Strafantrag gegen Lok Leipzig: Rassismus-Vorfall könnte den Verein teuer zu stehen kommen
Leipzig – Die rassistischen Zwischenrufe während der DFB-Pokal-Partie zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und dem 1. FC Schalke 04 (0:1) im August könnten rechtliche Konsequenzen für den Regionalligisten nach sich ziehen.
Wie TAG24 am Mittwoch von den Verantwortlichen bei Lok erfuhr, hat das DFB-Sportgericht einen Strafantrag aufgrund fortwährenden unsportlichen Verhaltens der Fans eingereicht.
Demnach droht dem Klub nicht nur eine Geldstrafe in Höhe von 30.000 Euro, sondern es könnte zudem angeordnet werden, dass bei einem kommenden DFB-Pokal-Spiel keine Zuschauer aus dem Fanblock zugelassen werden.
„Wir akzeptieren den Strafantrag des DFB in dieser Form nicht“, erklärte Lok-Sportdirektor Toni Wachsmuth (38) gegenüber TAG24. Die Kombination der verhängten Sanktionen sei seiner Meinung nach „eine finanzielle Belastung, die für einen Regionalligisten kaum zu stemmen ist.“
Bei dem Strafantrag des DFB handelt es sich bislang um keine endgültige Entscheidung. Lok Leipzig plant demnach, dagegen Einspruch einzulegen.
Während der ersten Runde des DFB-Pokals wurde Schalke-Stürmer Christopher Antwi-Adjei von Anhängern von Lok Leipzig mit rassistischen Beleidigungen konfrontiert.
So soll eine Person den Ausdruck „scheiß N****“ gerufen haben, woraufhin der 31-Jährige den Schiedsrichter informierte. Die Partie wurde anschließend für vier Minuten unterbrochen.
Lok Leipzig äußerte sich nach dem Vorfall in einer Presseerklärung und entschuldigte sich für das rassistische Verhalten: „Diese Äußerung hat einen Schatten auf einen ansonsten großartigen Fußballnachmittag geworfen.“
Die Aussage des Trainers Jochen Seitz (49), wonach lediglich ein „einzelner Idiot“ für den Eklat verantwortlich sei, stieß beim Schalke-Coach Miron Muslic (43) auf Kritik.
Er betonte, das Problem sei im gesamten Stadion präsent: „Das ist keine Einzeltat. Leider wird das häufig verharmlost und auf eine einzelne Person geschoben. So sehe ich das nicht.“