zurück

„Schlüsselspieler“ beim FC Bayern: Teenie-Talent Lennart Karl (17) beeindruckt

Von Klaus Bergmann

München – Lennart Karl hat bisher noch keinen direkten Kontakt zu Bundestrainer Julian Nagelsmann gehabt. Das könnte sich jedoch spätestens im WM-Jahr 2026 ändern, sofern das 17-jährige Ausnahmetalent seinen beeindruckenden Aufstieg beim FC Bayern München weiterhin so erfolgreich gestaltet wie aktuell.

„Ich muss einfach meine Leistung bringen und dann abwarten, wie Julian reagiert“, erklärte Karl nach dem 6:2-Erfolg seines Teams gegen den SC Freiburg in der Bundesliga.

Am Samstag avancierte Karl, unter anderem durch seinen wichtigen Anschlusstreffer zum 1:2, zu einem „Schlüsselspieler“ bei den Münchnern, wie Sportvorstand Max Eberl lobend hervorhob.

Die Weltmeisterschaft in Kanada, Mexiko und den USA hat Karl fest im Blick. „Natürlich kann ich auch weiterhin für die U21 spielen. Ich muss einfach in jedem Spiel überzeugen – dann wird sich schon etwas ergeben“, zeigte sich der junge Spieler selbstbewusst.

Auch Nagelsmann hat das Talent bereits auf dem Schirm. Bei seinen ersten beiden Einsätzen für die U21-Auswahl des DFB glänzte Karl mit insgesamt drei Treffern in den Siegen gegen Malta (6:0) und Georgien (2:0).

Den „positiven Hype“ um seine Person nimmt der Offensivspieler durchaus wahr, versucht aber, sich davon nicht beeinflussen zu lassen. Selbst Vergleiche mit dem argentinischen Weltmeister Lionel Messi (38) bringen ihn nicht aus der Ruhe.

Seine große Karriere ist für ihn erreichbar, „natürlich, wenn es so weitergeht“, antwortete Karl auf die Frage nach seinem Vorbild. „Aber ich kann mich jetzt noch nicht mit Messi messen. Messi ist eine ganz andere Liga – da liegt noch ein langer Weg vor mir.“ Wie der 1,70 Meter große Messi ist auch der 1,68 Meter kleine Karl ein Linksschütze.

Bayern-Coach Vincent Kompany bewertet die öffentliche Aufmerksamkeit um Karl als positiv. „Ich finde es wichtig, dass der Junge diese Phase genießen kann“, so der Belgier.

Für Kompany zählt jedoch nur die individuelle Entwicklung des Spielers. „Wir konzentrieren uns nicht darauf, welcher linke Fußballer ihm ähnelt“, kommentierte der Trainer die Messi-Vergleiche. „Unser Ziel ist es, dass er die beste Version von Lennart Karl wird. Aktuell macht er das sehr gut.“ Intern werde er jede nötige Unterstützung erhalten und könne so als ganz normaler junger Mensch weiter wachsen.

Ähnliche Worte fand Sportvorstand Eberl, der die rasante Entwicklung Karls bei den Profis als bemerkenswert bezeichnete. „Lennart Karl ist eben Lennart Karl, und jeder Spieler bringt seine eigenen Eigenschaften mit“, erklärte Eberl. „Lionel Messi geht langsam auf das Ende seiner Karriere zu, während Lennart Karl gerade erst beginnt. Er soll seine ganz eigene Geschichte schreiben.“