Stammkeeper macht Spendensammlung für insolventen Traditionsklub
Lübeck - Der VfB Lübeck kämpft mit aller Kraft: Am Rande der Insolvenz stehen die Zeichen auf Sturm. Die Mannschaft zeigt sich jedoch unermüdlich im Bemühen, die finanziellen Mittel zusammenzutragen. Die prekäre Lage des Traditionsvereins aus dem Norden hat die Spieler dazu bewogen, aktiv zu handeln.
So zogen am Donnerstag der erste Torwart Gavin Didzilatis (22) und der Torwarttrainer Arvid Schenk (35) mit Spardosen bewaffnet los, um in der Lübecker Innenstadt trotz des schlechten Wetters um finanzielle Unterstützung zu bitten.
"Jede Spende hilft dem gesamten Verein, also zögert nicht, vorbeizukommen und zu unterstützen", appellierte der junge Torhüter in einer vom Verein auf Instagram geteilten Story. Auch die Damenmannschaft beteiligte sich später mit Sammelbüchsen an der Aktion.
Auch Felix Drinkuth (30), der Angreifer des Teams, engagierte sich nebenbei und versteigerte zusammen mit seinem Freund Tjorben Uphoff (30) vom ETSV Hamburg ein Kunstwerk in sozialen Netzwerken.
Zusätzlich machte der Klub Werbung für den Erwerb von Winter-Fanartikeln, deren Verkaufserlöse unmittelbar der Vereinsrettung zugutekommen sollten. Auch der Hamburger SV leistete Unterstützung, indem er auf die schwierige Situation des Clubs hinwies.
Laut einem Bericht des NDR fand am Abend ein bedeutendes Treffen mit Sponsoren statt, gefolgt von nächtlichen Gesprächen mit weiteren Geldgebern.
Der VfB Lübeck nähert sich dem Spendenziel
Die Clubführung hatte am Dienstag verkündet, dass eine Liquiditätslücke von einer Million Euro bestehe und ohne schnelle Finanzspritze die Insolvenz drohe. Der Regionalligist Nord stand somit kurz vor der Anmeldung der Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht, doch eine umfangreiche Spendenaktion brachte Hoffnung.
Bis zum Donnerstagabend wurden beeindruckende 840.000 Euro gesammelt, so fehlen nur noch 160.000 Euro zum Ziel.
"Die überwältigende Unterstützung aus Lübeck, Hamburg und ganz Deutschland hat uns tief berührt", verkündete der Verein auf Instagram. "Dank des bisherigen Zuspruchs sind wir optimistisch, bis morgen Abend weiterhin alles für die Rettung des VfB geben zu können!"