St.-Pauli-Blog: Derby-Protagonist zeigt sich genervt von Transfer-Spekulationen
Hamburg – Hamburg trägt Braun-Weiß! Der FC St. Pauli konnte das Prestigeduell gegen den HSV für sich entscheiden, doch hinter den Kulissen wirbeln Transferanfragen ordentlich Staub auf.
Im Fokus steht dabei Eric Smith, der das Interesse von Englands ehemaligen Meistern Leicester City auf sich gezogen hat. Auf eine entsprechende Nachfrage reagierte er sichtlich genervt.
In unserem St.-Pauli-Blog halten wir Euch stets auf dem Laufenden – mit allen Neuigkeiten rund ums Team, potenziellen Transfers und allen weiteren Geschehnissen vom Millerntor.
Nach dem 2:0-Sieg im Derby hätte die Stimmung bei Eric Smith kaum besser sein können. Doch als er auf seine Zukunft und den Verlauf der laufenden Saison angesprochen wurde, zögerte er kurz. Zwar bekannte sich der Schwede klar zum Stadtmeister, doch ein ausführliches Gespräch über das Thema lehnte er ab – aus nachvollziehbaren Gründen.
Dem „Abendblatt“ zufolge zeigt der ehemalige englische Meister und kürzlich aus der Premier League abgestiegene Club Leicester City großes Interesse an Smith, der dem Wechsel wohl nicht abgeneigt gegenübersteht.
Die Verantwortlichen von St. Pauli reagierten jedoch auf die erste Offerte von der Insel sofort ablehnend. "Es ist immer eine Auszeichnung für unsere Arbeit, wenn Spieler bei anderen Vereinen Begehrlichkeiten wecken. Wie immer spielt aber auch das richtige Timing eine entscheidende Rolle. Zum jetzigen Zeitpunkt des Transferfensters werden wir jedoch keinen Schlüsselspieler mehr ziehen lassen", stellte Andreas Bornemann unmissverständlich klar. Somit bleibt Smith voraussichtlich weiterhin eine feste Größe am Millerntor.
Direkt nach dem Derby steht die Länderspielpause an, die wie so oft für ein Testspiel genutzt wird.
Am 3. September um 13:30 Uhr bestreiten die Kiezkicker ein Testspiel bei Holstein Kiel. Die Begegnung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, kann jedoch per Livestream verfolgt werden.
Trainer Alexander Blessin hätte im Derby gerne auf den kompletten Kader zurückgegriffen, doch neben David Nemeth fehlen ihm weiterhin Jackson Irvine, Karol Mets und Ricky-Jade Jones. Nun gab der Coach ein kurzes Update zur Verletzungssituation.
„Jacko hat die ersten Schritte zurück ins Mannschaftstraining gemacht“, erklärte der 53-Jährige. „Er war zum Teil schon gut eingebunden und zeigte keine negativen Reaktionen.“ In den kommenden Trainingseinheiten wolle man das Tempo steigern.
Auch bei Mets sind Fortschritte sichtbar. „Er läuft wieder mit höherem Tempo und zeigt keine Beschwerden. Das Knie hält“, bestätigte Blessin. Bei dem Esten liege aktuell eher eine muskuläre Problematik vor, doch auch hier plane man eine Steigerung der Belastung.
Jones befindet sich nach seiner schweren Schulterverletzung weiterhin im Reha-Prozess. „Er ist aktuell bei etwa 80 Prozent“, so der Trainer. „Es dauert noch eine Weile.“ Der Sommer-Neuzugang verbringt derzeit viel Zeit im Kraftraum.
Obwohl sich Trainer Blessin am Mittwoch hinsichtlich möglicher Neuzugänge zurückhaltend zeigte, scheint sich nun doch Bewegung im Kader anzubahnen.
Wie es heißt, stehen die Kiezkicker kurz vor der Verpflichtung von Martijn Kaars vom 1. FC Magdeburg. Der Niederländer hatte in der vergangenen Saison mit 19 Toren auf sich aufmerksam gemacht und erzielte in der aktuellen Spielzeit bereits zwei Treffer nach drei Spieltagen.
Vorab war ein Foto einer E-Mail zwischen St. Pauli und Magdeburgs Sport-Geschäftsführer Otmar Schork an die Öffentlichkeit gelangt, in dem ein Angebot klar formuliert wurde.
