St.-Pauli-Trainer Blessin übt Kritik an Schiedsrichter Zwayer: "Das hätte er pfeifen müssen!"
Augsburg - Erneut kein Erfolgserlebnis für den FC St. Pauli nach dem 1:3 gegen den FC Augsburg und der dritten Niederlage im dritten Ligaspiel, was merkliche Enttäuschung hervorrief. Besonders die Leistung in der ersten Halbzeit war verwunderlich.
Wie bereits vor der Länderspielpause präsentierte das Team von Coach Alexander Blessin (51) eine inkonsistente Leistung. In der ersten Halbzeit, in der die Mannschaft in einer 3-5-2 Formation agierte, konnte sie bis auf einen Versuch von Morgan Guilavogui (26) nach einer halben Stunde kaum Akzente setzen.
"Vor allem mit der ersten Halbzeit bin ich unzufrieden", gestand Blessin nach dem Spiel. "Wir haben zu passiv agiert, mehr nach hinten als nach vorne gespielt und es an Durchschlagskraft fehlen lassen."
Diese Spielweise stärkte Augsburg, das im Verlauf der Partie zunehmend offensiver und selbstbewusster wurde. "Plötzlich haben sie uns dominiert", zeigte sich der 51-Jährige verärgert.
Besonders enttäuscht war der Trainer jedoch über die Anfangsphase der zweiten Halbzeit. Oladapo Afolayan (27) kam bereits nach gut einer halben Stunde ins Spiel, Elias Saad (24) folgte nach der Pause - und damit die Umstellung auf ein 3-4-3. Doch statt Schwung zu holen, kassierte man prompt ein Gegentor.
"Ich möchte das Thema nicht vertiefen, aber es gab einige Entscheidungen seitens des Schiedsrichters, die unglücklich waren", deutete Blessin auch auf das 0:1 hin.
Karol Mets (31) köpfte eine Flanke ab und wurde dabei von Samuel Essende (26) bedrängt, zusätzlich sprang der Ball noch gegen die Hand des FCA-Spielers. "Er trifft ihn, obwohl der Ball weg ist", beschrieb der FCSP-Trainer die Situation, bevor er schlussfolgerte: "Für mich ist das ein Foul. Er spielt den Ball nicht, sondern stößt ihn weg. Das hätte gepfiffen werden müssen."
FCSP-Coach Alexander Blessin möchte auf die zweite Halbzeit aufbauen
Schiedsrichter Felix Zwayer (43) hatte in dieser Szene sogar zum Pfiff angesetzt, entschied sich jedoch dagegen. Der Treffer wurde auch durch den Videoassistenten Bastian Dankert (44) bestätigt.
"Das Tor mussten wir verarbeiten", räumte Blessin ein. "Nach der Umstellung wollten wir offensiver agieren, insbesondere über die Flügel." Während St. Pauli sich zu verbessern begann, folgte mit dem 0:2 durch Philipp Tietz (27, 67.) ein weiterer Rückschlag.
Das erste Tor der Saison durch Carlo Boukhalfa (24, 75.) und ein weiterer Treffer von Yusuf Kabadayi (20) in der Nachspielzeit waren letztlich nur noch Ergebniskosmetik.
"Die zweite Halbzeit nehmen wir als positiv auf und müssen die guten Aspekte mitnehmen", sagte Blessin, merkte jedoch an: "Die erste Halbzeit war eher zum Vergessen." Es fehlte an Mut und Offensivspiel. "Wir waren zu langsam und träge", erkannte er.
Ohne Punkte nach drei Spieltagen ist der Fehlstart komplett. "Wir hatten uns mehr versprochen", gestand er. "Aber die Mannschaft ist geschlossen und der Kader ausreichend." Jetzt müssen die letzten Prozente verbessert werden. "Defensiv wie offensiv müssen wir klarer werden. Dann werden die Punkte kommen."
Insgesamt war es erneut eine Leistung, die nur teilweise Hoffnung gibt und vor allem nach der taktischen Umstellung sichtbar wurde. Die Diskussionen darüber werden wahrscheinlich weitergehen.