Leitl trifft bei Hertha erneut ins Schwarze: Umstellungen zeigen volle Wirkung
Berlin – Hertha BSC sichert sich auch den vierten Sieg in Folge! Mit dem knappen 1:0-Erfolg in Kaiserslautern setzen die Berliner ihren Aufstiegskurs fort. Entscheidend dazu beigetragen hat Stefan Leitl (48), der mit seiner Aufstellung den richtigen Instinkt bewies.
Im Vergleich zum 2:0 gegen Dynamo Dresden nahm der Cheftrainer drei Veränderungen vor – und alle zeigten sich als goldrichtig.
Auf der linken Abwehrseite agierte nun Niklas Kolbe (27). Michal Karbownik (24) rückte dafür auf die rechte Position und ersetzte Linus Gechter (21). Obwohl Leitl ungern auf den 21-Jährigen verzichtet hätte, ließ die Zeit keine andere Wahl.
Dennoch hielt Hertha dem Druck der Lauterer stand. Besonders Kolbe überzeugte als Linksverteidiger mit Ruhe, Kopfballstärke und viel Tempo – der frühere Ulmer erledigte seine Aufgabe souverän.
Auch Karbownik ließ sich defensiv auf der ungewohnten Seite kaum etwas zuschulden kommen.
Vor Karbownik sorgte Fabian Reese (27) für Wirbel auf der rechten Außenbahn, obwohl er normalerweise lieber auf der linken Seite spielt. Stattdessen erhielt auf der linken Seite Marten Winkler (23) den Vorzug gegenüber Bayern-Leihgabe Maurice Krattenmacher (20). Diese Entscheidung zahlte sich aus: In der 20. Minute bereitete Winkler den entscheidenden Treffer vor, den Luca Schuler (26) erzielte.
Obwohl gegen Dynamo noch etwas glücklos, zeigte Leitl auch bei der Rotationslösung im Sturm erneut ein gutes Gespür. "Luca hat sich in der Trainingswoche durch seine Leistungen angeboten. Das Tor macht er dann sehr gut in der Umschaltsituation", lobte Leitl.
Nur wenige Zentimeter verhinderten den zweiten Treffer und damit einen weiteren Rekord, als Herthas Top-Talent Kennet Eichhorn (16) nur den Pfosten traf. Der 16-Jährige schrieb bereits zweimal Geschichte: als jüngster Zweitliga-Profi aller Zeiten und als jüngster Spieler in der Startelf. Nun stellt sich die Frage, ob er auch der jüngste Torschütze der 2. Liga wird.
Es spricht für den jungen Spieler, dass er nach einer kurzen Verschnaufpause auf solch einer wichtigen Position wie der Sechs in der hitzigen Atmosphäre am Betzenberg von Beginn an ran durfte. Dieses Vertrauen zahlte sich aus.
Eichhorn war an mehreren Angriffen beteiligt und zeigt sich nun auch offensiv immer präsenter. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis das Hertha-Wunderkind den nächsten Rekord knackt.
Bisher hält Gunther Reeg diesen Rekord, der vor 40 Jahren aufgestellt wurde. Der ehemalige Darmstadt-Profi erzielte am 9. Juni 1985 gegen Duisburg sein Tor – damals war er 16 Jahre und 339 Tage alt. Für Eichhorn ist noch genug Zeit, denn er wird am Ende der Saison immer noch 16 Jahre sein.
Gegen Braunschweig wird es jedoch nicht klappen: Eichhorn fehlt aufgrund einer Gelbsperre. Dann ist Leitl wieder gefordert, den richtigen Riecher zu beweisen.