Hass-Derby nach Pyro-Ausbruch abgebrochen – Verein macht Polizei verantwortlich: „Auf Krieg eingestellt“
Tel Aviv (Israel) – Schockierende Szenen in Tel Aviv! Das Stadtderby zwischen Hapoel und Maccabi wurde am Sonntagabend abgebrochen, bevor das Spiel überhaupt begonnen hatte.
Bereits vor dem Anpfiff im Bloomberg-Stadion konnten die rivalisierenden Fangruppen ihre Abneigung gegeneinander offenbar nicht unter Kontrolle halten und warfen sich gegenseitig mit Pyrotechnik, Feuerwerkskörpern und Rauchbomben, wie die Jerusalem Post berichtete.
Die Einsatzkräfte bewerteten die Situation als zu riskant und entschieden sich daher kurzfristig, die Partie abzusagen.
Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen wurden laut Angaben 42 Personen verletzt – darunter 37 Zuschauer sowie fünf Polizisten. Zudem wurden 40 Verdächtige festgenommen, von denen elf am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden sollen.
Auch vor dem Stadion kam es zu gewaltsamen Zwischenfällen, bei denen Besucher sich mit Steinen und Flaschen bewarfen.
„Hier handelte es sich nicht um ein Fußballspiel, sondern um schwerwiegende Unruhen und Gewaltakte“, erklärte ein Polizeisprecher offiziell.
Hapoel meldete sich inzwischen mit einer Stellungnahme zu Wort und kritisierte die Polizei scharf für das harte Vorgehen und die Absage der Begegnung.
„Bereits in den Gesprächen vor dem Spiel erweckte die Polizei den Eindruck, sie bereite sich eher auf einen Krieg als auf eine Sportveranstaltung vor“, hieß es in der Stellungnahme des Vereins. Weiter führte der Klub aus: „Die erschütternden Vorfälle außerhalb des Stadions und die vorschnelle sowie skandalöse Entscheidung, das Spiel abzubrechen, verdeutlichen nur, dass die israelische Polizei die Kontrolle über den Sport übernommen hat.“
Eine Klärung der Situation vor Ort habe die Polizei abgelehnt und den Vereinsvertretern zudem mit „verachtender und erniedrigender Haltung“ begegnet.
Darüber hinaus behauptet Hapoel, dass die meisten Verletzungen nicht durch den Einsatz von Pyrotechnik verursacht wurden, sondern durch „brutale Maßnahmen der Polizei“ entstanden seien.
„Selbstverständlich verurteilt die Vereinsführung jegliche Form von Gewalt – und wird gegen Gesetzesbrecher vorgehen, auch wenn sie Uniformen tragen“, betonte der 13-fache Meister abschließend.