St.-Pauli-Favorit verschießt gleich zwei Strafstöße: Blessin muss „erst mal durchatmen“
Hamburg – Ausgerechnet Joel Chima Fujita (23) ließ die Kiezkicker in der ersten Pokalrunde bangen. Der Liebling der St.-Pauli-Fans vergab im nervenaufreibenden Elfmeterschießen (3:2) gleich zwei Strafstöße. Cheftrainer Alexander Blessin (52) brauchte nach dem Spiel „erst einmal tief Luft“.
Das Wichtigste in Kürze
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„Wir haben diese Woche Elfmeter trainiert. Er gehörte zu den besten Schützen“, erklärte der 52-Jährige mit einem leichten Schmunzeln während der Pressekonferenz nach der turbulenten Pokalpartie gegen Eintracht Norderstedt.
Die Kiezkicker konnten in 120 Minuten trotz 41 Torschüssen keinen Treffer erzielen und wurden vom Regionalligisten durch das Elfmeterschießen bestraft.
Mit seiner stets positiven Einstellung wollte der 23-Jährige eigentlich mit seinem ersten Saisontor für Jubel sorgen. Stattdessen sorgten seine zwei Fehlschüsse für bedrückte Stimmung.
Mit einem schwachen ersten Schuss genau in die Mitte schenkte der Publikumsliebling Keeper Lars Huxsohl ein Geschenk. Da dieser sich zudem zu früh von der Linie bewegte, erhielt Fujita eine zweite Chance, die er jedoch an den Pfosten setzte.
„Mir war wichtig, dass er nichts tut, was für ihn untypisch ist“, hatte der Trainer dem Japaner zuvor im Training noch mitgegeben. „Er hat eigentlich nie in die Mitte geschossen.
In dem Moment habe ich auf Deutsch gesprochen – wahrscheinlich hat er mich nicht verstanden“, musste Blessin hinterher lachen, betonte aber deutlich: „Da müssen wir definitiv nochmal sprechen.“
Fujita zeigte sich nach dem nervenaufreibenden Spiel verständlicherweise enttäuscht von seiner eigenen Entscheidung.
Nach der Parade von Nikola Vasilj, die das Spiel schließlich zugunsten des Bundesligisten entschied, sackte der Spieler aus Erleichterung zusammen und klatschte den FCSP-Torwart ab. „Nach meinem Fehler wollte ich mich einfach bei ihm bedanken.“
Typisch für seine Persönlichkeit blickt der junge Spieler trotz seines „Patzers“ positiv auf die Teamleistung. Das betont auch der Trainer.
„Er lacht die ganze Zeit. Bei ihm ist das Glas ohnehin immer halb voll. Ich habe ihn noch nie mit einer schlechten Miene gesehen. Die Sonne geht bei ihm eben immer im Osten auf“, so Blessin über den japanischen Neuzugang.
Im Falle des Last-Minute-Erfolgs lasse sich so ein Missgeschick schließlich verschmerzen. „Er kann noch viel verbessern. Aber er nimmt es an und ist bereit, die notwendigen Schritte zu gehen. Deshalb bin ich froh, dass er bei uns ist.“