Der letzte verbliebene Dynamo-Geschäftsführer: Zimmermann äußert sich zu Stamm, Zielen und Wintertransfers
Dresden – Aus drei mach eins: Stephan Zimmermann (38) ist aktuell der einzige Geschäftsführer von Dynamo Dresden. Im September verabschiedete sich David Fischer (41), am vergangenen Sonntag folgte Thomas Brendel (49). Somit führt Zimmermann vorerst allein die Geschäfte des Vereins. Am Montag stand er den Medien für Fragen zur Verfügung.
TAG24: Herr Zimmermann, innerhalb von acht Wochen haben Sie zwei Kollegen verloren. Empfinden Sie die letzten zwei Jahre als Ihre schwierigste Phase bei Dynamo?
Zimmermann: „Wenn ich auf die letzten zwei Jahre zurückblicke: Bei meiner Vorstellung im Oktober hatte ich als persönliches Ziel angegeben, diese zwei Jahre erfolgreich zu überstehen. Das habe ich geschafft. Natürlich hätte ich mir gewünscht, meine Kollegen länger an meiner Seite zu wissen. Ein langjähriger Kollege sagte mir, dass seit 2008 bereits 19 Geschäftsführer den Verein geleitet haben. Das spricht Bände über die Entwicklungen hier in den vergangenen Jahrzehnten. Wir wollten für Stabilität sorgen, das ist uns bisher nicht gelungen. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir das zukünftig nicht schaffen können.“
TAG24: Wie sehen die nächsten Schritte in den kommenden Wochen aus?
Zimmermann: „Als erstes steht am Wochenende die Wahl des Aufsichtsrats an. Meine Hoffnung ist, dass sich das Gremium rasch formiert und zügig tätig wird, um gemäß Satzung die Geschäftsführung zu bestellen. Es ist wichtig, dass die vakanten Stellen schnell wieder besetzt werden, damit wir handlungsfähig bleiben. Aktuell sind wir das, da wir provisorische Lösungen gefunden haben.“
TAG24: Thomas Brendel hatte vor einer Woche Trainer Thomas Stamm (42) eine Jobgarantie gegeben. Bleibt diese weiterhin bestehen?
Zimmermann: „Grundsätzlich hat sich an dieser Zusage nichts geändert. Wir stehen voll und ganz hinter dem Trainerteam und Thomas persönlich. Wir sind fest davon überzeugt, mit ihm unsere Ziele erreichen zu können.“
TAG24: Wieso sind Sie so zuversichtlich?
Zimmermann: „Wir haben Mitte November. Ja, sieben Punkte entsprechen nicht unseren Erwartungen. Dennoch sehen wir Woche für Woche auf dem Trainingsplatz, dass die Mannschaft Einsatz zeigt, dass die Qualität vorhanden ist und der Wille stimmt. Auch während der gesamten 90 Minuten ist die Bereitschaft und Leistungsfähigkeit spürbar. Deshalb sind wir überzeugt, dass wir die notwendigen Punkte bis zur Winterpause und im kommenden Jahr, wenn wir eventuell noch auf dem Transfermarkt aktiv werden, holen werden und unser wichtigstes Ziel, den Klassenerhalt, erreichen.“
TAG24: Zum Thema Transfers: Wie groß ist der finanzielle Spielraum, steht noch Geld zur Verfügung?
Zimmermann: „Für diese Saison rechnen wir mit einem Defizit, das ist die aktuelle Faktenlage. Dennoch sind die Budgets noch nicht vollständig ausgeschöpft. Es besteht die Möglichkeit, im Winter noch Verstärkungen zu holen. Wir werden den Aufsichtsrat genau informieren und gemeinsam abwägen, wie viel wir wirtschaftlich verantworten können.
Das oberste Ziel bleibt der Klassenerhalt, und dafür investieren wir sämtliche verfügbaren Mittel.“