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St.-Pauli-Blog: Sechs Profis des Kiezklubs unterwegs

Hamburg – Kaum hat die neue Saison begonnen, steht bereits die erste Länderspielpause vor der Tür. Sechs Spieler des FC St. Pauli werden für ihre Nationalmannschaften auflaufen.

Für manche von ihnen geht es dabei schon um entscheidende Punkte in der WM-Qualifikation.

In unserem St.-Pauli-Blog erhaltet Ihr aktuelle Informationen rund ums Team, mögliche Transfers und weitere Neuigkeiten vom Millerntor.

Die Saison ist erst zwei Spieltage alt, schon folgt die erste Unterbrechung für Länderspiele. Sechs Kiezkicker sind weltweit im Einsatz.

Torwart Nikola Vasilj möchte mit Bosnien-Herzegowina seinen makellosen Start in der WM-Qualifikation mit neun Punkten aus drei Begegnungen weiter ausbauen. Gegner sind San Marino (6. September, 20:45 Uhr) und Österreich (9. September, 20:45 Uhr).

Für Danel Sinani und die luxemburgische Nationalmannschaft beginnt die Qualifikation jetzt erst richtig. Noch vor dem anstehenden Duell gegen die deutsche Elf im Oktober stehen für das Team von Neu-Trainer Jeff Strasser die Partien gegen Nordirland (4. September, 20:45 Uhr) sowie die Slowakei (7. September, 20:45 Uhr) auf dem Programm.

Arkadiusz Pyrka wurde erstmals in den A-Kader Polens berufen. Das WM-Qualifikationsteam steht bereits etwas unter Druck und darf gegen die Niederlande (4. September, 20:45 Uhr) sowie Finnland (7. September, 20:45 Uhr) keine Punkte liegen lassen.

Ähnlich sieht es bei Andréas Hountondji und Benin aus. Um sich noch eine Chance auf die WM zu erhalten, müssen die Westafrikaner gegen Simbabwe (5. September, 18 Uhr) und Lesotho (9. September, 21 Uhr) beide Spiele gewinnen. Nur so kann das Team unter die besten vier Zweitplatzierten rutschen.

Connor Metcalfe und Joel Chima Fujita sind dagegen schon einen Schritt weiter: Mit Australien beziehungsweise Japan haben sie sich bereits für die Endrunde qualifiziert und bestreiten in dieser Phase lediglich Freundschaftsspiele.

Metcalfe trifft mit Australien zweimal auf Neuseeland (5. und 9. September, 11:45 bzw. 9 Uhr), während Fujita und die japanische Auswahl gegen zwei der Gastgeberländer der WM antreten, nämlich Mexiko (7. September, 4 Uhr) und die USA (10. September, 1:30 Uhr).

Donnerstag noch Zweitliga-Stürmer, am Freitag schon Derby-Held: „Die letzten zwei Tage waren ziemlich verrückt, es ging alles sehr schnell“, berichtete St. Paulis Neuzugang Martijn Kaars nach dem Triumph im Stadtduell. „Es waren zwei großartige Tage für mich, besser hätte ich mir das nicht erträumen können. Derby gewonnen, für 30 Minuten eingewechselt, nun sogar Tabellenführer – das ist einfach unglaublich.“

Seinen Platz im Kader verdankt der 26-Jährige vor allem der Erfahrung seines Trainers. „Ich bin mal von Hoffenheim zu Siegen gewechselt. Dort fuhr ich am Donnerstagabend hin und konnte am nächsten Tag mit gutem Gefühl spielen. Bei ihm hatte ich ebenfalls ein gutes Gefühl“, erklärte Kaars’ Coach Alexander Blessin.

„Er ist fit, ich wollte ihm direkt zeigen, wie wichtig er für uns werden wird, mit seinem Einsatz gegen den Ball und seinen Läufen in die Tiefe. Wir freuen uns sehr auf ihn.“

Ohne gemeinsames Training wurde Kaars ins kalte Wasser geworfen, wusste sich aber gut in Szene zu setzen. „Das ist Instinkt. Die Jungs wussten, dass ich schnell bin und gern in die Tiefe starte. Das hat heute gut zum Spiel gepasst, Danel Sinani spielte viele Bälle hinter die Abwehr“, so der Angreifer. „Es war ein guter Einstand, obwohl wir nie zusammen trainiert haben. Es kann nur noch besser werden.“

Obwohl Eric Smith nach dem 2:0-Derbysieg bester Laune war, wurde er bei Fragen zu seiner Zukunft und der laufenden Saison nachdenklich. Der Schwede bekannte sich zwar klar zum Stadtmeister, wollte aber weitergehende Aussagen vermeiden – aus gutem Grund.

