St.-Pauli-Blog: Turid Knaak präsentiert Zahlen – „Eines der stärksten Teams“
Hamburg – Am Samstag erlitt der FC St. Pauli bei Werder Bremen die dritte Pleite in Folge.
Oladapo Afolayan kam dabei nicht zum Einsatz – aus einem wichtigen Grund, wie Trainer Alexander Blessin erläuterte. Andréas Hountondji fehlte sogar komplett.
In unserem St.-Pauli-Blog erhaltet Ihr sämtliche Neuigkeiten rund um die Mannschaft, mögliche Transfers und alles Wissenswerte vom Millerntor.
Im Podcast „Copa TS“ von Tommi Schmitt (36) griff die ehemalige Nationalspielerin Turid Knaak (34) auf die Statistiken zurück.
Laut den Daten liegen mehrere Teams der Bundesliga eigentlich besser da, als es der aktuelle Tabellenstand vermuten lässt.
Ganz vorne dabei: der FC St. Pauli.
Spielerisch zählen die Kiezkicker, die seit dem letzten Bundesliga-Wochenende auf dem zehnten Platz rangieren, laut der Expertin „zu den besten Mannschaften der Liga, gemessen an den Daten“. Sie unterstützte zudem die Ansicht von Fußballkollege Christoph Kramer (34), dass St. Pauli bis Saisonende um Europa mitspielen wird.
„Sie zeigen herausragenden Fußball. Wenn sie es schaffen, ihre Chancen besser zu nutzen und mehr Torchancen herauszuspielen, könnte das eine sehr erfolgreiche Spielzeit werden – zumindest was die Spielweise angeht“, unterstrich Knaak.
Wie üblich plante St. Pauli während der bevorstehenden Länderspielpause ein Testspiel, das jedoch wegen zahlreicher fehlender Nationalspieler und angeschlagener Akteure abgesagt wurde, bestätigte Coach Blessin. Stattdessen sollen drei intensive Trainingseinheiten an der Kollaustraße stattfinden.
Auf folgende Nationalspieler muss er dabei verzichten:
Der Ärger nach der vermeidbaren Niederlage in Bremen war bei St. Pauli groß. Ebenso die Kritik an der nur vierminütigen Nachspielzeit, die aus Sicht der Kiezkicker viel zu kurz bemessen war.
Schon beim Hinweis des Vierten Offiziellen zeigte Sportchef Andreas Bornemann seinen Unmut. Auch nach Spielende war die Unzufriedenheit spürbar. „Ich muss aufpassen, was ich sage“, meinte Trainer Blessin. „Es fehlt mir eine klare Regelung.“
Mal dauere die Nachspielzeit zehn Minuten, ohne dass man verstehe, warum, dann seien es nur vier Minuten, wie am Samstag in Bremen, die deutlich zu knapp bemessen seien. „Mal sehen, ob ich beim nächsten Mal mit einem Rechenschieber auftauche“, kündigte er scherzhaft an.
Auch Hauke Wahl zeigte sich irritiert: „Ich kann das ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Ich sprach kurz mit dem Schiedsrichter (Sören Storks, Anm. d. Red.), der meinte, es gäbe diese automatische Zeit. Die lag sogar darunter. Für mich ist das unverständlich.“
Die vierminütige Nachspielzeit wirkte tatsächlich zu kurz, zumal es zwei Verletzungsunterbrechungen gab, die wohl länger als vier Minuten dauerten. „Der Schiedsrichter konnte es mir leider nicht wirklich erklären. Ich verstehe es nicht“, äußerte Wahl.
Bei der 0:1-Pleite in Bremen fehlte überraschend ein Kiezkicker im Spielprotokoll: Andréas Hountondji. Trainer Blessin berichtete, der Stürmer habe bereits unter der Woche mit Knieproblemen zu kämpfen gehabt.
„Es wurde punktiert. Die Flüssigkeit im Knie ist aber nicht dramatisch“, erklärte der Coach. Für Sonntag ist ein weiterer Check geplant.
Dann wird auch entschieden, ob Hountondji zur Nationalmannschaft Benins reist. „Sie spielen erst am Freitag, daher ist es eine lange Woche für ihn“, zeigte sich Blessin optimistisch, dass die Verletzung nicht schwerwiegend ist.
Sportlich hätte Oladapo Afolayan St. Pauli am Samstag gegen die Niederlage durchaus helfen können, hätte er sich nicht vorher erneut selbst im Weg gestanden.
„Es gab disziplinarische Gründe“, so Blessin bezüglich des Nicht-Einsatzes während des Aufwärmens. Auf Nachfrage wirkte der Trainer fast schon ratlos: „Was soll ich machen?“
Afolayan war wohl zu einem Treffen zu spät erschienen. „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“, kommentierte Blessin, ohne zu verraten, um welche Art von Meeting es sich handelte.
Fast ein Jahr lang fehlte Karol Mets dem FC St. Pauli aufgrund hartnäckiger Patellasehnenprobleme. Am vergangenen Spieltag gegen Bayer Leverkusen stand er erstmals wieder im Kader, kam aber nicht zum Einsatz.
Trotz fehlender Spielpraxis wurde Mets für die Nationalmannschaft Estlands nominiert. „Wir haben mit ihm gesprochen“, berichtete Blessin, der noch keine Aussage darüber treffen wollte, ob Einsatzzeit vorgeschrieben wird.
