Schiedsrichterin im Mittelpunkt! Energie Cottbus verliert in Unterzahl und vertagt die Entscheidung um die Herbstmeisterschaft
Wiesbaden – Die Herbstmeisterschaft in der 3. Liga bleibt offen! Energie Cottbus musste sich am Sonntag beim SV Wehen Wiesbaden trotz Unterzahl mit 1:3 (0:1) geschlagen geben. Dabei rückte Schiedsrichterin Davina Lutz in den Fokus der Begegnung.
Zu Beginn hatte Energie in der 20. Minute noch großes Glück: Nach einem Ballverlust von Cottbus setzte sich Fatih Kaya durch und umspielte Torwart Marius Funk. Im Anschluss brachte er den Wehen-Kapitän zu Fall, der den Angreifer offenbar berührte. Dennoch entschied Lutz nur auf Eckstoß und erkannte den Kontakt nicht als Foul an.
Dieser Eckball hätte allerdings nicht gegeben werden dürfen, denn Funk hatte beim Eingreifen den Ball eindeutig nicht mehr berührt.
Während sich der FCE nach dem Standard wohl noch erleichtert zeigte, nutzten die Gastgeber die Gelegenheit eiskalt aus: Nach einer kurz ausgeführten Variante verlängerte Fatih eine Flanke an den langen Pfosten, wo SVWW-Verteidiger Jordy Gillekens per Kopf zum 1:0 für die Hausherren traf (22. Minute).
Gerade als sich die Mannschaft von Trainer Wollitz rund 30 Minuten nach Spielbeginn besser ins Match kämpfte, folgte der nächste Rückschlag, bei dem die Schiedsrichterin eine entscheidende Rolle spielte.
Dominik Pelivan, der bereits in der vierten Minute wegen eines taktischen Fouls verwarnt worden war, monierte lautstark ein vermeintliches Handspiel der Gastgeber im Strafraum. Davina Lutz zeigte ihm daraufhin ohne zu zögern die Ampelkarte und schickte den Mittelfeldspieler frühzeitig vom Platz (40.).
Diese Entscheidung war äußerst streng, auch wenn Pelivan in dieser Situation sicher besonnener hätte reagieren müssen. Ein Handspiel lag jedoch nicht vor, denn der Ball prallte von Gillekens’ Brust an den Arm.
Im Anschluss drohte die Partie völlig aus dem Ruder zu laufen. Zahlreiche kleine Fouls sorgten für Verwarnungen und strittige Urteile, die das intensive Spiel prägten. Die "Schieber"-Rufe aus dem Gästeblock waren jedoch unangebracht und hätten sich die mitgereisten Energie-Anhänger sparen können.
Trotz Unterzahl nahm Cottbus nach der Pause die Herausforderung an und zeigte Kampfgeist. Vor allem Tolcay Cigerci lieferte erneut eine starke Antwort: Mit einem brillanten Heber-Pass öffnete der Spielmacher die Defensive der Gastgeber und bediente den eingewechselten Henry Rorig, der in der 63. Minute eiskalt zum Ausgleich traf.
Die Freude währte nur kurz. Nach einer Flanke von Johansson aus dem linken Halbfeld setzte sich Florian Hübner in bester Ringermanier gegen zwei Cottbuser Abwehrspieler durch und brachte den Ball per Kopf am Torwart vorbei zum 2:1 für Wiesbaden unter (71.). Die Lausitzer reklamieren erneut ein Foulspiel, doch die Schiedsrichterin ließ weiterlaufen.
Energie gab sich auch danach nicht geschlagen und suchte weiter den Weg nach vorne, öffnete dadurch jedoch zwangsläufig Räume für die Hausherren. In der Schlussphase verhinderte Awortwie-Grant nach einem Konter gegen Lukas Schleimer mit einer sensationellen Rettung auf der Linie zunächst die Entscheidung (78.), ehe Tarik Gözüsirin mit dem letzten Angriff des Spiels den 3:1-Endstand markierte (90.+4).
3. Liga, 18. Spieltag
SV Wehen Wiesbaden – Energie Cottbus 3:1 (1:0)
SV Wehen Wiesbaden: Brdar – Jordy, Hübner, Janitzek – Wohlers (46. Mockenhaupt), Bogicevic (77. Fechner), Gözüsirin, May – Agrafiotis (61. Flotho), Kaya (61. Schleimer), Johansson (90.+1 Greilinger)
Energie Cottbus: Funk – Straudi (85. Moustfa), Campulka, Awortwie-Grant, Guwara (46. Rorig) – Pelivan – Tolcay Cigerci, Borgmann – Hannemann (71. Duah), Biankadi (46. Michelbrink) – E. Engelhardt (71. Thiele)
Schiedsrichterin: Davina Lutz (Schweinfurt)
Zuschauer: 4.071
Tore: 1:0 Jordy (22.), 1:1 Rorig (63.), 2:1 Hübner (71.), 3:1 Gözüsirin (90.+5)
Gelb-Rote Karte: – / Pelivan (40./Meckern)
Tabelle der 3. Liga
Die Bedeutung der Tabelle in der 3. Liga ist wie folgt: Am Saisonende ist der Tabellenführer Meister der Dritten Liga und steigt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte erhält den direkten Aufstieg. Der Drittplatzierte hingegen spielt in einer Relegation gegen den Drittletzten der 2. Liga um den Aufstieg beziehungsweise den Verbleib in der jeweiligen Liga.