Milliardensteuer-Einnahmen! So profitiert der Staat enorm vom Profifußball
Von Sebastian Stiekel
Frankfurt am Main – In der vergangenen Saison 2023/24 konnte der deutsche Staat Steuereinnahmen in Höhe von 4,6 Milliarden Euro aus dem Profifußball verzeichnen. Dies geht aus einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung McKinsey & Company hervor, die am Donnerstagmorgen seitens der Deutschen Fußball-Liga (DFL) veröffentlicht wurde.
Demnach sind die staatlichen Einnahmen aus dem Profifußball seit der Saison 2018/19 um rund 25 Prozent angestiegen. Dabei werden nicht allein die Abgaben der 36 deutschen Profiklubs berücksichtigt, sondern auch Steuereinnahmen aus verwandten Bereichen wie Fernsehsendern, Sponsoren oder der Gastronomie, welche unmittelbar mit dem Fußballsport verknüpft sind.
"Die Bundesliga stellt einen wichtigen Wirtschaftsmotor dar, der zahlreiche Arbeitsplätze und Umsätze auch in angrenzenden Branchen sichert", erläuterte DFL-Geschäftsführer Marc Lenz.
"Unsere Klubs sind für Städte und Gemeinden bedeutende Standortfaktoren. Neben ihrem gesellschaftlichen Selbstverständnis tragen sie durch die Erzeugung von Mehrwert, Steuereinnahmen und Abgaben zu einem beeindruckenden wirtschaftlichen Aufschwung bei."
Die von McKinsey erstellte Studie zum deutschen Profifußball, die unter dem Titel "Mehr als nur ein Spiel" firmiert, erscheint im Fünf-Jahres-Rhythmus.
Die Beratung bezeichnet den Profifußball in ihrem Bericht als einen "Wachstumsmotor der deutschen Volkswirtschaft", der dem Staat im vergangenen Jahr deutlich höhere Steuereinnahmen einbrachte als beispielsweise die im Bundeshaushalt für die Bundespolizei veranschlagten 4,2 Milliarden Euro.
Bundesliga als "bedeutender Lebensinhalt"
Weitere wesentliche Kennzahlen der Studie zeigen, dass der deutsche Profifußball in der Saison 2023/2024 einen Mehrwert von 14,2 Milliarden Euro generierte. Im Profifußballsystem waren in der letzten Saison rund 147.000 Vollzeitstellen zu verzeichnen.
"Nur etwa zehn Prozent dieser Arbeitsplätze stammen aus dem eigentlichen Kerngeschäft des Profifußballs – der Großteil wird in angrenzenden Bereichen geschaffen", heißt es in der Studie.
Zum ersten Mal seit 2010 hat McKinsey neben der ökonomischen auch die gesellschaftliche Relevanz des Fußballs eingehend untersucht.
Die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung zeigen, dass 41 Prozent der Teilnehmenden die Fußball-Bundesliga als "bedeutsamen Lebensinhalt" empfinden.
Im Vergleich dazu stimmten lediglich zwölf Prozent der Befragten, dass auch die Kirchen für sie eine solch zentrale Rolle spielen. "Der positive Einfluss der Bundesliga offenbart sich vor allem in ihrer Fähigkeit, Menschen zusammenzuführen", so die Autoren der Studie.