„Es hängt davon ab, ob er am Wochenende spielt oder nicht. Davon hängt auch der weitere Verlauf ab“, sagte er weiter. „Ich hätte es gern, wenn er vor dem ersten Spiel gegen Italien schon ein paar Minuten bekommen hat.“ Ob dies in der ersten Mannschaft oder in der U23 geschieht, ließ er offen.
Die personelle Lage bei den Kiezkickern bleibt angespannt. Gegen Werder Bremen muss Trainer Blessin neben Langzeitverletztem David Nemeth auch weiterhin auf Jackson Irvine und Ricky-Jade Jones verzichten.
„Jackson steigert sein Tempo und hält sich gut an den Plan“, erläuterte der 52-Jährige. Gleiches gelte für Jones. „Ich denke, dass er in zwei Wochen wieder mit dem Team trainieren kann. Es geht dabei vor allem darum, wann er wieder Körperkontakt zulassen kann. Der Verlauf sieht aber schon positiv aus.“
Bei Adam Dzwigala gab es Entwarnung: Der war zwar leicht angeschlagen, wird aber sicher die Reise an die Weser antreten.
Der FC St. Pauli darf sich über einen weiteren Nationalspieler freuen. James Sands wurde erstmals in den Kader der US-Nationalmannschaft berufen, wie Blessin am Donnerstag bestätigte.
„Das freut mich sehr, er hat extrem viel dafür geleistet“, erklärte der Trainer. „Das ist eine Belohnung für seine Arbeit. Sonst hätte ich auch Mauricio Pochettino angerufen, aber das war nicht nötig. Er hat es selbst erkannt.“
Die USA bestreiten im Oktober zwei Länderspiele, am 11. gegen Ecuador (2:30 Uhr MEZ) und am 15. gegen Australien (3 Uhr MEZ). Eventuell kommt es dabei zum Aufeinandertreffen von Sands und Connor Metcalfe.
Erfreuliche Nachrichten für Andréas Hountondji (23): Der St.-Pauli-Stürmer darf mit seiner Nationalmannschaft Benin von einer Teilnahme an der WM 2026 träumen.
Die FIFA bestrafte Südafrika, Benins Konkurrenten, für den Einsatz eines nicht spielberechtigten Spielers im Qualifikationsspiel gegen Lesotho im März. Das ursprünglich 2:0 für Südafrika gewertete Ergebnis wurde auf 3:0 zugunsten Lesothos geändert.
Dadurch verlor Südafrika die Tabellenführung in Gruppe C an Benin und Hountondji, da das Torverhältnis schlechter ist. Zwei Spieltage stehen noch aus.
Am Millerntor konnte Scott Banks bislang den Durchbruch nicht schaffen. Um Spielpraxis zu sammeln, wurde er an den englischen Drittligisten FC Blackpool ausgeliehen.
Dort konnte der 24-Jährige durchaus überzeugen. Nach einem Doppelpack im Pokal erhielt er Mitte September erstmals einen Startelfeinsatz in der Liga. Bei diesem Spiel zog sich Banks, der bereits bei St. Pauli lange wegen eines Kreuzbandrisses fehlte, eine Verletzung zu.
Die Ausfallzeit wird zwar nicht so lang sein, doch Trainer Steve Bruce rechnet mit etwa vier Wochen Pause.
FC St. Paulis Athletiktrainer Karim Rashwan bekam vom DFB-Sportgericht ein Innenraumverbot für ein Bundesligaspiel auferlegt.
Dem 42-Jährigen wurde unsportliches Verhalten vorgeworfen. Während der Nachspielzeit der ersten Hälfte im Spiel gegen Bayer Leverkusen (1:2) beschwerte sich Rashwan heftig beim Vierten Offiziellen über einen nicht gegebenen Eckball. Daraufhin zeigte Schiedsrichter Martin Pedersen ihm die Rote Karte.
Folgende Aufstellungen traten gegeneinander an:
FC St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, La. Ritzka – Saliakas, Sands, Fujita, Oppie, Sinani – Hountondji, Pereira Lage
Leverkusen: Flekken – Quansah, Badé, Tapsoba – Tape, Andrich, Aleix Garcia, Grimaldo, M. Tillman, Ben Seghir – Schick
Der Anpfiff am heimischen Millerntor erfolgt um 15:30 Uhr. Schiedsrichter Martin Petersen leitet die Partie gegen die Werkself am Samstagnachmittag.
Für Petersen und den FC St. Pauli ist es ein kleines Jubiläum: Der Stuttgarter pfeift heute zum zehnten Mal ein Spiel der Hamburger.
Die Bilanz unter ihm spricht leicht für den FCSP: Von neun Partien endeten vier Unentschieden, zwei Spiele gingen an den Gegner und dreimal siegte die Kiezmannschaft.
TAG24-Prognose:
Die Redaktion ist überzeugt, dass die Niederlagen unter Petersen bei zwei bleiben. Die Kiezkicker bauen auf ihre bisherigen Leistungen auf und holen mit Unterstützung der heimischen Fans mindestens einen Punkt gegen die Werkself.
Robert: 1:1
Alice: 2:1
Am Donnerstagabend war Oliver Kahn in der Kult-Talkshow „Inas Nacht“ zu Gast. Dort stellte man ihm die entscheidende Frage in Hamburg: HSV oder St. Pauli?
