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Touré als Spielverderber: St. Pauli erleidet gegen Hoffenheim die vierte Niederlage in Folge

Hamburg – Für den FC St. Pauli ging es am Millerntor an diesem Abend bitter zu. Statt der erhofften drei Punkte kassierten die Gastgeber eine klare 0:3-Heimniederlage (0:0) gegen die TSG Hoffenheim – die mittlerweile vierte Pleite hintereinander. Dabei hätte Kaars in der ersten Halbzeit eigentlich die Führung für die Kiezkicker erzielen können.

Nur wenige Minuten nach Anpfiff gab es einen kurzen Schreckmoment für die Mannschaft von Alexander Blessin.

Doch Burgers Treffer in der achten Spielminute wurde wegen Abseits zurückgenommen. Ein Glück für die „Boys in Brown“, denn ein Rückstand zu Beginn wäre für Trainer Blessin absolut unerwünscht gewesen.

In Halbzeit eins hatte die Abwehr von St. Pauli viel zu tun, denn zunächst waren die Gäste die aktivere Mannschaft mit den besseren Chancen. Neben dem Abseitstor sorgte vor allem ein Schuss von Lemperle für Gefahr, der aus etwa elf Metern nur den rechten Pfosten traf.

Kurz vor der Pause bot sich St. Pauli dann eine große Möglichkeit: Nach einem Pass von Fujita lief Kaars allein auf Hoffenheims Torwart Baumann zu und vergab knapp, denn der Ball prallte vom Keeper ab. Pereira Lage bekam so eine zweite Chance, doch auch er scheiterte an Hranac, der ihm den Weg versperrte. Die Führung für Hamburg blieb damit aus.

Diese verpasste Gelegenheit schien zunächst wie ein Weckruf zu wirken. Erst gegen Ende der ersten Hälfte zeigte die Kiez-Elf wieder mehr Präsenz und Engagement. Dennoch ging es mit einem 0:0 in die Kabine.

In der zweiten Hälfte folgte dann jedoch ein schneller Schlagabtausch zugunsten der Hoffenheimer.

Das erste Tor ließ nicht lange auf sich warten: In der 54. Minute traf Bazoumana Touré mit seinem ersten Bundesliga-Treffer für die TSG und brachte die Gäste in Führung. Nur fünf Minuten später erhöhte Kramaric auf 2:0 (59.).

St. Paulis Torhüter Vasilj hatte kurz zuvor noch Glück, als er einen unglücklichen Treffer nach einer Abwehraktion von Dzwigala knapp verhinderte – Ritzka hatte den Ball hart gegen das eigene Tor gelenkt.

Mit den Einwechslungen der Offensivspieler Hountondji und Afolayan wollte Blessin sofort reagieren. Doch auch diese frischen Kräfte brachten keinen Anschlusstreffer. Im Gegenteil: Nach einem Ballverlust von Afolayan erzielten die Gäste in der 80. Minute das 3:0. Der eingewechselte Prömel konnte frei auf Vasilj zulaufen und das Leder ins rechte untere Eck einschieben.

Durch die nun vierte Niederlage in Folge rutscht St. Pauli auf den 14. Tabellenplatz ab und wird von Hoffenheim überholt. „Das fühlt sich einfach scheiße an“, gab Oppie nach dem Spiel offen zu. „Wir waren vorne viel zu hektisch [...] und die Gegentore haben uns komplett umgehauen“, zeigte er sich sichtlich enttäuscht.

Trainer Blessin stimmte dieser Einschätzung zu. Die ersten 20 bis 25 Minuten habe seine Mannschaft nicht gut gespielt, räumte er ein. „Aber das 1:0 hat uns dann den Rest gegeben“, blickte er auf die zweite Halbzeit zurück. „Wir sind einfach mental nicht stark genug, um den Glauben zu haben, zurückzukommen.“

Um am kommenden Samstag bei Eintracht Frankfurt etwas mitzunehmen, müsse in dieser Woche intensiv an der Physis und der Mentalität gearbeitet werden. „So wie wir aktuell Tore zulassen – das ist viel zu billig. Ich erwarte ein anderes Mindset über die gesamte Spielzeit. Das ist unbedingt notwendig!“

Bundesliga, 7. Spieltag

FC St. Pauli – TSG Hoffenheim 0:3 (0:0)

St. Pauli-Aufstellung: Vasilj – Dzwigala (75. Ceesay), Smith, La. Ritzka (75. Mets) – Pyrka, Sands, Fujita (82. Metcalfe), Oppie, Sinani – Kaars (63. Afolayan), Pereira Lage (63. Hountondji)

Hoffenheim-Aufstellung: Baumann – Coufal, Hranac, Hajdari (87. Kabac), Bernardo – Burger, Avdullahu, Kramaric (76. Moerstedt), Touré (76. Prass) – Lemperle (87. Bebou), Asllani (70. Prömel)

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Zuschauer: 29.248

Tore: 0:1 Touré (54.), 0:2 Kramaric (59.), 0:3 Prömel (80.)

Gelbe Karten: Burger (2), Hajdari (1)

Erstmeldung um 19:39 Uhr, Update um 20:37 Uhr.

Tabelle der 1. Bundesliga

Die Bundesliga-Tabelle hat folgende Bedeutung: Der Verein, der am Saisonende auf Platz 1 steht, wird Deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen direkt in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte (Rang 16) muss in die Relegation, um den Klassenerhalt zu sichern. Dort trifft er auf den Drittplatzierten der 2. Bundesliga.