Das Hamburger Abendblatt berichtet von großem Interesse des ehemaligen englischen Meisters und Premier-League-Absteigers Leicester City an Smith, der allem Anschein nach offen für einen Wechsel sein soll.

Die Verantwortlichen von St. Pauli blockten jedoch die erste Anfrage von der englischen Insel direkt ab. „Es ist immer eine Anerkennung unserer Arbeit, wenn Spieler bei anderen Vereinen begehrt sind. Allerdings spielt auch das richtige Timing eine Rolle. Zum jetzigen Zeitpunkt des Transferfensters werden wir keinen Schlüsselspieler abgeben“, stellte Sportchef Andreas Bornemann unmissverständlich klar. Smith wird also vermutlich weiterhin am Millerntor bleiben.

Nach dem Derby folgt die Länderspielpause – traditionell wird diese auch für ein Testspiel genutzt.

Die Kiezkicker treten am 3. September um 13:30 Uhr bei Holstein Kiel an. Die Begegnung findet ohne Zuschauer statt, kann aber via Livestream verfolgt werden.

Alexander Blessin hätte im Derby gern auf den kompletten Kader zurückgegriffen, muss aber weiterhin auf David Nemeth sowie Jackson Irvine, Karol Mets und Ricky-Jade Jones verzichten. Er gab ein kurzes Update zur Verletzungssituation.

„Jacko hat die ersten Schritte im Mannschaftstraining gemacht“, erläuterte der 53-Jährige. „Er war zwischendurch schon gut integriert und reagierte nicht negativ. In den nächsten Einheiten wollen wir das Tempo erhöhen.“

Auch bei Mets sind Fortschritte zu sehen. „Er kann wieder schneller laufen und hat nicht reagiert. Das Knie hält“, bestätigte Blessin. Aktuell handelt es sich bei ihm eher um eine muskuläre Einschränkung, doch auch hier soll das Training bald intensiviert werden.

Jones befindet sich nach seiner schweren Schulterverletzung weiterhin in der Reha. „Er ist bei etwa 80 Prozent“, erklärte der Coach. „Es dauert noch ein bisschen.“ Der Sommer-Neuzugang arbeitet derzeit viel im Kraftraum.

Während Blessin sich am Mittwoch noch zurückhaltend bezüglich Neuzugängen zeigte, gibt es nun Bewegung im Kader.

Die Kiezkicker stehen offenbar kurz vor der Verpflichtung von Martijn Kaars vom 1. FC Magdeburg. Der Niederländer hatte in der vergangenen Saison vor allem mit 19 Toren auf sich aufmerksam gemacht und kommt in dieser Spielzeit nach drei Partien bereits auf zwei Treffer.

Auslöser war ein Foto einer E-Mail zwischen dem FC St. Pauli und Magdeburgs Sport-Geschäftsführer Otmar Schork, in der ein Angebot offiziell unterbreitet wurde. Dieses Bild gelangte an die Öffentlichkeit.

Der Zweitligist reagierte am Donnerstag mit einer Stellungnahme: „Der 1. FC Magdeburg ist zutiefst empört darüber, dass ein Foto unserer E-Mail ohne Genehmigung aufgenommen und veröffentlicht wurde – von außen durch ein nahezu geschlossenes Fenster mit heruntergelassener Schalosie. Das ist gesetzlich verboten. Wir haben bereits Anzeige bei der Polizei erstattet. Die Person, die das Foto gemacht hat, hat dem FCM erheblichen Schaden zugefügt. Dieses Verhalten entspricht keinesfalls dem Geist unserer treuen Fans.

Wir fragen uns ernsthaft, wie weit die Sensationsgier inzwischen geht. Offensichtlich wird bewusst in Kauf genommen, Persönlichkeitsrechte zu verletzen, um kurzfristig Aufmerksamkeit zu erlangen. Diese Entwicklung verurteilen wir aufs Schärfste.“

Mehr zu diesem Skandal findet Ihr hier: „Ost-Klub kocht vor Wut und erstattet Anzeige: E-Mail-Leak stört Wechsel-Knaller“.