„Das ist eine gemeine Frage“, antwortete der Torwart-Riese und blickte auf seine eigene Erfahrung zurück: „Als wir gegen St. Pauli im alten Stadion spielten, war die Kabine winzig. Und man musste durch eine Kneipe aufs Spielfeld laufen. Das war schon etwas Besonderes.“
Auch die Atmosphäre beeindruckte Kahn: „Da ging richtig die Post ab, und ich habe damals das schnellste Gegentor der Bundesliga-Geschichte kassiert“, erinnerte er sich. Am 12. April 1992, noch beim Karlsruher SC, fiel das Tor durch Dirk Zander schon nach zwölf Sekunden. „Du warst kaum im Tor und es stand schon 1:0 für St. Pauli.“
Der langjährige Bayern-Keeper lobte zudem die Entwicklung des Vereins: „Was dort aufgebaut wurde, ist wirklich beeindruckend.“
Nach der Niederlage in Stuttgart und vor der Partie am Samstag (15:30 Uhr/Sky) gegen Bayer Leverkusen zeigte sich die Mannschaft laut Coach Blessin selbstkritisch und motiviert, es besser zu machen. „Im Training war die richtige Reaktion zu erkennen“, sagte der 52-Jährige.
Diese Einstellung soll am Wochenende auch in Punkte umgesetzt werden. Gegen die Werkself sieht Blessin durch den Umbruch im Sommer sowie den Trainerwechsel nach nur zwei Spieltagen eine Chance: „Sie sind sicher noch in der Findungsphase, das hat man gegen Gladbach gesehen. Das ist für uns eine Möglichkeit, denn die Eingespieltheit fehlt bislang.“
Gegen die Borussia erreichten die Leverkusener lediglich ein Unentschieden.
Ein wichtiges Signal: Der FC St. Pauli verlängerte den auslaufenden Vertrag mit Abwehrspieler Hauke Wahl, wie der Verein am Montag mitteilte.
Der 31-jährige Hamburger war zur Saison 2023/24 von Holstein Kiel ans Millerntor gewechselt und etablierte sich sofort als Leistungsträger. Wahl trug maßgeblich zum Aufstieg sowie zum Klassenerhalt bei und bestritt bislang insgesamt 77 Pflichtspiele, davon 37 in der Bundesliga.
„Es waren bisher zwei tolle und erfolgreiche Jahre, in denen sich der FC St. Pauli und ich persönlich weiterentwickelt haben. Daher war für mich immer klar, auch über die Saison hinaus hier zu bleiben. Was kann man sich mehr wünschen, als in der Heimatstadt Hamburg mit diesem Verein Bundesliga zu spielen? Dafür werde ich alles geben, um die Erstklassigkeit zu sichern“, erklärte Wahl in einer Mitteilung.
Die Serie hält an: Auch im zehnten Bundesliga-Jahr gelang St. Pauli am vierten Spieltag kein Sieg. Am Freitag verlor die Mannschaft beim VfB Stuttgart mit 0:2.
In den vergangenen Jahren schafften die Brown-Whites maximal ein Unentschieden – etwa gegen Bayer Uerdingen (1990/91, 1:1), HSV (2010/11, 1:1) und RB Leipzig (2024/25, 0:0).
Anders war es gegen Saarbrücken (1977/78, 0:4), Karlsruhe (1988/89, 1:3; 1996/97, 0:4), Gladbach (1989/90, 1:4), Bayern (2001/02, 0:2) und eben den VfB – damals allesamt Niederlagen.
Danel Sinani hatte keinen guten Tag. Der Zehner war weniger präsent als in den vorherigen Partien und musste etwa eine Viertelstunde vor Schluss nach einem Zweikampf ausgewechselt werden.
„Er hat einen Schlag auf den Knöchel bekommen, das tat weh“, erläuterte Blessin. Sinani wurde behandelt, humpelte anschließend vom Feld und signalisierte, dass er nicht weiterspielen könne.
Seine Auswechslung stand ohnehin an. „Wir hatten schon vorher überlegt, ihn rauszunehmen, weil die Offensive insgesamt nicht gut funktionierte. Wir bewegten uns schlecht“, gab der Trainer zu. Gegen Bayer Leverkusen dürfte Sinani aber wieder einsatzbereit sein.
Nach drei Treffern in drei Spielen blieb Andréas Hountondji am Freitagabend in Stuttgart erstmals ohne Tor. Wie schon gegen Augsburg fand er nur schwer ins Spiel und war kaum am Ball.
Nach etwa 60 Minuten wurde er ausgewechselt, für ihn kam Martijn Kaars. Zuvor stellte Hountondji einen neuen Rekord auf: Mit 35,4 km/h war er der schnellste Kiezkicker der Bundesliga-Geschichte. Den Rekord hielt zuvor Philipp Treu mit 34,68 km/h.
Der FC St. Pauli muss weiterhin viele Spieler ersetzen. Wie Blessin erklärte, fällt Jackson Irvine mit muskulären Problemen sicher aus. Gleiches gilt für Karol Mets, der sich aber auf einem guten Weg befindet, und Abdoulie Ceesay, der erst zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolvieren konnte.
Auch Ricky-Jade Jones fehlt nach wie vor. „Er macht Fortschritte, der Ball ist jetzt auch wieder dabei, es sieht gut aus“, berichtete Blessin. Bei David Nemeth sprach er von einem „langwierigen Prozess“.
Besser ist die Lage bei Andréas Hountondji, der am Dienstag nur eingeschränkt trainieren konnte. „Er steht zur Verfügung“, machte Blessin deutlich.
