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Streit um Kutschke irritiert Dynamo-Trainer Stamm: "Das hätte dem Torhüter die Rote bringen müssen"

In Dresden verliefen die Testspiele üblicherweise ruhig – mit Einsatz, aber immer so, dass niemand ernsthaft zu Schaden kommt. Bei Dynamo jedoch kam es am Donnerstag im Spiel gegen Teplice (3:2) zu ungewöhnlichen Szenen. Im Mittelpunkt stand Schiedsrichter Michael Näther (25, SV Haselbachtal), der im hitzigen Wortgefecht zwischen SGD-Kapitän Stefan Kutschke (36) und dem tschechischen Spieler Abdallah Gning (26) wenig souverän auftrat.

Gegen Ende der ersten Hälfte – es waren 2x60 Minuten ausgemacht – ereignete sich ein Vorfall, als FK-Torhüter Richard Ludha (24) kurz vor dem Strafraum einen rüden Eingriff von Kutschke abräumte, was einen heftigen verbalen Schlagabtausch nach sich zog. Eigentlich hätte diese Aktion gleich mit einer Roten Karte geahndet werden müssen.

Nach einem darauffolgenden Freistoß eskalierte die Situation zwischen "Kutsche" und Gning weiter. Als der Tumult schließlich abklang, forderte Näther, die beiden Spieler vom Platz zu nehmen – andernfalls sähe er sich gezwungen, selbst einzuschreiten.

"Wir haben dem Schiedsrichter nahegelegt, dass er dem Torhüter die Rote Karte zustehen lassen sollte. Falls er ihn weiterhin im Spiel belassen will, müssten beide Kapitäne über seine Beweggründe informiert werden. So lassen sich unnötige Emotionen vermeiden", erklärte Dynamo-Trainer Thomas Stamm (42) im Anschluss an das Spiel.

"Bei einem Testspiel sollte der Schiri das Geschehene klar kommunizieren. Unterlässt er das, entstehen Probleme, die sich dann auf beide Mannschaften negativ auswirken. Es war in Ordnung, dass beide Spieler rausgingen, allerdings hätte ich mir gewünscht, dass der Offizielle transparenter agiert – so war das Klima für beide Teams nicht förderlich", fügte Stamm hinzu.

Der turbulente Auftakt war nicht das einzige Problem im Spiel. Schon nach zwölf Minuten lag Dynamo mit 0:2 zurück. Mit Toren von Philip Heise (33, Minute 16), Christoph Daferner (27, Minute 96) und Friedrich Müller (19, Minute 111) drehte die Partie glücklicherweise noch. Dennoch bleibt der anfängliche Rückstand ein negativer Einschlag.

"Ich hätte mir gewünscht, dass insbesondere jene Spieler, die länger nicht im Einsatz waren, besser ins Spiel finden. Es ist hart, wenn man direkt mit 0:1 beginnt, denn das zerschlägt das Selbstbewusstsein. Letztlich haben sich die Jungs aber gut gesammelt und ein ausgeglichenes Spiel gestaltet. Der Gegner war allerdings auch sehr effizient – er schoss zweieinhalbmal aufs Tor und traf dabei zweimal", so Stamm abschließend. Insgesamt betrachte er das Spiel über 120 Minuten als zufriedenstellenden Test.

Am Freitag steht für die Dynamos ein weiteres Training an, bevor dann in ein freies Wochenende übergegangen wird.

Dies dient dazu, nochmal neue Energie zu schöpfen, bevor die harte Phase mit dem Spielbeginn gegen Wiesbaden und der folgenden englischen Spielwoche ansteht – mit Partien in Hannover sowie Heimbegegnungen gegen Ingolstadt und Osnabrück.

Tabelle 3. Liga

Die Rangliste in der 3. Liga bedeutet folgendes: Wer am Saisonende den ersten Platz belegt, wird zum Drittliga-Meister gekürt und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte erzielt den direkten Aufstieg. Der Drittplatzierte muss sich mit dem drittletzten Team der 2. Bundesliga messen, um den Auf- oder Abstieg zu entscheiden.