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112 Sekunden entscheiden! Erst Alarm im Sachsenpokal, dann dreht Lok Leipzig richtig auf

Grimma – Die Sensation im ersten Halbfinale des Sachsenpokals blieb aus, und der 1. FC Lokomotive Leipzig hatte am Mittwoch beim 2:0 (0:0) beim FC Grimma ebenfalls keinen Grund zum Jubeln. Dennoch genügte eine Phase von nur 112 Sekunden, um das begehrte Endspiel zu erreichen.

Wer auf ein klares Schützenfest des Tabellenführers der Regionalliga gehofft hatte, wurde früh eines Besseren belehrt. Grimma präsentierte sich in der ersten Halbzeit äußerst engagiert, hielt den Favoriten oft vom eigenen Tor fern und zeigte sich kämpferisch, wenn doch mal eine Gelegenheit durchkam.

Die Mannschaft aus Grimma, für die laut Teammanager Tom Rietschel der Klassenerhalt in der Oberliga vor einem möglichen Pokalerfolg steht, trat mit dem Ziel an, Lok ernsthaft zu ärgern. Zwar vergab der neu in die Startelf gerückte Djamal Ziane bereits in der 11. Minute einen Kopfball, doch die Motivation war spürbar.

Gegen Mitte der ersten Halbzeit übernahm das Team von Trainer René Behring zunehmend die Initiative. Tommy Kind scheiterte zunächst mit einem Schuss am glänzend reagierenden Torwart Niclas Müller, der auch beim anschließenden Eckball stark parierte (19.).

In der 25. Minute erzielte Kind per Kopf das vermeintliche Führungstor vor 1480 Zuschauern, doch der Linienrichter entschied auf Abseits. Kurz danach musste Schiedsrichter Benjamin Seidl zwei schwierige Strafstoßentscheidungen treffen.

Besonders verzwickt war die Situation beim Zweikampf zwischen Lukas Wilton und Max Nitzschke im Husarensportpark, wo das Spiel wegen fehlender Flutlichtanlage bereits um 17 Uhr angepfiffen wurde.

Der ehemalige Chemnitzer und frühere Keßler, der den Nachnamen seines Vaters nach dessen Hochzeit angenommen hat, fiel zwar zu Boden, doch Seidl entschied glücklicherweise gegen einen Elfmeter (31.).

Jochen Seitz zeigte sich mit der ersten Halbzeit unzufrieden und brachte mit Abou Ballo einen schnellen Außenbahnspieler für Min-gi Kang. Direkt danach fiel der ersehnte Treffer.

Tobias Dombrowa traf aus etwa 17 Metern halbrechter Position ins lange Eck, sodass Hauswald nur zuschauen konnte – 1:0 (53.). Nur 112 Sekunden später köpfte Ziane eine Ecke weiter, und Laurin von Piechowski schob den Ball per Fußspitze am hinteren Pfosten zum 2:0 ins Tor (55.).

Grimma gelang zwar noch einige gefährliche Aktionen gegen Keeper Müller, doch musste sich letztlich im Halbfinale geschlagen geben. Nach Plauen und Eilenburg war auch der dritte Regionalligist eine Nummer zu stark.

Das große Finale im Sachsenpokal wird am 24. Mai, dem sogenannten Tag der Amateure, ausgetragen, an dem zahlreiche deutsche Landespokale ihre Gewinner küren. Den Austragungsort des sächsischen Endspiels erfährt man erst nach dem zweiten Halbfinale zwischen Empor Glauchau und Erzgebirge Aue am Donnerstag.