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„VAR“ beim Abseits? Horst Heldt platzte der Kragen: „Was mischt der sich da eigentlich ein?“

Berlin – Nach der Aberkennung des Treffers beim torlosen Unentschieden gegen den SC Freiburg kochten die Emotionen bei Union Berlin heftig hoch.

Horst Heldt (55) ließ am Sky-Mikrofon seiner Wut freien Lauf: „Ich verstehe das nicht mehr! Entweder ist es Abseits oder eben nicht – ob passiv oder aktiv, das ist doch egal! Was mischt der sich da ein?“, schimpfte er über Videoassistent Sascha Stegemann (40). „Das macht mich richtig sauer. Das ist einfach nicht mehr nachvollziehbar.“

Der Auslöser für den Ärger war der zunächst erzielte Führungstreffer für die Eisernen. Nach 63 Minuten brachte Andrej Ilic (25) die Kugel aus kurzer Distanz nach einer Ecke über die Linie.

Die anschließende Überprüfung des Tores zog sich ungewöhnlich lange hin. Schließlich wurde Schiedsrichter Sören Storks (36) in den Video-Raum gerufen.

Letzten Endes wurde der Treffer aberkannt – mit der Begründung, dass Rani Khedira (31) in einer vermeintlich aktiven Abseitsposition gestanden habe und dabei dem Freiburger Torwart Noah Atubolu (23) die Sicht versperrt haben soll.

Zwar bestand kein Zweifel an der Abseitsstellung, dennoch bezeichnete Khedira die Entscheidung nach Spielende als klaren Fehlgriff. Seine Argumentation: Er habe den Ball nicht berührt und aus der Perspektive der Hintertor-Kamera sei zu erkennen, dass er Atubolu nicht behindert habe, zeigte sich der 31-Jährige überzeugt.

Dass der Torhüter aus Freiburger Sicht die Situation anders einschätzte, überrascht nicht. Zudem muss man erwähnen, dass Khedira durch das Eingreifen seines Gegenspielers Lucas Höler (31) geradezu ins Abseits gedrängt wurde, da dieser ihn umklammert hatte.

Steffen Baumgart pflichtete dieser Linie bei: „Meiner Meinung nach haben wir ein Tor erzielt, das zählen müsste“, erklärte der Union-Trainer bei der Pressekonferenz. Er wollte sich zwar noch weiter über die Entscheidung des Schiedsrichters äußern, entschied sich aber, lieber zu schweigen.

Auch die Anhänger zeigten nach Abpfiff ihren Unmut und beschimpften den Unparteiischen lautstark als „Schieber“. Aus ihrer Sicht hätte Junior Adamu (24) bereits in der ersten Halbzeit wegen wiederholten Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz gestellt werden müssen.

Den Gästen wurde zwar ebenfalls ein Treffer aberkannt, doch hier war die Lage durch den VAR schnell geklärt: Matthias Ginter (31) hatte sich in der 17. Minute bei seinem Tor den Ball an die Hand gespielt.

So wurde aus einem zunächst eher mühsamen Spiel am Ende doch noch eine hitzige Diskussion ausgelöst, und bei den Köpenickern saß die Enttäuschung besonders tief. „Am Ende ist es doch immer das Gleiche: Wir finden ständig Gründe, warum ein Tor nicht zählt – das ist mittlerweile normal“, zeigte sich Steffen Baumgart nach dem Spiel bei Sky enttäuscht und angesäuert.

1. Bundesliga Tabelle

Die Bundesliga-Tabelle hat folgende Bedeutung: Wer am Saisonende auf Platz 1 steht, wird Deutscher Meister. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen in die 2. Bundesliga ab. Der Drittletzte, also der 16. Rang, darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt kämpfen. Der Gegner dort ist der Drittplatzierte aus der 2. Bundesliga.