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Zwei umstrittene Elfmeter, heftige Pfiffe der Fans: RB Leipzig enttäuscht in Heidenheim

Leipzig – Der 1. FC Heidenheim besuchte am Sonntagnachmittag das Stadion von RB Leipzig. Beide Mannschaften hatten viel auf dem Spiel, doch das Endergebnis von 2:2 (1:2) dürfte niemanden wirklich erfüllt haben. Insbesondere die Leipziger, die sich selbst als „Favoriten“ betiteln, zeigten im ersten Durchgang eine Leistung, die den Erwartungen nicht genügte, was von den heimischen Anhängern mit scharfen Fiffen quittiert wurde.

Bereits nach sechs Minuten war die erste Feier im Leipziger Netz zu verzeichnen.

Nachdem ein Freistoß der Hausherren nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte, ergab sich am Rand des Strafraums fast ungehinderter Ballkontakt für Heidenheim. Die Aktion endete bei Mathias Honsak, der mit einem präzisen Schuss am Sonntag den Ball oben in den Winkel beförderte.

Nur fünf Minuten später erlebte RB eine bittere Ernüchterung. Marvin Pieringer rutschte im Strafraum und kollidierte mehr oder weniger mit Willi Orban – dennoch fiel der umstrittene Elfmeter.

Der „Gefoulte“ trat selbst an und verwandelte sicher unten rechts (13.). Auch in der Folge demonstrierten die Heidenheimer ihre Überlegenheit, während RB erneut keine nennenswerte Torgefahr kreieren konnte. Die vermeintlich erschöpften Gäste, die am Donnerstag noch 120 Minuten in der Conference League leisten mussten, wirkten plötzlich munterer und mit einem besseren Spielplan ausgestattet.

Anscheinend fehlte es den Leipziger Offensivspielern an Ideen, Kreativität und Durchschlagskraft. Trainer Marco Rose reagierte daher, tauschte Christoph Baumgartner gegen Arthur Vermeeren aus – wobei der Österreicher bald selbst wieder die Bank drücken musste aufgrund von Kreislaufproblemen.

Benjamin Sesko nutzte dann eine Abschlusschance, die jedoch pariert wurde (41.). Die lauter werdenden Pfiffe im Stadion unterstrichen den Unmut der Zuschauer. Kurz vor der Halbzeit erzielten die Hausherren dennoch den Ausgleichstreffer: Ein Zufallsprodukt wurde von Lois Openda rechts unten verwertet, was das Ergebnis auf 1:2 (45.+2) erhöhte.

RB Leipzig startet spritziger aus der Kabine – doch mehr als ein Unentschieden bleibt unrealistisch

In der Halbzeit herrschte offenkundig Aufbruchstimmung, als die Leipziger mit neu gewonnener Energie aus der Kabine stürmten. Kurz nach dem Wiederanpfiff sorgte ein umstrittener Vorfall für Aufregung, als Openda im Strafraum zu Boden ging – den Elfmeter gab es aber nicht (48.).

Spätestens einige Minuten später ließ es das Spiel krachen: Im Strafraum lieferten sich Openda und Tim Siersleben einen harten Zweikampf. Beide Akteure zeigten aggressives Verhalten, doch der Heidenheimer setzte seinen Arm in das Gesicht des Belgiers, was unweigerlich zu einem Elfmeter führte.

Sesko trat erneut an und verwandelte sicher, flach unten rechts, den Strafstoß (64.).

Das Spiel versprach daraufhin eine nervenaufreibende Schlussphase, in der der Glaube aufkam, dass das nächste Tor die Partie entscheiden würde. Gegen Ende gelang es dem FCH, die Leipziger Verteidiger besser vom eigenen Tor fernzuhalten – nicht zuletzt, weil viele Pässe der Roten Bullen irgendwo ins Leere liefen.

Schlussendlich blieben die Offensivbemühungen der Leipziger trotz sieben Minuten Nachspielzeit ergebnislos. Kevin Kampl hatte wohl die beste Möglichkeit, in Führung zu gehen, scheiterte jedoch aus nächster Nähe (94.+4). Das Remis machte somit den befürchteten Absturz in der Tabelle endgültig wahr – und erneut ertönten die kritischen Pfiffe im Stadion.

Spielstatistik: RB Leipzig gegen 1. FC Heidenheim

23. Spieltag

RB Leipzig - 1. FC Heidenheim 2:2 (1:2)

RB Leipzig: Gulácsi – Baku (80. Nedeljkovic), Lukeba (80. Bitshiabu), W. Orban, Raum – Seiwald, Kampl – Baumgartner (33. Vermeeren), Xavi – Openda, Sesko

1. FC Heidenheim: K. Müller – Gimber, Mainka, Siersleben (90.+6 Beck) – Traoré, Schöppner (75. Niehues), Föhrenbach – Kerber (74. Keller), S. Conteh (74. Busch), Honsak – Pieringer (83. Siwsiwadse)

Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)

Zuschauer: 36.619

Tore: 0:1 Honsak (6.), 0:2 Pieringer (13./Foulelfmeter), 1:2 Openda (45.+2), 2:2 Sesko (64./Foulelfmeter)

Gelbe Karten: Baumgartner (5), W. Orban (3), Xavi (4) / Gimber (7), Schöppner (5), Keller (2)

Tabelle 1. Bundesliga

Die Bundesliga-Tabelle hat folgende Bedeutung: Der am Ende der Saison an erster Stelle stehende Klub wird Deutscher Meister. Die beiden Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Verein (Platz 16) muss in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt kämpfen; hierbei trifft er auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.