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Die rettende 92. Minute: Für Dynamo-Trainer Stamm hätte es brenzlig werden können

Glücklicherweise kam die 92. Minute gerade recht. Nach einem weitgehend uninspirierten Spiel der SG Dynamo über mehr als 70 Minuten schien das Blatt bereits gewendet. Es wirkte, als ob jeder Spieler aus Dresden die Last der 26.000 Zuschauer mit sich herumtrug, was diese Last unermesslich schwer machte. Umso erstaunlicher war es, dass die Mannschaft sich befreien und einen 0:1-Rückstand gegen Hannover in einen Sieg umwandeln konnte.

Ein langanhaltendes Tief verwandelte sich plötzlich in ein Hoch. Die Einwechselspieler Robin Meißner (25., 78. Minute) und Oliver Batista Meier (23., 90.+2 Minute) verwandelten Buhrufe in Jubel. Was wäre geschehen, wenn es nur bei einem Unentschieden geblieben wäre?

Für einige war das nebensächlich. Trainer Thomas Stamm (41) darf sich vorerst sicherer fühlen. Viele vergaßen schnell, was in den ersten 70 Minuten passierte. Dies muss jedoch analysiert werden, denn ein anderes Ergebnis hätte für den Trainer gefährlich enden können.

Bereits vor dem 0:1 (17.) schien das Spiel wie in Zeitlupe abzulaufen.

Es fehlte an Dynamik, Tempo, Spannung – niemand schien in der Lage, das Spiel wieder zu beschleunigen. Es war eine überwältigende Last.

Thomas Stamm zur Stimmung auf den Rängen: "Ein zweischneidiges Schwert"

Die frühen Pfiffe der Fans wurden immer lauter, bis sie ohrenbetäubend waren. "Ich verstehe die Unruhe sehr gut und dass die Fans so schnell wie möglich eine Führung oder einen Ausgleich sehen möchten. Das müssen wir aushalten, das ist Fluch und Segen zugleich", erklärt Stamm.

Für ihn war es kein Problem, dass der Ball oft zu Tim Schreiber zurückgespielt wurde. "Ziel ist es, wenige Sekunden später einen besseren Raumgewinn zu erzielen. Es bringt nichts, einen langen Ball zu spielen, wenn Christoph Daferner allein gegen sechs Gegner steht", verteidigte er sich.

Glücklicherweise traf Stamm mit den Einwechslungen ins Schwarze. Dank Meißner und Batista Meier wendete sich das Blatt. Vielleicht, oder sogar hoffentlich, markiert dies den Beginn einer positiven Wende - für alle. "Nach den letzten Wochen haben wir uns endlich belohnt", sagte Stamm mit einer gewissen Gelassenheit.

Tabelle der 3. Liga

Die Tabelle der 3. Liga dient dazu, am Saisonende den Meister zu küren, der zusammen mit dem Zweitplatzierten in die 2. Liga aufsteigt. Der Drittplatzierte bekommt die Chance, in den Relegationsspielen gegen den drittletzten der 2. Bundesliga um den Aufstieg zu kämpfen.