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St. Paulis Führungsspieler schlagen Alarm: „So haben wir in dieser Liga nichts zu suchen“

Hamburg – Die Situation spitzt sich zu! Der FC St. Pauli rutscht nach der 0:4-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach immer näher ans Tabellenende. Mehrere Leistungsträger schlagen Alarm.

Nach dem Schlusspfiff war die Enttäuschung den Kiezkickern deutlich anzusehen. „Ich bin extrem enttäuscht. So ist das in keinem Bereich des Spiels ausreichend“, gab Kapitän Eric Smith (28) offen zu und führte aus: „Die Intensität, das Spiel mit und gegen den Ball, wie hoch oder tief wir standen – alles war nicht zufriedenstellend.“

Dem Schweden fiel es schwer, die richtigen Worte für die klare Niederlage gegen den bis dato sieglosen Tabellenletzten zu finden. „Wir dürfen uns nicht einfach aufgeben und aufgeben. Aber wenn wir weiterhin so auftreten wie heute, haben wir in dieser Liga nichts verloren“, urteilte er deutlich.

Ähnlich äußerte sich sein Mitspieler Hauke Wahl (31). „Wir haben die Zweikämpfe nicht angenommen, waren beim Pressing oft ungeordnet. Dadurch entstanden große Lücken dahinter. Unsere Verteidigung in der Tiefe war unzureichend“, zählte er einige Schwachstellen auf. „Wir waren einfach nicht präsent auf dem Platz.“

Neben den Defiziten in der Defensive zeigte sich auch die Offensive erneut harmlos und generierte kaum nennenswerte Torchancen. „Wir müssen realistisch einschätzen, wo wir stehen“, betonte Smith. „Wir gehören nicht zu den Top-3-Teams und müssen an unseren Grundprinzipien arbeiten. Wenn wir das nicht schaffen, wird es in dieser Liga schwer.“

Genau diese Entwicklung hat sich in den vergangenen Wochen abgezeichnet. Die 0:4-Pleite gegen Gladbach markierte bereits die sechste Niederlage in Serie und das vierte Spiel hintereinander ohne eigenen Treffer. Noch besorgniserregender war jedoch, dass St. Pauli erstmals den Eindruck vermittelte, dass die Mannschaft auseinanderzufallen droht.

„Wir haben versucht, alles auf eine Karte zu setzen, und wurden dafür bestraft“, erklärte Wahl. „Wir müssen sowohl von der Mentalität als auch von der Einstellung her eine Schippe drauflegen.“

Der Abwehrspieler ist sich der prekären Lage bewusst. „Wir haben viele Rückschläge einstecken müssen“, sagte er und bezog sich dabei auch auf die „zuletzt zwei schwachen Heimspiele“ in der Liga. „Wir hatten gehofft, wieder über Details sprechen zu können, aber jetzt müssen wir uns wieder auf die Basics konzentrieren“, machte er klar. „Vor allem auf die Verteidigung im Team, dass wir uns gegenseitig unterstützen, Zweikämpfe annehmen und gewinnen.“

Diese Eigenschaften hatten die Kiezkicker in den ersten drei Spieltagen noch ausgezeichnet, doch seither sind sie der Mannschaft abhandengekommen. Sollte der Weg zurück zu diesen Tugenden nicht gelingen, droht ein schwieriger November.