Schalker Ultras äußern sich zur „Schande von Dublin“ – eine Entschuldigung bleibt aus
Gelsenkirchen – Während der vergangenen Länderspielpause absolvierte Schalke 04 ein Testspiel in Dublin. Doch die Begegnung wurde von einem Vorfall überschattet: Bei einem Fanmarsch durch die irische Hauptstadt griffen Schalker Ultras zwei Fotografen an. Nun nehmen die Ultras erstmals selbst Stellung zu dem Ereignis – eine Entschuldigung erfolgt jedoch nicht.
Stattdessen äußerten sie im „Blauen Brief“, dem Stadionmagazin, das zu Beginn des Heimspiels gegen Darmstadt 98 am Freitag erschien, zunächst Kritik am Verhalten der Fotografen.
Sie betonten, dass es inzwischen leider üblich sei, dass Fanmärsche gefilmt werden und einige der Filmer dabei jegliche Distanz vermissen ließen.
Die Ultras räumten jedoch zumindest Fehler auf ihrer Seite ein: „Wir müssen definitiv anerkennen, dass während des Marsches Reaktionen von uns gezeigt wurden, die unangemessen waren und nicht hätten stattfinden dürfen“, hieß es weiter. „Das Video hat wohl jeder gesehen.“
Am 11. Oktober, als der Zweitligist in Dublin spielte, wurde einer Fotografin zunächst die Kamera entrissen. Als ein Kollege ihr zu Hilfe kam, wurde dieser brutal zu Boden gestoßen und unter anderem gegen den Kopf getreten.
Die betroffene Fotografin, die ursprünglich annahm, eine Parade zu filmen, veröffentlichte einen Clip des Vorfalls in den sozialen Medien, der bereits millionenfach angesehen wurde.
Schalke selbst bezeichnete die Gewalt als „erschütternde und nur schwer zu ertragende“ Szenen und verurteilte die Angriffe aufs Schärfste.
Die Knappen kündigten an, die Vorfälle gründlich aufzuarbeiten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Bislang wurden jedoch keine konkreten Konsequenzen öffentlich bekanntgegeben.
Insgesamt bewerteten die Ultras die Reise nach Dublin dennoch als gelungen. Die willkommene Abwechslung zum Liga-Alltag habe „wirklich Spaß gemacht“. Gleichzeitig räumten sie aber auch ein: „Uns ist bewusst, dass es vor Ort in einzelnen Situationen Fehler gab, die aufgearbeitet werden müssen.“