Helmer übt beim FC Bayern in puncto Müller scharfe Kritik: "Das ist eindeutig bedenklich"
Von Manuel Schwarz
München – Der ehemalige Profi Thomas Helmer (59) hat die Art und Weise, wie der FC Bayern mit Thomas Müller (35) umgeht, scharf kommentiert.
In letzter Zeit mehren sich Spekulationen, wonach die Vereinslegende Müller im Traditionsverein Münchens keinen neuen Vertrag mehr erhalten soll.
"Irgendjemand aus dem Hause Bayern muss es in die Welt geschafft haben", so rätselte Helmer gegenüber der Münchner "Abendzeitung" und äußerte: "Es ist auf keinen Fall in Ordnung, dass diese Information an die Öffentlichkeit gelangt ist."
Der ehemalige Nationalspieler und Europameister von 1996, der sieben Jahre in der Mannschaft des FC Bayern aktiv war und nach seiner Karriere als Journalist und TV-Moderator tätig wurde, ist der Ansicht, dass Müller den aktuellen Umstand nicht verdient habe – schließlich sei er "kein Durchschnittsspieler. Er zählt zu den herausragendsten Figuren in der Geschichte des Vereins."
"Die jüngsten Berichte werfen ein schlechtes Licht auf ihn – und in erster Linie bringt es den FC Bayern als Ganzes in Verruf, wenn es um die Angelegenheit Müller geht", betonte der Ex-Abwehrspieler. "Man hätte Müller selbst über seinen weiteren Weg entscheiden lassen sollen. Aber das zeigt mal wieder: Dankbarkeit hat im Fußball keinen Platz."
Der Vertrag Müllers mit dem FC Bayern läuft im Sommer aus. Den Medienberichten zufolge hätten die Verantwortlichen um Sportvorstand Max Eberl (51) dem 35-Jährigen bereits signalisiert, dass er als Spieler keinen neuen Vertrag erhalten wird.
In jüngster Zeit fand sich der Weltmeister von 2014 unter Trainer Vincent (38) Kompany kaum noch in der Stammelf wieder und wurde meist erst in der Schlussphase als Ersatz eingewechselt.
Helmer erinnert sich an seine eigene Zeit in München, als ihm der Abschied unausweichlich bevorstand.
"Ottmar Hitzfeld hat mir am Ende meiner Bayern-Karriere unmissverständlich mitgeteilt, dass er künftig auf andere Spieler setzen würde. Das tat weh, war aber fair. Auch die Klubführung unter Franz Beckenbauer war stets ehrlich zu mir. Heutzutage scheint diese Offenheit ein wenig verloren gegangen zu sein", erinnerte sich der Ex-Spieler.
"Für einen Spieler wie Müller ist es immer eine Herausforderung, mitten im Spielbetrieb den nächsten Schritt zu wagen, wenn man noch eine Saison aktiv sein möchte. Dabei ist es essenziell, dass der Club offen und ehrlich bleibt", schloss Helmer.