Der Zweitligist reagierte darauf am Donnerstag mit einer offiziellen Stellungnahme: „Der 1. FC Magdeburg ist zutiefst empört darüber, dass ein Foto einer E-Mail ohne Zustimmung und von außen durch ein Fenster aufgenommen wurde, das durch eine fast vollständig heruntergelassene Jalousie verdunkelt war. Für solche Veröffentlichungen gibt es eindeutige gesetzliche Regelungen, die eine Weitergabe oder Veröffentlichung ausdrücklich untersagen. Aus diesem Grund haben wir bereits Strafanzeige bei der Polizei erstattet. Die Person, die das Foto gemacht hat, hat dem FCM damit erheblichen Schaden zugefügt. Dieses Verhalten entspricht keinesfalls im Sinne unserer treuen Fans.“
„Wir fragen uns ernsthaft, welche Formen die Effekthascherei inzwischen angenommen hat. Offensichtlich wird in Kauf genommen, Persönlichkeitsrechte zu verletzen, um kurzfristig Aufmerksamkeit zu erzielen. Diese Entwicklung verurteilen wir aufs Schärfste.“
Mehr Details zu diesem Skandal gibt es hier: „Ost-Klub reagiert wütend und erstattet Anzeige: E-Mail-Leak stört spektakulären Wechsel“.
Das Transferfenster ist noch bis zum 1. September geöffnet, und auch bei St. Pauli sind die Verantwortlichen weiter auf der Suche nach Verstärkungen. Dabei fällt immer wieder der Name Noah Weißhaupt.
Der Flügelspieler konnte während seiner Halbjahres-Leihe am Millerntor überzeugen und trug maßgeblich zum Klassenerhalt bei. Nach Ablauf der Saison kehrte er zu seinem Stammverein SC Freiburg zurück. Dort hat der 23-Jährige allerdings kaum Perspektiven, weshalb ein Abgang wahrscheinlich ist.
Trainer Alexander Blessin erklärte, dass aktuell kein Kontakt zum Spieler bestehe. „Es ist schwierig, da wir in dieser Preisklasse nicht mitbieten können“, sagte er. Dennoch lasse er offen, dass sich noch etwas tun könnte. „Es sind noch ein paar Tage – lasst euch überraschen.“
Zu Eric Smith und Oladapo Afolayan, die beide am Dienstag das Training vorzeitig abbrechen mussten, konnte Blessin am Mittwoch Entwarnung geben.
Ganz anders sieht die Lage bei David Nemeth aus. „Die Situation tut weh“, gestand der Trainer und bestätigte, dass der Verteidiger vorerst ausfallen wird.
Dasselbe gilt zumindest fürs Derby für Abdoulie Ceesay. Der Stürmer erlitt im Spiel gegen Borussia Dortmund eine „richtig große Schnittwunde“, die nach der Partie genäht werden musste. „Er hat das gar nicht richtig bemerkt, sein Schuh war komplett kaputt“, berichtete Blessin.
In einer intensiven Spielsituation bekam Eric Smith bei einem Zweikampf mit Arkadiusz Pyrka einen Schlag auf die rechte Wade. Der Schwede fasste sich mehrmals an die Stelle und wirkte danach etwas beeinträchtigt. Nach einer kurzen Pause und in Absprache mit Trainer Blessin ging er in Richtung Kabine.
Er wurde von Oladapo Afolayan begleitet, bei dem jedoch keine offensichtliche Ursache für den Trainingsabbruch erkennbar war.
Knapp 45 Minuten nach dem Beginn war das Training für Danel Sinani bereits beendet.
Der Offensivspieler verließ ohne ersichtlichen Grund frühzeitig den Platz. Vermutlich diente dies der regulierten Belastungssteuerung.
Außerdem blieben Oladapo Afolayan und Arkadiusz Pyrka bei den Sprintübungen zunächst außen vor, stiegen jedoch später wieder ein.
Während die Teamkollegen mit der nächsten Übung starteten, betrat Karol Mets den Trainingsplatz. Er ging direkt auf Trainer Alexander Blessin zu und tauschte sich kurz mit ihm aus.
Danach begann der estnische Abwehrspieler sein individuelles Programm und lief mehrere Runden um das Trainingsgelände.
Unter den Augen von Ex-Spieler Johannes Flum, der derzeit ein Praktikum beim FC St. Pauli absolviert, startete das Team gegen Viertel vor zwölf mit der Derbyvorbereitung.
Nicht dabei waren neben David Nemeth, Karol Mets und Ricky-Jade Jones auch die Offensivkräfte Abdoulie Ceesay und Scott Banks. Gerade bei Letzterem könnte das Fehlen auf einen bevorstehenden Abgang hinweisen, möglicherweise in Form einer Leihe.
Zu Beginn versammelte Trainer Blessin seine Mannschaft kurz zu einem Kreisspiel, bevor das Aufwärmprogramm begann.
Nikola Vasilj hat seine beeindruckende Erfolgsserie bei Elfmetern in der Bundesliga weiter ausgebaut. Am Samstag parierte er gegen Dortmunds Star Serhou Guirassy seinen fünften Strafstoß. Nur einmal – in der vergangenen Saison von Wolfsburgs Mohamed Amoura – wurde er vom Punkt bezwungen.