Mit sieben Punkten aus drei Partien startete der FC St. Pauli stark in die Saison, was auch Experten beeindruckt. „Ich sage dir: St. Pauli spielt bis weit in die Saison hinein um Europa mit“, sagte Christoph Kramer im Podcast „Copa TS“. „Ich habe alle drei Spiele verfolgt und bin begeistert.“
Der Weltmeister von 2014 lobte den facettenreichen Fußball der Kiezkicker: „Sie verteidigen gut, pressen enorm intensiv und bauen von hinten heraus mit klaren Abläufen auf. St. Pauli macht mir richtig Spaß.“
Bislang habe er alle drei Partien des Tabellenvierten gesehen. „Das ist wirklich stark!“, schwärmte Kramer, der fand, dass St. Pauli „super eingekauft“ habe, auch wenn er viele Neuzugänge noch nicht kannte. „Aber jetzt kenne ich die Namen und es macht riesigen Spaß zuzuschauen.“
Drittes Spiel, drittes Tor! Noch nie hatte ein Stürmer das beim FC St. Pauli geschafft, bis Andréas Hountondji kam. Gegen den FC Augsburg hatte er jedoch in der ersten Halbzeit einige Probleme, traf oft falsche Entscheidungen und bei einem verschossenen Elfmeter hatte er Glück, dass der Abpraller zurückkam.
Zur Halbzeit musste der 23-Jährige raus. „Andréas lief nicht wie zuletzt die Tiefenläufe, kam häufig zum Ball“, begründete Blessin. „Nach seinen Einsätzen für Benin war er etwas müde.“ Hountondji war für Benin zweimal im Einsatz gewesen.
Augenscheinlich machte ihm die Auswechslung nichts aus, ebenso wenig dem Trainer, der mit Martijn Kaars eine weitere Offensivoption brachte, die schon ungeduldig auf ihren Einsatz wartet.
Das Spiel St. Pauli gegen Augsburg startete um 15:30 Uhr. Kurz vor dem Anpfiff gab es eine Gedenkminute für den verstorbenen Regisseur Tarek Ehlail (†43), der am 29. August bei einem Unfall auf der A1 ums Leben kam.
Ehlail war in der Hamburger Filmszene bekannt, sein bekanntestes Werk ist „Gegengerade – Niemand siegt am Millerntor“, ein Film über den FC St. Pauli, der 2011 beim renommierten Max-Ophüls-Festival lief.
Vor dem Derby gegen den HSV sorgte St. Paulis Sommerneuzugang Joel Chima Fujita für Aufsehen, als er barfuß über den Rasen im Volksparkstadion lief – direkt auf die HSV-Fans zu. „Ich habe sie angeschaut, das hat mich aber nicht gestört“, verriet der Japaner in einem vereinseigenen Video.
Diese Tradition pflege er vor jedem Spiel, außer bei schlechten Platzverhältnissen, „da spüre ich meine Energie nicht so gut“, erklärte Fujita.
Der Grund für das Barfußlaufen: „Ich möchte die Atmosphäre im Stadion und die Qualität des Rasens spüren. Das ist meine Routine.“ Am Sonntag am Millerntor wird es dann wieder freundlicher zugehen.
Mit gemischten Gefühlen starten die restlichen vier St.-Pauli-Nationalspieler am Mittwoch in den Flieger. Torwart Nikola Vasilj verlor in der WM-Qualifikation das Spitzenspiel gegen Österreich mit 1:2 – die erste Niederlage im fünften Spiel. Bosnien-Herzegowina liegt punktgleich, aber mit einem Spiel mehr, weiter an der Tabellenspitze.
Andréas Hountondji erlebte mit Benin hingegen einen Erfolg. Durch ein 4:0 gegen Lesotho, bei dem der 23-Jährige sein drittes Länderspieltor erzielte, kletterte sein Team an Nigeria vorbei auf Platz zwei und darf von den Play-offs träumen.
Connor Metcalfe und Australien gewannen ebenfalls das zweite Duell gegen Neuseeland mit 3:1. Der Kiezkicker spielte 86 Minuten.
Während Joel Chima Fujita gegen Mexiko noch zuschauen musste, stand er beim 0:2 gegen die USA die volle Spielzeit auf dem Feld.
Bitter verlief der Abend für Danel Sinani. Mit Luxemburg traf er auf die Slowakei und zeigte eine starke Leistung.
Sinani spielte durch und hatte zweimal Pech, als er nur den Pfosten traf. Als ein Unentschieden in Sicht war, erzielte der Gegner in der 90. Minute den Siegtreffer (0:1). Luxemburg belegt damit den letzten Platz in der deutschen Gruppe.
Doppelt bitter: Neben der Niederlage erhielt Sinani in der Nachspielzeit seine zweite Gelbe Karte im Wettbewerb, wodurch er das Hinspiel gegen Deutschland im Oktober verpassen wird.
Teamkollege Arkadiusz Pyrka freute sich zwar über den 3:1-Sieg Polens gegen Finnland, stand aber nicht im Kader.
Am Samstagabend feierte Nikola Vasilj mit Bosnien-Herzegowina einen 6:0-Kantersieg gegen San Marino. Wie schon im Derby gegen den HSV hielt der 29-Jährige seinen Kasten sauber, hatte aber kaum zu tun und wehrte lediglich vier Schüsse ab.
Auch Andréas Hountondji kam zum Einsatz, wurde beim 0:0 in der 54. Minute ausgewechselt und konnte den späten Siegtreffer gegen Simbabwe nur von der Seitenlinie feiern.
Danel Sinani und Luxemburg sind mit einem Rückschlag in die WM-Qualifikation gestartet. Gegen Nordirland verlor der Kiezkicker mit seinem Team vor heimischem Publikum mit 1:3 (1:1). Sinani lieferte die Vorlage zum zwischenzeitlichen Ausgleich.
