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„Keine zweite Liga“ in dieser Arena – DFL-Vorgaben verursachen bei Cottbus Millionenprobleme

Cottbus – Energie Cottbus steht vor einem millionenschweren Dilemma! Sportlich beweisen die Lausitzer in der 3. Liga, dass sie keine Wünsche offenlassen – jedoch wird der immer greifbarer werdende Aufstieg durch die eigenen Stadionverhältnisse gefährdet: Die DFL hat dem LEAG Energie Stadion nun unmissverständlich die Genehmigung für die 2. Bundesliga verweigert.

In der vergangenen Woche begutachtete die DFL die ehemalige Freundschaftsarena – „weil der Aufstiegsdruck nahezu erdrückend ist“, wie Klubpräsident Sebastian Lemke (41) gegenüber dem RBB betonte.

Bei der Überprüfung der baufälligen Spielstätte ging es darum, festzustellen, ob sie den Anforderungen des Zweitliga-Betriebs gewachsen ist. Derzeit entspricht sie diesen Voraussetzungen allerdings nicht.

„Die klare Ansage an diesem Montag um 17 Uhr lautete: in diesem Stadion findet kein Spielbetrieb der zweiten Liga statt“, berichtete Lemke.

Die Mängelliste ist beachtlich: Die Flutlichtanlage erbringt zu wenig Helligkeit, und die Sitzreihen in den Ecken bieten keinen Wetterschutz. Zudem mangelt es an technischen Einrichtungen und Verbindungen für Medien und Fernsehübertragungen.

Bis zum 1. März muss die Lizenz für den Zweitligabetrieb vorgelegt werden, und auch wenn die Defizite bis dahin nicht vollständig behoben werden müssen, ist zumindest ein Konzept erforderlich, das aufzeigt, wie und vor allem mit welchen finanziellen Mitteln die notwendigen Maßnahmen umgesetzt werden sollen.

Das Kernproblem: Energie Cottbus benötigt schätzungsweise 2,5 Millionen Euro, um die dringendsten DFL-Auflagen bis zum Sommer zu erfüllen – und das ohne das Stadion grundlegend zu modernisieren. Finanzielle Mittel, die dem Verein derzeit nicht zur Verfügung stehen.

Für Lemke käme dieses Szenario einem absoluten Reinfall gleich.

„Es wäre das Eklatanteste, wenn unsere Region sportlich zusammen mit diesem Verein ein Wunder vollbringt und wir dann wegen unzureichender Infrastruktur sagen müssen, dass es nicht machbar ist“, erklärte der 41-Jährige. „Ganz ehrlich, rein theoretisch ist das möglich, und das in einem sehr ernüchternden Szenario.“

Aus diesem Grund appellierte er an die Stadt, die umliegenden Gemeinden und das Land, den FCE bei der Finanzierung zu unterstützen – doch er bekam zahlreiche Absagen, zum Beispiel vom brandenburgischen Ministerium für Bildung und Sport sowie vom Landkreis Oberspreewald-Lausitz.

Allein Tobias Schick (45), der Bürgermeister von Cottbus, versprach Unterstützung, indem er etwa durch eine städtische Modernisierung der Trainingsanlagen helfen wolle. Konkrete Summen gab der SPD-Politiker jedoch nicht an.

So lastet über Energie Cottbus die Aufstiegsgefahr während der verbleibenden 16 Saisonspiele – wohl wissend, dass ein solcher Aufstieg momentan ohnehin nicht realisierbar ist.

Tabelle 3. Liga

Die aktuelle Tabellenkonstellation der 3. Liga bedeutet: Wer die Saison als Erster beendet, wird Meister der Drittliga und steigt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt direkt auf, während der Drittplatzierte in einem Play-off gegen den drittletzten Platz der 2. Bundesliga um den Aufstieg bzw. den Verbleib in der Liga spielt.