Saarbrücken enthüllt die Schwachstellen bei Aue
Aue – „Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es nötig ist.“ Auch wenn diese Aussage für den FC Erzgebirge schmerzhaft klingt, traf sie am Samstag genau auf den 1. FC Saarbrücken zu. Während des Spiels beim 1:4 (0:2) hatten die Saarländer jederzeit die Kontrolle – zwar ohne dabei selbst zu brillieren. Doch wenn es darauf ankam und die Veilchen Chancen zuließen, nutzten sie diese rigoros aus und zeigten deutlich auf, woran es beim FCE hapert.
„In der ersten halben Stunde gab es auf beiden Seiten keine nennenswerten Torchancen“, fasste Trainer Jens Härtel (56) nach der 1:4-Niederlage zusammen. Anschließend bekamen die Hausherren die Möglichkeit, nachdem Ryan Malone im Spielaufbau einen Fehler beging, und Kai Brünker nutzte diese Chance. Es gehört allerdings zur Wahrheit dazu, dass das ungeordnete Spiel zwischen Martin Männel und seinen Vorderleuten im Aufbau nur eine Frage der Zeit war, bis es zum Gegentreffer kommen würde.
Die zweite bis vierte Gegentore resultierten alle aus einem ähnlichen Fehler, wie Härtel kritisierte: „Immer durch einfache Ballverluste.“ Genau darin liegt der Unterschied zwischen Saarbrücken und Aue.
Obwohl die Veilchen selbst Umschaltmomente hatten, zogen die abgeklärteren Saarländer in solchen Situationen taktische Fouls in Kauf und nahmen sogar gelbe Karten in Kauf, während die Mannschaft von Härtel nicht entschlossen genug dagegenhielt.
Das zeigte sich beispielsweise bei Erik Weinhauers Fehlpass (0:2) sowie den Ballverlusten von Jannic Ehlers (1:3) und Eric Uhlmann (1:4).
„Das Umschalten nach Ballverlusten hat in diesen Situationen nicht funktioniert“, musste Härtel feststellen. Darüber hinaus ergänzte er: „Saarbrücken presste intensiver, doch darauf waren wir vorbereitet.“ Diese Einschätzung hatte der erfahrene Trainer bereits bei der Pressekonferenz am Donnerstag geäußert.
Seine Mannschaft war also gewarnt, doch in den entscheidenden Momenten fehlte es an der nötigen Reaktion oder der Fähigkeit, damit umzugehen. „Die Eins-gegen-eins-Duelle konnten wir oft nicht für uns entscheiden“, so Härtel weiter. Dass erst mit der Einwechslung von Maximilian Schmid ein wenig Torgefahr aufkam, stimmt zusätzlich nachdenklich.
Vielleicht ist die anstehende Länderspielpause sogar ein Segen. Im Lößnitztal wird man nun genau überlegen müssen, ob nicht mehr Veränderungen nötig sind – eventuell auch auf der linken Außenverteidiger-Position.
Allein auf die Rückkehr von Marcel Bär zu setzen, könnte sich als riskant erweisen.
Tabellenstand in der 3. Liga
Die Bedeutung der Tabelle in der 3. Liga ist folgende: Der Erstplatzierte am Saisonende wird Drittliga-Meister und steigt direkt in die 2. Liga auf. Auch der Zweitplatzierte erhält den direkten Aufstieg. Der Drittplatzierte muss in die Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga, um entweder den Aufstieg oder den Klassenerhalt zu sichern.