Erstmals wurde Arkadiusz Pyrka für die A-Nationalmannschaft nominiert. Das überraschende 1:1-Remis Polens in den Niederlanden sah der Verteidiger jedoch nur von der Bank aus und muss weiter auf sein Debüt warten.
Erfolgreich waren hingegen ein aktueller und ein ehemaliger St.-Pauli-Profi: Connor Metcalfe spielte 74 Minuten für Australien gegen Neuseeland und sah den späten Siegtreffer der Socceroos.
Elias Saad, der bis zum Sommer noch das braun-weiße Trikot trug und am nächsten Spieltag mit dem FC Augsburg am Millerntor gastiert, traf ebenfalls beim 3:0-Triumph Tunesiens über Liberia – sein erstes Länderspieltor mit einem traumhaften Freistoß ins obere Eck.
Die DFL hat die Spieltage sechs bis zwölf angesetzt. St. Pauli besitzt vorerst keine Top-Partie. Die Kiezkicker bestreiten drei Spiele samstags um 15:30 Uhr. Im Oktober beginnt die Auswärtsserie bei Werder Bremen.
Die Termine im Überblick:
Schlechte Nachrichten aus der Kollaustraße: St.-Pauli-Verteidiger David Nemeth (24) musste sich am Mittwoch einer Operation an der linken Adduktorensehne unterziehen.
Der Abwehrspieler litt schon seit etwa zwei Wochen an Beschwerden, weshalb Spieler, medizinisches Team und Trainer sich für den Eingriff entschieden haben.
Nemeth wird dem Team damit vorerst nicht zur Verfügung stehen.
Der DFB hat am Mittwoch die zweite DFB-Pokalrunde terminiert.
Demnach findet die Partie der Kiezkicker gegen TSG 1899 Hoffenheim am Dienstag, 28. Oktober, um 20:45 Uhr am Millerntor statt.
Nach Spielende äußerte sich Trainer Alexander Blessin zum Unentschieden gegen Holstein Kiel.
„Die erste Halbzeit fand ich richtig gut, die Offensivbewegungen und das Spiel nach vorne sahen vielversprechend aus. Man hat gesehen, wie wichtig ein zentraler Mittelfeldspieler wie James Sands ist, der sehr gut agiert und Marvin Schmitz dirigierte“, sagte der 52-Jährige.
In der zweiten Hälfte hatte seine Mannschaft Probleme, lief viel dem Ball hinterher. „Die Spieler bemühten sich, aber das Spiel hatte einen Bruch. Insgesamt war es ein guter Test, bei dem jeder Spielzeit erhielt. Wichtig ist, dass niemand verletzt wurde.“
Das Spiel endete 1:1 zwischen St. Pauli und Kiel.
Beide Trainer nutzten eine Unterbrechung für zahlreiche Wechsel.
Während Kiel nur Köster für Roslyng brachte, wechselten die Kiezkicker gleich viermal: Saliakas, Kaars, Afolayan und Ritzka verließen den Platz, für sie kamen Ruhr, Becker, Kaba und Stevens.
In der 56. Minute gelang den Störchen schließlich der Ausgleich.
Markus Müller traf für die Gastgeber. Neuer Spielstand im Test: 1:1.
Zur Halbzeit gab es bereits Personalwechsel auf beiden Seiten.
Bei den Kiezkickern kamen Westphal, St. John, Oppie und Schmidt für Ahlstrand, Sands, Dzwigala und Pereira Lage, bei Kiel Komenda, Nekić, Knudsen und Müller für Skrzybski, Ivezić, Wagner und Johansson.
Zur Pause führte St. Pauli verdient mit 1:0 gegen Holstein Kiel. Torschütze des bisher einzigen Treffers war Oladapo Afolayan.
Nach einer Ecke brachte Erik Ahlstrand den Ball erneut in den Strafraum, wo der Engländer das Leder artistisch mit der Hacke im Tor unterbrachte.
Am Mittwoch um 13:30 Uhr testen die Kiezkicker gegen Holstein Kiel. So begann die Startelf:
Voll - Dzwigala, Robatsch, La. Ritzka - Saliakas, Sands, Schmitz, Ahlstrand, Pereira Lage - Kaars, Afolayan
Kiel startete mit:
Weiner - Rosenboom, Ivezic, Johansson, Roslyng - Niehoff, Schwab, R. Wagner, Tolkin - Harres, Skrzybski
Das Spiel fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wurde aber im Livestream übertragen.
Der FC St. Pauli verleiht Offensivspieler Scott Banks (23) an den englischen Drittligisten FC Blackpool, damit er dort regelmäßig Spielpraxis sammeln kann.
Banks war 2023 zunächst ausgeliehen und 2024 fest von Crystal Palace verpflichtet worden. Verletzungen und starke Konkurrenz beschränkten seine Einsätze bisher.
Sportchef Andreas Bornemann (53) betonte die Bedeutung regelmäßiger Spielzeit für Banks Entwicklung und sieht die Leihe als den besten Schritt. Aufgrund seiner Staatsbürgerschaft ist ein Einsatz in der U23 nicht möglich.
Im Stadtderby gegen den Hamburger SV (0:2) erzielte Adam Dzwigala sein erstes Bundesliga-Tor. Seine Leistung brachte ihm einen Platz in der Kicker-„Elf des Tages“ ein. Das stärkte sein Selbstbewusstsein, wie er gegenüber TAG24 zugab.
