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Die Wiederkehr der Flügelzange bei St. Pauli! Wird Blessin das System ändern?

In Hamburg war St. Paulis Chefcoach Alexander Blessin (51) zunächst nicht darauf aus, nach dem 0:0-Unentschieden gegen RB Leipzig über die Spieltaktik zu diskutieren, gab jedoch schlussendlich nach. Die Neuaufstellung mit Elias Saad (24) und Oladapo Afolayan (27) auf den Flügeln war zu eindeutig, um sie zu ignorieren.

"Es hat uns definitiv Vorteile gebracht, beide von Anfang an spielen zu lassen", räumte Blessin ein, wollte jedoch nicht tiefer in die Systemdebatte einsteigen. "Ich wehre mich ja nicht dagegen." Gegen Leipzig erkannte er, dass die Rückkehr zum bewährten 3-5-2 bzw. 5-3-2 seinem Team mehr Stabilität verleihen könnte. "Wir benötigen diese defensive Festigkeit", erklärte er diesen Schritt, obwohl er in beiden Aufstellungen Vorzüge sieht.

Blessin betonte die Bedeutung der Tiefenläufe der Mittelfeldspieler für das Öffnen des Spiels, während die Flügel für Entlastung und Gefahr sorgen sollten – eine Rolle, die Saad und Afolayan ausgezeichnet ausfüllten.

Die Enttäuschung der beiden Spieler über ihre vorherigen drei Spiele auf der Ersatzbank konnte Blessin nachempfinden. "Dass sie mal verärgert sind, sorry, das dürfen sie", bekräftigte er. "Ich kann damit umgehen, das ist in Ordnung." Trotz der zeitweiligen Reservistenrolle unterstrich der Trainer von FC St. Pauli wiederholt die Wichtigkeit der beiden für das Team.

FC St. Pauli: Elias Saad befürwortet die Flügelzange mit Afolayan

Die Diskussion über das System fand im Team keine Beachtung, und aus der Mannschaft kamen diesbezüglich keine Impulse, so Blessin. Er zeigte sich zufrieden mit dem Spiel der beiden, die gegen RB Leipzig ihr Startelfdebüt gaben. "Sie haben einen guten Kompromiss gefunden, im Eins-gegen-eins zu agieren, den Ball aber auch frühzeitig zu spielen", sagte Blessin. "An diesen Aspekten müssen wir weiterarbeiten." Gegen Freiburg plant er, erneut auf dieses Duo im "alten" System zu setzen.

"Sowohl ich als auch Dapo fühlen uns auf den Flügeln natürlich wohl. Ich würde aber nicht sagen, dass ein System dem anderen überlegen ist", äußerte Saad. "Es kommt auf die Spieler an, die zur Verfügung stehen. Aber wenn Dapo und ich spielen, dann bevorzugen wir definitiv die Außenbahnen, da dort unsere Stärken liegen." Vor allem Saad erwies sich als kaum aufhaltbar, stellte mit 13 Kilometern die höchste Laufleistung aller Spieler auf und bezeichnete es als "das bisher anstrengendste Spiel meines Lebens", wobei er das ihm entgegengebrachte Vertrauen zurückzahlen wollte.

Auch Afolayan zeigte sich erleichtert über den Starteinsatz. "Es hat mich sehr glücklich gemacht zu spielen und dem Team zu helfen", sagte er. Sollten ihre Leistungen weiterhin überzeugen, wird es schwer, an ihnen vorbeizukommen.