Trainerwechsel im Ruhrgebiet: Schalke 04 beendet Zusammenarbeit mit van Wonderen
Gelsenkirchen – Wie schon befürchtet, ist es nun offiziell: Zum Ende der laufenden Saison wird sich Schalke 04 von Chefcoach Keen van Wonderen (56) trennen.
Dies gab der Zweitligist am Mittwoch in einer offiziellen Stellungnahme bekannt. Auch der Co-Trainer Robert Molenaar (56) wird seinen Posten abgeben müssen.
Der neue Sportvorstand Frank Baumann (49) sowie Fußball-Direktor Youri Mulder (56) informierten den Niederländer in einem persönlichen Gespräch über die Entscheidung.
„Seit dem inoffiziellen Amtsantritt von Frank Baumann vor zwei Wochen haben wir intensiv darüber diskutiert, welches Anforderungsprofil ein Cheftrainer bei Schalke 04 erfüllen muss“, erklärte Mulder. „Dabei haben wir uns auch mit der Frage auseinandergesetzt, ob die aktuelle Besetzung diesen Ansprüchen langfristig gerecht werden kann.“
Die Entscheidung sei alles andere als leicht gefallen, da der 56-Jährige in einer schwierigen Lage „eine sehr solide Arbeit“ geleistet habe. Nach 38 Spieltagen rangieren die Knappen jedoch nur auf einem enttäuschenden 13. Tabellenplatz.
Ein Nachfolger wurde bisher noch nicht benannt, zuletzt wurde jedoch Markus Anfang (50), der am Dienstagabend beim 1. FC Kaiserslautern entlassen wurde, als möglicher Kandidat gehandelt. Baumann kennt den gebürtigen Kölner bereits aus gemeinsamen Zeiten bei Werder Bremen.
„Der neue Trainer soll eine deutliche Handschrift zeigen, die zur Spielphilosophie von Schalke 04 passt. Kurz gesagt: Mit Ball wollen wir mutig und zielgerichtet agieren, ohne Ball sollen wir intensiv und emotional auftreten“, erläuterte S04-Vorstand Matthias Tillmann (41) das gewünschte Profil.
Van Wonderen selbst schien mit seinem Rauswurf schon gerechnet zu haben. Nach dem 2:2-Unentschieden gegen den HSV überraschte der Coach am Samstag mit einer bemerkenswerten Äußerung.
„Alle Zeichen stehen darauf, dass ich nach der Saison nicht mehr hier bin. Denn wenn man gemeinsam auf einem Weg ist, tauscht man sich intensiver und besser aus“, erklärte der noch amtierende Trainer.
Schalke reagierte bereits am Sonntag in einer offiziellen Mitteilung darauf. Man beurteile „Zeitpunkt, Ort und Art der Aussage“ kritisch und hätte sich eine „andere Herangehensweise“ gewünscht.
„Mir war es wichtig, in dieser komplexen Situation für alle Beteiligten Klarheit zu schaffen – das war mein Anliegen, als ich nach dem Spiel gegen den HSV meine Sichtweise dargelegt habe. Rückblickend ist mir bewusst, dass der Zeitpunkt und der Rahmen nicht optimal gewählt waren“, wird van Wonderen vom Verein zitiert.
„Ein Klub wie Schalke benötigt eine klare Linie, an der konsequent festgehalten werden muss. Er muss die Personen, die diesen Weg vorantreiben, mit voller Kraft unterstützen, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten“, so der erste Abschiedskommentar des Niederländers.
Stand der 2. Bundesliga
Die Tabelle der 2. Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison den ersten Platz belegt, wird Meister der zweiten Liga und steigt direkt in die Bundesliga auf. Dasselbe gilt für den Zweitplatzierten. Der Drittplatzierte hingegen muss in der Relegation gegen den Drittletzten der Bundesliga antreten, um den Aufstieg beziehungsweise den Verbleib in der höchsten deutschen Spielklasse zu klären.