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Erst Notbremsung im Zug, dann Massenschlägerei unter verfeindeten Fangruppen: Fast 400 Fans geraten aneinander!

Dortmund – Am Samstagabend, nachdem der FC Schalke 04 mit 2:0 in Magdeburg gewonnen hatte, befanden sich die Fans auf der Zugfahrt zurück nach Gelsenkirchen, als plötzlich die Notbremse gezogen wurde. Ein Zufall war dies offenbar nicht, denn kurze Zeit später wurde die Notbremse ein weiteres Mal betätigt – und nahezu 400 Anhänger lieferten sich eine handfeste Auseinandersetzung.

Wie die Polizei Dortmund am Sonntagmorgen berichtete, erfolgte der erste Notbremsvorgang gegen 22:04 Uhr im Dortmunder Stadtteil Kurl. Daraufhin verließen einige Personen den Zug und warteten zunächst im Bereich der Gleise.

Etwa 45 Minuten später setzte der Zug seine Fahrt fort, allerdings nur für wenige Minuten. Nach zwei Minuten wurde am Bahnhof Dortmund-Scharnhorst erneut der Notfallknopf betätigt. Dort stieg eine deutlich größere Gruppe aus den Waggons aus und bewegte sich in Richtung eines Waldwegs entlang der Straße „Am Holzgraben“.

Der Polizei zufolge trafen ungefähr 300 Anhänger, die dem FC Schalke 04 zugeordnet werden, auf etwa 90 Borussen-Fans sowie fünf weitere Personen, die offenbar zum Unterstützerkreis des 1. FC Köln gehören. Zwischen dem Effzeh und dem BVB besteht eine Fanfreundschaft.

Die rivalisierenden Gruppen gerieten in einen heftigen Kampf. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte wiesen mehrere Beteiligte bereits Rötungen an Händen und im Gesicht auf, wie ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Außerdem entdeckten die Beamten vor Ort Handschuhe, Boxbandagen, Skimasken sowie Zahnschützer.

Die Polizei trennte die Gruppen, nahm die Personalien der gewaltbereiten Fans auf und leitete Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung sowie gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein.

Die Schalker Problemfans wurden von den Beamten zurück zum Zug begleitet. Da einige jedoch weiterhin im Gleisbereich verweilten, kam auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz. Gegen 23:20 Uhr setzte die Bahn schließlich ihre Fahrt fort.

Die Ermittler prüfen nun, ob die gewaltsamen Auseinandersetzungen im Vorfeld abgesprochen waren.

Gegenüber „RevierSport“ bestätigte der FC Schalke, über die Vorfälle informiert zu sein und sich in einem „konstruktiven Dialog“ zu befinden. Der Zweitligist verurteile jegliche Form von Gewalt, wie es auch im Leitbild des Vereins verankert sei.