Dynamo-Trainer bei einem Eishockey-Spiel der Eislöwen beobachtet! Was Thomas Stamm am Eishockey so schätzt
Dresden – Dynamo-Trainer Thomas Stamm (42) erlebte letzten Freitag hautnah den Einzug der Eislöwen ins Halbfinale. Er verfolgte das Spiel live in der Arena. Zurzeit kämpfen zwei Dresdner Mannschaften um den Aufstieg – während der 42-Jährige mit seinen Kickern in der 2. Bundesliga spielen möchte, peilen die Dresdner Kufenflitzer die DEL an.
„Beim Eishockey kann man sich so vieles abschauen“, meint der 42-Jährige. Besonders beeindruckt ihn dabei unter anderem die Scorer-Wertung. Für ihn bietet der Eishockeysport zahlreiche interessante Ansätze. Es war nicht sein erstes Besuchserlebnis, aber bestimmt auch nicht das letzte. „Von meinem Heimatort in Schaffhausen aus ist es gar nicht weit bis nach Zürich oder Bern, wo ich mit meinem Bruder regelmäßig Eishockey schaue“, erzählt der Coach.
Ein weiterer Aspekt, der ihn am Eishockey fasziniert, ist die Statistik, in der nicht nur der Vorlagengeber, sondern auch der Spieler, der den vorletzten Pass spielt, erfasst wird. Ähnliches hätte er auch gerne im Fußball gesehen: „Wäre diese Auswertung zugrunde gelegt, wäre ‚Haupe‘ vermutlich nicht mehr in unserem Kader, denn er spielt häufig genau solche entscheidenden Zuspiele“, lacht er.
Für ihn spielt gerade jener im Hintergrund agierende Passgeber eine fast noch größere Rolle – wie beispielsweise Niklas Hauptmann (28) beim zwischenzeitlichen 1:0 in Cottbus (Endstand 1:1). Zwar war Stefan Kutschke (36) der Torschütze, und Tony Menzel (20) konnte den Assist verbuchen, doch den Anstoß zu dem Angriff lieferte Hauptmann im Mittelfeld, indem er Menzel das Leder butterweich und präzise in den Strafraum spielte.
„Ist es bei der Scorerstatistik der Fall, dass man auch den vorletzten oder sogar drittletzten Pass berücksichtigen sollte – gerade im Fußball, wo mittlerweile unzählige Daten vorliegen. Es wäre also durchaus machbar, ähnlich wie im Eishockey vorzugehen“, erklärt Stamm. Er ergänzt: „Wir führen oft angeregte Diskussionen zu vielen Themen, meist dreht sich dabei der gleiche Kernpunkt. Allerdings halte ich diese Anpassung schon seit längerem für überfällig. Es geht nämlich nicht darum, Profimarktwerte zu erhöhen, sondern die Leistungen der Spieler auch in den weniger sichtbaren Bereichen angemessen zu honorieren.“
Damit sei auch der Teamgedanke in so einer Statistik gestärkt – nicht dass jemand wie Hauptmann extra beweisen will, wie wertvoll er ist, jedoch würde seine Rolle dadurch noch viel deutlicher hervorgehoben werden.
Tabelle 3. Liga
Die Rangliste der 3. Liga bedeutet folgendes: Wer am Ende der Saison auf dem ersten Platz steht, wird zum Drittligameister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt direkt auf, während der Drittplatzierte in einem Relegationsspiel gegen den drittletzten der 2. Bundesliga um den Aufstieg beziehungsweise den Verbleib in der Liga kämpft.