Das Transferfenster ist noch bis zum 1. September geöffnet, und auch bei St. Pauli wird weiterhin nach Verstärkungen gesucht. Immer wieder fällt dabei der Name Noah Weißhaupt.

Der Flügelspieler überzeugte während seiner Leihe am Millerntor im vergangenen halben Jahr und trug maßgeblich zum Klassenerhalt bei. Nach der Saison kehrte er zum SC Freiburg, seinem Stammverein, zurück. Dort hat der 23-Jährige jedoch kaum Chancen, weshalb ein Abschied wahrscheinlich ist.

Trainer Alexander Blessin gab an, dass derzeit kein Kontakt mit dem Spieler bestehe. „Das ist schwierig, weil wir uns in diesem Preissegment nicht bedienen können“, erklärte er. Gleichzeitig deutete er jedoch an, dass sich noch etwas tun könnte: „Es sind noch ein paar Tage – lasst euch überraschen.“

Bei Eric Smith und Oladapo Afolayan, die beide am Dienstag das Training vorzeitig abbrechen mussten, konnte Trainer Blessin am Mittwoch Entwarnung geben.

Völlig anders verhielt es sich bei David Nemeth. „Die Situation tut weh“, gestand der Coach und bestätigte, dass der Verteidiger auf unbestimmte Zeit ausfällt.

Ebenso für das Derby nicht zur Verfügung steht Abdoulie Ceesay. Der Angreifer zog sich gegen den BVB einen „richtig großen Cut“ zu, der nach dem Spiel genäht werden musste. „Er hatte es selbst gar nicht bemerkt, sein Schuh war komplett kaputt“, berichtete Blessin.

In einer intensiven Spielform bekam Eric Smith im Zweikampf mit Arkadiusz Pyrka einen Schlag an die rechte Wade. Der Schwede fasste sich immer wieder dorthin und wirkte leicht beeinträchtigt. Nach einer kurzen Pause und in Absprache mit dem Trainer ging er Richtung Kabine.

Begleitet wurde er von Oladapo Afolayan, bei dem jedoch keine offensichtlichen Beschwerden zu erkennen waren.

Nach der intensiven Anfangsphase war das Training für Danel Sinani bereits nach etwa 45 Minuten beendet.

Der Offensivspieler verließ den Platz ohne sichtbaren Grund. Wahrscheinlich wurde sein vorzeitiger Abbruch der Belastungssteuerung geschuldet.

Zudem nahmen Oladapo Afolayan und Arkadiusz Pyrka bei den Sprintübungen zunächst nicht teil, stiegen aber später wieder ein.

Während die Kollegen schon zur nächsten Übung übergingen, betrat Karol Mets den Trainingsplatz. Er ging direkt zu Trainer Alexander Blessin, um sich kurz auszutauschen.

Danach begann der estnische Abwehrspieler sein individuelles Programm und drehte seine Runden um den Platz.

Unter den Augen von Ex-Kiezkicker Johannes Flum, der aktuell ein Praktikum beim FC St. Pauli absolviert, begann das Team gegen viertel vor zwölf mit der Vorbereitung auf das Derby.

Nicht dabei waren neben David Nemeth, Karol Mets und Ricky-Jade Jones auch die Offensivspieler Abdoulie Ceesay und Scott Banks. Gerade letzterer könnte bald den Verein verlassen, vermutlich durch eine Leihe.

Zu Beginn versammelte Trainer Blessin seine Mannschaft kurz im Kreis, bevor das Aufwärmprogramm startete.

Nikola Vasilj hat seine beeindruckende Serie bei Elfmetern in der Bundesliga verlängert. Am Samstag parierte er gegen BVB-Stürmer Serhou Guirassy seinen fünften Strafstoß. Nur einmal – in der letzten Saison gegen Mohamed Amoura von Wolfsburg – wurde er vom Punkt bezwungen.

Mit einer Quote von 83 Prozent gehaltener Elfmeter steht der Bosnier weiterhin an der Spitze der Rangliste und vergrößerte seinen Vorsprung auf Freiburgs Torhüter Noah Atubolu (vier von sieben gehalten) weiter.

Zudem war Vasilj der einzige Keeper, der am ersten Spieltag der neuen Bundesliga-Saison einen Strafstoß entschärfen konnte.

Da David Nemeth verletzt ausfiel, musste Blessin für die Partie gegen Borussia Dortmund in der Defensive umstellen. Seine Wahl fiel auf Adam Dzwigala, der als verlässlicher Backup gilt und stets bereitsteht, wenn Not am Mann ist.

„In den letzten drei Wochen war Adam sehr präsent und überzeugend“, begründete Blessin seine Entscheidung. „Es war eher eine Entscheidung für Adam als gegen Lars, der genauso eine Chance verdient gehabt hätte.“

Dzwigala lieferte, wie so oft, eine solide Leistung ab, sah jedoch früh Gelb und hatte beim Dortmunder Führungstreffer durch Serhou Guirassy das Nachsehen.

Aufgrund der Verwarnung überlegte Blessin, den Polen zur Pause auszuwechseln. „Er war jedoch gut im Spiel, und ich wollte ihn so lange wie möglich auf dem Platz halten, da er uns mit seiner kämpferischen Einstellung sehr hilft“, so der Trainer.

Unter den Klängen von „Hells Bells“ warfen Unmengen an Konfetti den Rasen am Millerntor am Samstagabend in ein buntes Durcheinander. Die Spieler hatten zu Beginn der Partie damit einige Schwierigkeiten.

„Das blieb an den Schuhen kleben. Man muss schon sagen, dass man in den ersten Minuten wegen des Konfettis nicht den besten Überblick über das Spielfeld hatte“, erklärte Danel Sinani nach dem Spiel. Zahlreiche Spieler beschwerten sich früh bei Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck, da sie den Ball nicht richtig sehen konnten.

„Mir ging es genauso. Das war ein Problem für alle Beteiligten. Es hatte fast etwas von Karneval auf St. Pauli.“

Eine schnelle Beseitigung des Papierschnipsel-Meers war jedoch nicht möglich. Trainer Blessin wies darauf hin, dass der Wind das Konfetti immer wieder zurück auf das Spielfeld wehen würde. Schiedsrichter Jöllenbeck entschied daher, das Spiel fortzusetzen und erst in der Halbzeit für Ordnung zu sorgen.

Beim BVB stieß diese Entscheidung auf Unverständnis. „Ich denke, das waren etwas unfaire Spielbedingungen, weil die Spieler Stollen trugen. Wenn man läuft und plötzlich so etwas wie einen Fleischspieß unter dem Fuß hat, ist das schon ärgerlich“, beschwerte sich Trainer Niko Kovač.

Am Ende mussten beide Teams damit zurechtkommen, wobei bei den Gästen wohl eher der verpasste Sieg als das Konfetti auf dem Rasen für Frust sorgte.

Für das erste Saisonspiel gegen Borussia Dortmund (Samstag, 18:30 Uhr) muss die Mannschaft von Alexander Blessin ohne Verteidiger David Nemeth (24) auskommen.

„Er fällt definitiv aus“, bestätigte der Trainer auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Wie TAG24 am Dienstag beobachtete, lief der Österreicher am Ende des Trainings nur noch einzelne Runden allein, am Mittwoch verließ er das Feld sogar vorzeitig.

Grund für seine Ausfallzeit sind muskuläre Probleme im Adduktorenbereich. Blessin hat drei Alternativen als Ersatz: Adam Dzwigala (29), Lars Ritzka (27) und Jannik Robatsch (20). Obwohl ein klarer Favorit besteht, will sich der Coach erst zwei Tage vor dem Spiel final entscheiden.

Die Leistung von Offensivspieler Dapo Afolayan im Pokalspiel gegen Eintracht Norderstedt war enttäuschend. Auch Trainer Blessin kritisierte seine Körpersprache. Laut „The Guardian“ steht der Engländer kurz vor einem Wechsel vom FC St. Pauli.

Die britische Tageszeitung berichtete am Donnerstag, dass der ehemalige West-Ham-Stürmer den Verein wohl noch in diesem Monat verlassen könnte. Als Interessenten gelten Leicester City, West Bromwich Albion und Blackburn Rovers. Auch in Belgien zeigen der Gent FC sowie KRC Genk Interesse.

Liebe Fans, ab heute versorgen wir Euch in diesem Blog mit schnellen Nachrichten zu Eurem Lieblingsclub, liefern Eindrücke aus dem Training, Stimmen von Pressekonferenzen und informieren über alle Gerüchte rund um die Boys in Brown, die derzeit heiß diskutiert werden.