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Siegtor gegen ehemaligen Verein Dynamo! Darum läuft es für SCP-Profi Baur derzeit so erfolgreich

Dresden – Ausgerechnet Mika Baur (21)! Der einstige Dynamo-Spieler entschied mit einem Volleyhammer aus 17 Metern ein knappes Duell. Sein SC Paderborn setzte sich in Dresden mit einem 2:1 durch. Nach seinem zweiten Treffer in Folge verzichtete er jedoch auf Jubel.

„Das hat mit Respekt und Anstand zu tun“, erklärte der 21-Jährige nach dem Spiel. „Ich habe hier in Dresden eine schöne Zeit verbracht und wir sind aufgestiegen. Deshalb finde ich es nicht angemessen, den Fans, dem Team und dem Trainerstab, den ich gut kenne, gegenüber ausgelassen zu feiern. Natürlich habe ich mich innerlich gefreut, aber das muss man nicht zeigen.“

Beeindruckende Worte eines jungen Talents, das momentan richtig aufblüht. Im Januar wurde Baur von Paderborn nach Dresden ausgeliehen. „Mika ist einfach ein unglaublich talentierter Spieler, der hervorragend mit dem Ball umgehen kann. Ich bin ein großer Fan von ihm. Die Zeit in Dresden hat ihm sehr gutgetan“, lobte SCP-Coach Ralf Kettemann (39).

Baur zeigte für Dynamo durchaus solide Leistungen, aber auch nicht durchgängig gute Spiele. Am letzten Spieltag erzielte er beim 3:0 gegen Unterhaching das 1:0 – sein einziger Treffer im Schwarz-Gelben Trikot.

Nach Ablauf der Saison wusste jedoch kaum jemand so recht, was mit ihm geschehen soll. Im Gegensatz zu Andi Hoti (22) oder Jonas Sterner (23) bestand Dynamo nicht darauf, ihn zu behalten oder zumindest um ihn zu kämpfen. Deshalb kehrte er zu Paderborn zurück, ist dort inzwischen Stammspieler und traf bei seinem Comeback.

Er fügte dem Verein, der ihn wieder aufgebaut hat, bei seinem Treffer erheblichen Schaden zu – Dinge, die nur im Fußball möglich sind. „Ich genieße das momentan sehr, es macht unglaublich viel Spaß. Ich schätze das Vertrauen von Trainer und Mannschaft“, berichtete er über seine derzeitige Form.

„Das Spiel war sehr eng und hart umkämpft. Bis kurz vor Schluss hätte Dresden noch den Ausgleich erzielen können“, sagte Baur und wollte anschließend zu seinen ehemaligen Teamkollegen in die Dynamo-Kabine gehen.

„Auf dem Feld haben wir uns ein paar Blicke zugeworfen, aber gesprochen haben wir noch nicht. Ich werde gleich mal vorbeischauen.“

Sein Trikot wollte er tauschen, um sich ein Dynamo-Shirt zu sichern. „Mal sehen, ob das klappt. Das ist ja ein tolles Sondertrikot“, scherzte Baur. Das Anti-Rassismus-Trikot wird er wohl bekommen haben. Es war mit im SCP-Bus – und dank ihm gingen auch die drei Punkte nach Paderborn, sehr zum Ärger von Dresden.

Tabelle der 2. Bundesliga

Die Platzierung in der 2. Bundesliga bedeutet Folgendes: Wer am Saisonende den ersten Platz belegt, wird Zweitliga-Meister und steigt direkt in die 1. Bundesliga auf. Dasselbe gilt für den zweiten Rang. Der Drittplatzierte muss in einem Relegationsspiel gegen den Drittletzten der Bundesliga antreten, um den Aufstieg oder Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse zu klären.