiv an der Defensivarbeit zu feilen – so wie er es in den letzten Wochen bereits kontinuierlich getan hat. Nach seinen Worten wurde allerdings vergangene Woche noch einmal mehr Energie in die Defensive gesteckt als zuvor.
Wenn die Spieler das Erarbeitete weiterhin nicht umsetzen können, stellt sich möglicherweise die Frage nach der Qualität? „Ich denke, es geht vor allem darum, wie deutlich die Vorgaben sind. Man muss aber auch anerkennen, dass die Qualität der Gegner im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist – unabhängig von der gewählten Spielstruktur“, kommentierte Stamm lieber die Gegnerstärke.
„Im letzten Jahr konnten wir durch hohe Intensität oft Druck auf den Ball ausüben. Aktuell kommt es vor, dass manche Mannschaften längere Ballbesitzphasen haben.“
Solche Situationen waren in der vergangenen Saison eher selten. Verl war damals eine Ausnahme, doch Dynamo konnte das durch gutes Stellungsspiel und kompakte Defensivreihen „aushalten“. In der 2. Liga sieht das anders aus: „Das Thema ist, dass wir es schaffen müssen, diese Phasen zu überstehen und nicht ständig versuchen sollten, durch Ballpressing und Balleroberungen zu reagieren. Stattdessen gilt es, die Mitte zu schließen – ganz gleich, mit welchem System.“
Zukünftig müsse das Ziel sein, „nicht zu oft aus der Position gelockt zu werden“ und „anzuerkennen, dass der Gegner manchmal den Ballbesitz hat. Dabei hat die Priorität zu sein, zuerst das Zentrum zu sichern“.
Genau hier sieht der 42-Jährige bei seinen Spielern noch Nachholbedarf. An der individuellen Qualität liege es jedoch nicht: „Das ist meine Aufgabe und keinesfalls eine Frage fehlender Qualität bei den Spielern.“
2. Bundesliga Tabelle
In der 2. Bundesliga bedeutet die Platzierung Folgendes: Der Tabellenführer am Saisonende wird Meister und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf. Dies gilt ebenfalls für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte bestreitet in einem Relegationsspiel gegen den Drittletzten der Bundesliga den Aufstieg oder den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse.