Nach der deutlichen 0:5-Niederlage gegen Bayern: Warum Schiedsrichter Stieler Soumahoro keinen Ampelkarte zeigte
Hamburg/München – Klare Ansagen! Schiedsrichter Tobias Stieler (44) rückte bei der deutlichen 0:5-Pleite des HSV gegen die Bayern kurzzeitig in den Fokus, weil er bei einem Elfmeter auf eine Gelb-Rote Karte für Aboubaka Soumahoro (20) verzichtete. Nach dem Spiel erläuterte er seine Entscheidung.
In der 22. Minute, als der HSV bereits mit 0:2 hinten lag, kam es nach einem langen Ball zu einem Zweikampf zwischen Soumahoro und Serge Gnabry (30). Der französische Verteidiger versuchte, den Bayern-Spieler zu stoppen, berührte dabei jedoch ganz offensichtlich mit der Hand den Ball.
Stieler ließ zunächst weiterspielen, hatte jedoch den "unschätzbaren Vorteil", wie er es selbst beschrieb, sich die klare Handspiel-Szene später noch einmal anzuschauen. "Dann frage ich mich: Was ist die Absicht des Spielers? Er will das Handspiel nicht provozieren, sondern Gnabry lediglich vom Ball fernhalten – nur leider war der Ball eben im Weg."
So kam es zum Kontakt, wodurch der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt zeigte. Allerdings blieb noch eine weitere Frage offen: Soumahoro hatte bereits nach 39 Sekunden eine Gelbe Karte erhalten und war somit bereits verwarnt.
"Für eine Gelb-Rote Karte brauche ich ein klares Muss", erklärte Stieler im Gespräch mit Sky. "Man kann durchaus argumentieren, Gelb-Rot zu geben, aber für mich muss eine solche Entscheidung zu 100 Prozent sicher sein."
Der Unparteiische zeigte also Bedenken bei einer zweiten Verwarnung. "Zum einen war der Hamburger Spieler nicht aus dem Spiel, zum anderen befand sich der Ball in der Luft."
Die Bayern um Kapitän Joshua Kimmich protestierten zwar, doch Stieler blieb standhaft. "Sie erkundigten sich kurz, waren danach aber mit der Erklärung zufrieden."
Trotz des Fehlens einer Ampelkarte war Soumahoros Einsatz in München vorzeitig beendet: Er wurde zur Halbzeit ausgewechselt und durch Daniel Elfadli ersetzt.