Mit einer Quote von 83 Prozent gehaltenen Elfmetern führt der bosnische Keeper weiterhin die Rangliste an und baute seinen Vorsprung gegenüber Freiburgs Torhüter Noah Atubolu (vier von sieben) aus.
Zudem war der 29-Jährige der einzige Torwart, der am ersten Spieltag der aktuellen Bundesliga-Saison einen Elfmeter entschärfen konnte.
Da David Nemeth verletzt ausfiel, musste Trainer Blessin in der Abwehr gegen den BVB umstellen. Seine Wahl fiel letztlich auf Adam Dzwigala, der als verlässlicher Ersatzspieler gilt und immer dann einspringt, wenn Not am Mann ist.
„In den letzten drei Wochen war Adam sehr präsent und überzeugte mit starken Leistungen“, erläuterte Blessin seine Entscheidung. „Es war eher eine Wahl für Adam als gegen Lars, der es ebenso verdient hätte.“
Dzwigala zeigte, wie gewohnt, eine solide Leistung, kassierte jedoch früh eine Gelbe Karte und verlor beim Dortmunder Führungstreffer gegen Serhou Guirassy den Zweikampf.
Aufgrund der Verwarnung überlegte Blessin, den Polen zur Halbzeit auszuwechseln. „Er war aber gut im Spiel, und ich wollte ihn so lange wie möglich auf dem Feld behalten, da er uns vor allem kämpferisch viel gibt“, erklärte der Trainer.
Unter den Klängen von „Hells Bells“ bedeckte am Samstagabend eine Vielzahl von Konfettis den Rasen am Millerntor. Die Profis hatten zu Beginn der Partie damit ihre Schwierigkeiten.
„Das Konfetti blieb an den Schuhen kleben. Man muss schon sagen, dass man in den ersten Minuten wegen des Konfettis nicht den besten Überblick über das Spielfeld hatte“, schilderte Danel Sinani nach dem Spiel. Zahlreiche Spieler beschwerten sich früh bei Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck, da sie den Ball nicht richtig sehen konnten.
„Mir ging es genauso. Das war ein echtes Thema für alle Beteiligten. Es hatte fast etwas von Karneval auf St. Pauli.“
Eine schnelle Beseitigung des Konfettis war jedoch nicht möglich, denn wie St. Paulis Trainer Blessin erklärte, weht der Wind die Papierschnipsel immer wieder aufs Spielfeld zurück. Schiedsrichter Jöllenbeck entschied deshalb, das Spiel fortzusetzen und die Situation erst zur Halbzeit zu bereinigen.
Beim BVB stieß das auf Unverständnis. „Ich denke, das waren etwas unfaire Spielbedingungen, denn die Spieler tragen Stollen. Wenn man läuft und plötzlich so etwas wie einen Fleischspieß unter dem Schuh hat, ist das schon ärgerlich“, beklagte sich Trainer Niko Kovac.
Am Ende mussten beide Teams mit der Situation umgehen, wobei bei den Gästen wohl eher der verpasste Sieg als das Konfetti auf dem Rasen im Vordergrund stand.
Im ersten Saisonspiel gegen Borussia Dortmund (Samstag, 18:30 Uhr) muss St. Pauli auf Verteidiger David Nemeth (24) verzichten.
Der Abwehrspieler „fällt definitiv aus“, bestätigte Trainer Blessin auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Wie TAG24 bereits am Dienstag beobachtete, drehte der Österreicher gegen Ende des Trainings einsame Runden auf dem Platz. Am Mittwoch verließ er den Trainingsplatz sogar vorzeitig.
Der Ausfallgrund sind muskuläre Probleme im Adduktorenbereich. Als Ersatz hat Blessin drei Optionen – Adam Dzwigala (29), Lars Ritzka (27) und Jannik Robatsch (20). Der Trainer betonte zwar, eine klare Präferenz zu haben, will sich aber erst zwei Tage vor dem Spiel endgültig festlegen.
Der Auftritt von Offensivspieler Dapo Afolayan im Pokalspiel gegen Eintracht Norderstedt war enttäuschend. Auch seine Körpersprache kritisierte Trainer Blessin. Laut „The Guardian“ steht der Engländer offenbar kurz vor einem Abschied beim Kiezklub.
Wie die englische Zeitung am Donnerstag berichtete, könnte der ehemalige West-Ham-Stürmer noch in diesem Monat den FC St. Pauli verlassen. Medienberichten zufolge stehen Leicester City, West Bromwich Albion und Blackburn Rovers auf seiner Wunschliste. Zudem zeigen auch Gent FC und KRC Genk aus Belgien Interesse.
Liebe Fans, ab sofort versorgen wir Euch in diesem Blog mit den schnellsten Infos rund um Euren Lieblingsverein, liefern Eindrücke aus dem Training, Stimmen von Pressekonferenzen und berichten über die heißesten Gerüchte rund um die Boys in Brown.