St.-Pauli-Coach Blessin zielt darauf ab, Leverkusen zu "ärgern und zu irritieren"
Nach dem 3:1-Erfolg im Heimspiel am vergangenen Freitag gegen Holstein Kiel konnte sich Alexander Blessin, der 51-jährige Trainer von St. Pauli, endlich erleichtert zeigen. Daher sieht er der herausfordernden Begegnung mit Bayer 04 Leverkusen optimistisch entgegen. Nach dem Triumph über Kiel neigt er dazu, die erfolgreiche Mannschaft auch im anstehenden Spiel gegen den aktuellen Deutschen Meister, das diesen Samstag um 15.30 Uhr auf Sky übertragen wird, einzusetzen. Um gegen das Team des Meistertrainers Xabi Alonso, 43 Jahre alt, eine Chance zu haben, muss man sich auf einen wichtigen Punkt konzentrieren: Sie nerven! "Es geht darum, ob wir in der Lage sind, sie so zu irritieren und ihnen den Ball so oft abzunehmen, dass es uns gelingt, sie aus ihrem Rhythmus zu bringen", erklärte Blessin auf der Pressekonferenz am Donnerstag im Hinblick auf das Spiel gegen den amtierenden DFB-Pokalsieger. Um Florian Wirtz, 21 Jahre alt, und seine Mannschaftskollegen ins Wanken zu bringen, ist vor allem Mut im Ballbesitz gefragt, "ohne dabei leichtsinnig zu werden". Ein wenig so wie Liverpool, das im letzten Champions-League-Match (4:0) der Werkself klar ihre Grenzen aufzeigte, auch wenn der Kieztrainer mit einem Schmunzeln die Schwierigkeit dieses Vergleiches anerkannte.
Der Kieztrainer Blessin hat einen speziellen Weihnachtswunsch
Um die Spiellust von Wirtz vor dem Tor der Kiezkicker zu dämpfen, müsste man wohl auch körperlich gegen ihn vorgehen, vermutet der 51-Jährige. "Ihm auf den Füßen zu stehen und ihm das Leben so schwer wie möglich zu machen", ist seine Strategie. "Überzahl" ist das Zauberwort im Umgang mit dem Nationalspieler, allerdings ohne "unfair zu werden oder grobes Foulspiel zu betreiben". Obwohl Trainer Blessin der bevorstehenden großen Herausforderung ohne Furcht entgegensieht, ist er sich bewusst, dass "ein perfekter Tag nötig ist, um dort etwas zu erreichen". Dennoch möchte das Team bis Weihnachten so viele Punkte wie möglich sammeln. Würde Blessin einen Wunsch frei haben, wären es alle neun Punkte aus den letzten drei Spielen gegen Leverkusen, Bremen und Stuttgart. Realistisch gesehen hat er jedoch eine andere Ansicht: "Drei bis vier Punkte zu Weihnachten - das wäre wunderbar."