Halbfinale im Sachsenpokal gegen Aue: Glauchau sieht großen Meilenstein
Glauchau – Wenn der Präsident selbst mit anpackt und der Schatzmeister den Bierschankwagen mit dem Auto über die Aschenbahn steuert, dann wird hier echter Fußball gelebt. Am Donnerstagabend zieht der Duft von frisch gegrillter Bratwurst durch das Stadion. Beim VfB Empor Glauchau, dem Halbfinalgegner von Erzgebirge Aue im Sachsenpokal, sorgen zahlreiche engagierte Helfer für optimale Voraussetzungen, um ein Fußballfest zu feiern.
Am Montagabend telefoniert Patrick Jahn gerade mit Aues Fanbeauftragtem Heiko Hambeck. Er berichtet, dass nach Rücksprache mit den Sicherheitsbehörden 250 weitere Karten für den Gästeblock freigegeben wurden, sodass nun etwa 1000 Fans von den „Veilchen“ erwartet werden. Wahrscheinlich werden zusätzlich noch einige Zuschauer im neutralen Bereich hinzukommen.
„Mit diesem zusätzlichen Kontingent sind wir im Vorverkauf bei rund 2900 Tickets. Ich hoffe, dass wir an der Tageskasse die Marke von 3000 Besuchern noch knacken“, sagt Klubchef Jahn voller Vorfreude auf das Halbfinale, in dem der Landesligist als klarer Außenseiter antritt.
„Zwar ist das Jahrzehnt noch jung, um vom ‚Spiel des Jahrzehnts‘ zu sprechen, aber ein Meilenstein ist dieses Ereignis definitiv.“
So weit wie jetzt sind die Westsachsen im Sachsenpokal bisher noch nie gekommen. Dennoch gab es bereits einige Highlights, darunter das Achtelfinale gegen Dynamo Dresden (0:4) im November 2023 und der sensationelle 2:1-Erfolg über den FSV Zwickau in diesem Wettbewerb.
Auf den Viertelfinalsieg gegen Dresden Laubegast folgte dann das große Los mit dem Duell gegen die Veilchen.
„Die schlaflosen Nächte werden weniger. Wir sind ein hervorragend eingespieltes Team und bereiten uns so gut wie möglich vor“, erläutert Jahn. Während des Gesprächs kommen immer wieder Jugendspieler vorbei, geben ein High-Five. Kurz darauf fährt Knut Müller, ehemaliger Aufsichtsratsvorsitzender des Chemnitzer FC und nun Schatzmeister bei Empor, mit dem bereits erwähnten Bierwagen vor.
Jahn und ein weiterer Helfer räumen die Absperrungen zur Seite, sodass der Wagen an Ort und Stelle gebracht werden kann, um am Gründonnerstag die durstigen Fans zu versorgen.
„Wir haben 50 Fässer mit je 50 Litern Bier und 3500 Portionen Bratwurst beziehungsweise Wiegebraten bestellt“, berichtet Jahn. Am Spieltag selbst sind rund 80 Helfer im Einsatz.
Der Klubchef schätzt den ehrenamtlichen Aufwand auf etwa 400 bis 500 Stunden. All das geschieht aus einem Grund: „Wir hoffen auf ein großes Fußballfest für alle Beteiligten.“
Kaum ist das Gespräch mit TAG24 beendet, wartet bereits der MDR. In Glauchau ist derzeit viel los – wohlverdient nach dem Pokal-Höhenflug.