„Es ist ein tolles Gefühl, auch für die Statistik. Ich bin superglücklich über das Tor, gerade in diesem wichtigen Spiel. Wir wissen alle, welche Bedeutung dieses Derby für beide Teams hat“, sagte der 29-Jährige und betonte zugleich Demut:
„Das Tor gibt mir viel Selbstvertrauen, aber es ist nur ein Spiel. Es stehen noch viele Partien an. Wir haben nach dem Spiel gefeiert, konzentrieren uns jetzt aber voll auf das nächste.“
Dzwigala ist seit fünf Jahren beim Kiezklub. Als „Probespieler“ kam er damals nach Hamburg, erhielt einen Vertrag, spielte mit dem Verein in der zweiten Liga und heute in der Bundesliga. Hat sich damit ein Traum für ihn erfüllt?
„Ja, 100 Prozent. Hätte man mir vor fünf, sechs Jahren gesagt, dass ich so ein Tor schießen werde, hätte ich es nicht geglaubt. Ich habe nicht damit gerechnet, aber hier bin ich und darüber bin ich sehr glücklich.“
Beim Training am Montag fehlten nicht nur die Nationalspieler. Auch Hauke Wahl, Scott Banks und Karol Mets trainierten nicht auf dem Rasen.
Der Abwehrspieler und der Offensivspieler absolvierten ihr Training im Fitnessstudio, wie TAG24 vor Ort an der Kollaustraße erfuhr.
Mets führte dagegen individuelle Übungen am Spielfeldrand durch, teilweise mit Ball.
In der zweiten DFB-Pokalrunde trifft der FC St. Pauli auf einen Bundesliga-Konkurrenten: TSG Hoffenheim wird am 28. oder 29. Oktober am Millerntor erwartet.
Die Auslosung durch Dr. Felix Brych am Sonntagabend brachte dieses Heimspiel für die Kiezkicker. Sportchef Andreas Bornemann ist besonders froh, dass die Partie in Hamburg stattfindet: „Das war unser einziger Wunsch. Hoffenheim ist gut in die Saison gestartet und wird uns alles abverlangen.“
Mit den Fans im Rücken soll der Einzug in die dritte Runde gelingen.
Die Saison hat gerade erst begonnen, da steht bereits die erste Länderspielpause an. Sechs Kiezkicker sind nun auf Reisen rund um die Welt.
Torwart Nikola Vasilj möchte mit Bosnien-Herzegowina den perfekten WM-Quali-Start von neun Punkten aus drei Spielen ausbauen. Gegner sind San Marino (6. September, 20:45 Uhr) und Österreich (9. September, 20:45 Uhr).
Für Danel Sinani und Luxemburg beginnt die Qualifikation erst jetzt. Bevor im Oktober das Duell gegen Deutschland ansteht, muss das Team von Neu-Trainer Jeff Strasser gegen Nordirland (4. September, 20:45 Uhr) und die Slowakei (7. September, 20:45 Uhr) antreten.
Erstmals im A-Kader ist Arkadiusz Pyrka. Polen steht in der WM-Quali unter Druck und darf gegen die Niederlande (4. September, 20:45 Uhr) und Finnland (7. September, 20:45 Uhr) nicht verlieren.
Ähnlich sieht die Lage für Andréas Hountondji und Benin aus. Um sich für die WM zu qualifizieren, sind Siege gegen Simbabwe (5. September, 18 Uhr) und Lesotho (9. September, 21 Uhr) nötig. Nur so besteht die Chance, unter die besten vier Zweitplatzierten zu kommen.
Weiter sind bereits Connor Metcalfe und Joel Chima Fujita: Mit Australien bzw. Japan haben sie sich schon für die Endrunde qualifiziert. Daher stehen für sie „nur“ Testspiele an.
Metcalfe trifft mit Australien zweimal auf Neuseeland (5. und 9. September, 11:45 Uhr und 9 Uhr), während Fujita und Japan gegen zwei Gastgeberländer spielen: Mexiko (7. September, 4 Uhr) und USA (10. September, 1:30 Uhr).
Am Donnerstag noch Zweitliga-Stürmer, am Freitag schon Derbyheld: „Die letzten zwei Tage waren verrückt und alles ging sehr schnell“, sagte St. Paulis Neuzugang Martijn Kaars nach dem Derby-Sieg. „Es waren zwei großartige Tage, die ich mir nicht besser hätte wünschen können. Derbysieg, 30 Minuten gespielt, nun sogar Tabellenführer – das ist unfassbar.“
Seinen Platz im Kader verdanke er vor allem der Erfahrung seines Trainers. „Ich wechselte mal von Hoffenheim nach Siegen. Dort fuhr ich am Donnerstagabend nach Siegen und spielte Freitag mit einem guten Gefühl. Das habe ich auch bei Alexander Blessin gespürt.“
„Er ist fit, ich wollte ihm sofort zeigen, wie wichtig er für uns wird – mit seiner Arbeit gegen den Ball und seinen Tiefenläufen. Wir freuen uns sehr auf ihn.“
Ohne gemeinsames Training wurde Kaars ins kalte Wasser geworfen, konnte sich aber gut präsentieren: „Das war Intuition. Die Jungs wussten, dass ich schnell bin und gerne in die Tiefe laufe. Das passte gut zum Spiel, Danel Sinani spielte viele Bälle in die Tiefe.“
„Heute lief es gut, obwohl wir noch nie zusammen trainiert haben. Es kann nur besser werden.“
Nach dem 2:0-Derbysieg bei Eric Smith hätte die Stimmung kaum besser sein können, doch als es um seine Zukunft und die laufende Saison ging, hielt er kurz inne. Der Schwede bekannte sich zwar zum Stadtmeister, wollte aber nicht weiter über das Thema sprechen – aus gutem Grund.
