Später Lucky Punch: Union eliminiert Bielefeld durch glückliches Tor in der Verlängerung
Berlin – Spannender Pokalkampf an der Alten Försterei: Union Berlin hatte gegen Arminia Bielefeld lange Zeit Schwierigkeiten, setzte sich aber schließlich in der Verlängerung mit 2:1 (1:1/1:1) durch – dank eines kuriosen Tores von Danilho Doekhi. Noch vor einem Jahr waren die Eisernen an der Arminia gescheitert, nun stehen sie im Achtelfinale des DFB-Pokals.
Die Berliner erwischten einen idealen Start: Der erfahrene Christopher Trimmel schlug einen Freistoß mit viel Effet in den Strafraum, wo Leopold Querfeld sich gegen alle durchsetzte und den Ball einköpfte. Bereits nach elf Minuten führte Union.
Der Pokalfinalist musste sich zunächst sammeln, forderte anschließend einen Elfmeter. Querfeld hatte Monju Momuluh minimal am Fuß berührt, doch Schiedsrichter Harm Osmers entschied sich, das Spiel weiterlaufen zu lassen – für ihn war die Berührung zu gering.
Der Ausgleich fiel dann ohne Strafstoß. Obwohl Union das Spiel im Griff hatte, konterte Bielefeld plötzlich. Mael Corboz leitete mit einem Hackentrick kunstvoll weiter. Weil sich Rothe und Torwart Frederik Rönnow nicht einig waren, wer den Ball klärt, nutzte Momuluh die Gelegenheit und köpfte den Ball über die Linie. Damit war wieder alles offen!
Mehr noch: Nun übernahm der Zweitligist das Kommando und verpasste gleich zweimal die Führung. Bielefeld präsentierte sich in der Alten Försterei auf Augenhöhe mit dem Favoriten.
Auch nach der Pause machten die Ostwestfalen dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Wieder war es Noah Sarenren Bazee, der nur knapp am Führungstreffer scheiterte – diesmal war es das Aluminium, das ihn stoppte.
Es entwickelte sich der typische Pokalfight, wobei Union spätestens ab der 65. Minute wieder mehr Druck machte. Aus dem Spiel heraus lief für die Gastgeber jedoch weiterhin wenig zusammen. Die gefährlichsten Szenen entstanden meist nach Standardsituationen.
Eine Verlängerung zeichnete sich ab. Doch in der Schlussphase legten die Eisernen noch einmal zu. Torwart Kersken verhinderte sensationell einen Treffer von Danilho Doekhi – das hätte der späte Lucky Punch sein können. So ging es in die Verlängerung.
Der erste Abschnitt der Nachspielzeit verlief ereignisarm. Beide Teams kämpften bis zur äußersten Kraft. In den letzten 15 Minuten spielte Union dann in Überzahl, nachdem der eingewechselte Marvin Mehlem verletzt vom Feld musste – besonders ärgerlich, da Bielefeld nur eine Minute zuvor sein letztes Wechselkontingent aufgebraucht hatte.
Den Vortei nutzten die Berliner sofort aus. Kurz nach Wiederanpfiff erlöste Doekhi die heimischen Fans. Eigentlich war der Ball schon geklärt, doch der Verteidiger stochert die Kugel irgendwie über die Linie – die Entscheidung und der Einzug in die nächste Runde nach großem Kampf!
1. FC Union Berlin – Arminia Bielefeld 2:1 n.V. (1:1,1:1)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Doekhi, Querfeld, Leite – Trimmel (76. Haberer), Khedira, Schäfer (60. Kemlein), Rothe – Skarke (67. Burke), Ilic (67. Bogdanow), Ansah (60. Jeong)
Arminia Bielefeld: Kersken – Boakye, L. Schneider, Großer, Felix (103. Sicker), Handwerker – Momuluh (73. Young), Corboz, Wörl (81. Hagmann) – Grodowski (74. Marvin Mehlem), Sarenren-Bazee (73. Kania)
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Zuschauer: 22.012 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Querfeld (11.), 1:1 Momuluh (27.), 2:1 Doekhi (106.)