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Heilloser Elfmeter-Streit! Fußballstar gerät mit eigenen Teamkameraden in Konflikt, Trainer reagiert rigoros

Lecce (Italien) – Bei einem Elfmeter stehen gewöhnlich vor allem die Gegner im Mittelpunkt der Diskussionen, nachdem das Strafstoßrecht gegen sie ausgesprochen wird. Anders verlief es jedoch im Serie-A-Duell zwischen US Lecce und Udinese Calcio, wo ein Elfmeter zu einem handfesten Tumult innerhalb des Udinese-Kaders führte.

Nachdem etwa 30 Minuten gespielt wurden, entschied Schiedsrichter Kevin Bonacina in einer Situation wegen eines Fouls an Sandi Lovric (26), dass Udinese einen Strafstoß zugesprochen bekam.

Unmittelbar schritt Lorenzo Lucca (24) ein und ergriff den Ball – offenbar entgegen der internen Absprache, bei der eigentlich Kapitän Florian Thauvin (32) zum Elfmeterschützen bestimmt war. Sofort bildeten seine eigenen Mitspieler einen engen Kreis um ihn und verlangten zunehmend lautstark, dass er den Ball abgeben solle.

Doch Lucca blieb hartnäckig und bestand darauf, den Elfmeter selbst umzusetzen. Weder das Zeigen einer Gelben Karte noch die Versuche der Gegenspieler, ihm den Ball abzunehmen, brachten ihn zum Umdenken.

Schließlich ordnete der Schiedsrichter an, dass die Udinese-Spieler, die ihren eigenen Mitspieler behinderten, den Platz räumen sollten, was Lucca erlaubte, den Strafstoß tatsächlich auszuführen.

Der Stürmer verwandelte den Elfmeter – und jubelte allein, da keiner seiner Mitspieler den Erfolg zum 1:0 mit ihm feierte. Darüber hinaus kochte der deutsche Trainer Kosta Runjaic (53) vor Zorn über den Egoismus seines Spielers und nahm ihn umgehend vom Platz.

Lorenzo Lucca wird unmittelbar nach dem Elfmeter-Zoff ausgewechselt

"Wir haben eine klare Rangordnung: Thauvin ist der erste Elfmeterschütze. Diese Szene hat einfach zu lange angedauert. Lucca handelte eigenmächtig, und ich habe entschieden, ihn auszuwechseln", erklärte der 53-Jährige nach dem 1:0-Erfolg bei DAZN.

"Ich akzeptiere es nicht, wenn jemand die vereinbarten Regeln missachtet und damit auch das Team nicht respektiert", fügte Runjaic hinzu. Zugleich betonte er, dass er die Angelegenheit nicht unnötig aufbauschen wolle, sondern das Thema privat in der Umkleide weiter erörtern werde.

Er merkte auch an, dass derartige Vorfälle im Fußball kein Einzelfall seien: "Er hat einen hervorragenden Elfmeter geschossen, und das Wichtigste ist, dass der Sieg in der Tasche liegt."

Am Tag nach dem Vorfall meldete sich Lucca selbst auf Instagram zu Wort. Er veröffentlichte zwei Bilder – eines, das seinen Schuss dokumentiert, und ein weiteres, das einige jubelnde Teamkameraden beim Auswärtssieg zeigt.

"Ich wollte stark auftreten, aber ohne das Team bin ich nichts", schrieb der Italiener dazu.

Eine wirkliche Entschuldigung blieb allerdings aus – wenngleich er dies vermutlich intern geregelt hat.