Dem Abendblatt zufolge zeigt der ehemalige englische Meister und Premier-League-Absteiger Leicester City großes Interesse an Smith, der dem wohl nicht abgeneigt sein soll.
Die Verantwortlichen reagierten auf die erste Anfrage aus England jedoch ablehnend: „Es ist immer eine Auszeichnung für unsere Arbeit, wenn Spieler bei anderen Vereinen Interesse wecken. Aber es geht auch um den richtigen Zeitpunkt. Zum jetzigen Zeitpunkt des Transferfensters werden wir keinen Schlüsselspieler abgeben“, stellte Bornemann klar. Somit bleibt Smith wohl dem Millerntor treu.
Nach dem Derby folgt die Länderspielpause, die wie gewohnt für ein Testspiel genutzt wird.
Am 3. September um 13:30 Uhr treffen die Kiezkicker auf Holstein Kiel. Das Spiel findet ohne Zuschauer statt, wird aber im Livestream übertragen.
Trainer Alexander Blessin hätte im Derby gerne auf alle Spieler zurückgegriffen, doch neben David Nemeth fehlen weiterhin Jackson Irvine, Karol Mets und Ricky-Jade Jones. Nun gab es ein kleines Update.
„Jacko hat die ersten Schritte im Mannschaftstraining gemacht“, berichtete Blessin. „Er ist teilweise gut integriert und hat nicht reagiert.“ In den nächsten Einheiten will man das Tempo erhöhen.
Auch bei Mets sind Fortschritte zu sehen. „Er kann wieder schneller laufen und hat nicht reagiert. Das Knie hält“, bestätigte Blessin. Die Probleme seien derzeit vor allem muskulärer Natur. Auch hier wird man bald das Tempo steigern.
Jones befindet sich nach schwerer Schulterverletzung in der Reha. „Er ist bei etwa 80 Prozent“, sagte der Trainer. „Es dauert noch ein bisschen.“ Er trainiert momentan viel im Kraftraum.
Nach einem zurückhaltenden Kommentar zu Neuzugängen am Mittwoch gibt es nun offenbar Bewegung im Kader.
Die Kiezkicker stehen kurz vor der Verpflichtung von Martijn Kaars vom 1. FC Magdeburg. Der Niederländer hatte in der vergangenen Saison mit 19 Toren auf sich aufmerksam gemacht, in dieser Saison stehen nach drei Spieltagen bereits zwei Treffer.
Vorher war ein Foto einer E-Mail zwischen St. Pauli und Magdeburgs Sportdirektor Otmar Schork an die Öffentlichkeit gelangt, das ein Angebot klar zeigte.
Darauf reagierte der Zweitligist am Donnerstag mit einer Stellungnahme: „Der 1. FC Magdeburg ist zutiefst empört, dass ein Foto einer E-Mail ohne Einverständnis und von außen durch ein fast heruntergelassenes Fenster gemacht und verbreitet wurde. Das ist gesetzlich verboten. Wir haben Anzeige erstattet. Dieses Verhalten schadet dem FCM und ist nicht im Sinne unserer Fans.“
„Wir fragen uns, welche Formen Effekthascherei mittlerweile annimmt. Offensichtlich werden Persönlichkeitsrechte verletzt, um kurzfristige Aufmerksamkeit zu erzielen. Das kritisieren wir scharf.“
Mehr zum Skandal lest Ihr hier: „Ost-Klub schäumt vor Wut und erstattet Anzeige: E-Mail-Leak stört Wechsel-Knaller“.
Bis zum 1. September ist das Transferfenster geöffnet, auch bei St. Pauli sucht man noch Verstärkungen. Immer wieder fällt der Name Noah Weißhaupt.
Der Flügelspieler überzeugte während seiner Leihe am Millerntor im letzten halben Jahr und trug maßgeblich zum Klassenerhalt bei. Nach der Saison musste er zu seinem Stammverein SC Freiburg zurück. Dort hat der 23-Jährige keine Perspektive, ein Abschied scheint wahrscheinlich.
Trainer Blessin berichtete, dass kein direkter Kontakt mehr bestehe: „Es ist schwierig, weil wir uns im Preissegment kaum bedienen können.“ Dennoch gebe es noch Optionen. „Es sind noch ein paar Tage, lasst euch überraschen.“
Am Mittwoch konnte Blessin bei Eric Smith und Oladapo Afolayan nach vorzeitigem Trainingsabbruch Entwarnung geben.
Anders sieht es bei David Nemeth aus. „Die Situation ist schmerzhaft“, gab der Trainer zu und bestätigte den Ausfall auf unbestimmte Zeit.
Für das Derby wird auch Abdoulie Ceesay nicht zur Verfügung stehen. Der Angreifer zog sich gegen Borussia Dortmund eine große Schnittwunde zu, die genäht werden musste. „Er hatte es selbst gar nicht bemerkt, sein Schuh war komplett kaputt“, berichtete Blessin.
Während einer intensiven Spielform bekam Eric Smith im Zweikampf mit Arkadiusz Pyrka einen Schlag auf die rechte Wade und wirkte danach leicht gehemmt. Nach kurzer Pause und Absprache mit Blessin ging er Richtung Kabine.
Begleitet wurde er von Oladapo Afolayan, bei dem keine offensichtlichen Probleme zu erkennen waren.
Nach der starken Anfangsphase endete das Training für Danel Sinani etwa 45 Minuten früher. Der Offensivspieler verließ ohne ersichtlichen Grund den Platz, wohl aus Belastungssteuerung.
Auch Oladapo Afolayan und Arkadiusz Pyrka pausierten bei den Sprintübungen, stiegen jedoch später wieder ein.
Während die Teamkollegen weiter trainierten, betrat Karol Mets den Platz, tauschte sich kurz mit Trainer Blessin aus und begann anschließend sein individuelles Programm mit Runden um den Trainingsplatz.
Unter den Augen von Ex-Kiezkicker Johannes Flum, der derzeit ein Praktikum beim FC St. Pauli absolviert, begann die Mannschaft gegen Viertel vor zwölf mit der Vorbereitung aufs Derby.
Nicht dabei waren neben David Nemeth, Karol Mets und Ricky-Jade Jones auch die Stürmer Abdoulie Ceesay und Scott Banks. Besonders bei Banks könnte die Abwesenheit auf einen baldigen Abschied in Form einer Leihe hindeuten.
Trainer Blessin versammelte sein Team zunächst im Kreis, bevor das Aufwärmprogramm startete.
Nikola Vasilj hat seine beeindruckende Serie bei Elfmetern in der Bundesliga fortgesetzt. Am Samstag hielt er gegen den BVB-Spieler Serhou Guirassy seinen fünften Strafstoß. Nur einmal – von Wolfsburgs Mohamed Amoura in der vergangenen Saison – wurde er vom Punkt bezwungen.
Mit einer Quote von 83 % gehaltenen Elfmeter steht der Bosnier weiterhin an der Spitze der Rangliste und baute seinen Vorsprung gegenüber Freiburgs Torwart Noah Atubolu (vier von sieben) aus.
Darüber hinaus war der 29-Jährige der einzige Torhüter, der am ersten Spieltag der neuen Bundesliga-Saison einen Strafstoß parieren konnte.
Weil David Nemeth verletzt ausfiel, musste Trainer Blessin gegen den BVB die Defensive umbauen. Er entschied sich für Adam Dzwigala, der als verlässlicher Backup gilt.
„In den letzten drei Wochen war Adam richtig präsent und stark“, erklärte Blessin. „Die Entscheidung fiel eher für Adam als gegen Lars, der es ebenso verdient hätte.“
Dzwigala zeigte eine solide Leistung, erhielt früh eine Gelbe Karte und war beim Dortmunder Führungstreffer gegen Guirassy im Nachteil.
Wegen der Verwarnung überlegte Blessin, ihn in der Pause auszuwechseln. „Er war aber gut im Spiel und ich wollte ihn so lange wie möglich auf dem Feld behalten, weil er kämpferisch viel gibt“, so der Trainer.
Zum Auftakt der Saison lagen Unmengen Konfetti auf dem Rasen am Millerntor, was den Profis am Samstagabend Probleme bereitete.
„Das blieb an den Schuhen hängen. Man muss sagen, dass die ersten Minuten wegen des Konfettis die Sicht etwas beeinträchtigten“, berichtete Danel Sinani nach dem Spiel. Zahlreiche Spieler beschwerten sich früh bei Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck, weil sie den Ball schlecht sehen konnten.
„Mir ging es genauso. Das war ein Thema für alle. Es hatte Karnevalsstimmung auf St. Pauli.“
Eine schnelle Reinigung war nicht möglich, da der Wind das Konfetti immer wieder auf das Feld blies. Schiedsrichter Jöllenbeck entschied daher, das Spiel fortzusetzen und erst zur Halbzeit für Ordnung zu sorgen.
Beim BVB stieß das auf Unverständnis: „Es waren unfaire Bedingungen, denn die Spieler tragen Stollen. Wenn man plötzlich auf so etwas tritt, ist das ärgerlich“, sagte Trainer Niko Kovac.
Am Ende mussten beide Teams damit leben, wobei die Gäste vielleicht mehr über den verpassten Sieg verärgert waren als über das Konfetti.
Für das erste Saisonspiel gegen Borussia Dortmund (Samstag, 18:30 Uhr) muss Alexander Blessin auf Abwehrspieler David Nemeth (24) verzichten.
„Er fällt definitiv aus“, bestätigte der Coach auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Wie TAG24 am Dienstag beobachtete, drehte der Österreicher am Ende des Trainings nur noch einsame Runden und verließ am Mittwoch vorzeitig den Platz.
Grund für den Ausfall sind muskuläre Probleme im Adduktorenbereich. Für die Position hat Blessin drei Kandidaten: Adam Dzwigala (29), Lars Ritzka (27) und Jannik Robatsch (20). Obwohl er eine Tendenz habe, wolle er sich zwei Tage vor dem Spiel noch nicht festlegen.
Der Auftritt von Offensivspieler Dapo Afolayan im Pokalduell gegen Eintracht Norderstedt war schwach. Auch seine Körpersprache kritisierte Trainer Blessin. Laut „The Guardian“ steht der Engländer kurz vor einem Abschied vom FC St. Pauli.
Die englische Zeitung berichtete am Donnerstag, dass der ehemalige West-Ham-Stürmer den Verein noch im September verlassen könnte. Leicester City, West Bromwich Albion und Blackburn Rovers sollen interessiert sein. Auch in Belgien zeigen Gent FC und KRC Genk Interesse.
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