Rückenwind für Rummenigge: Über 90 Prozent der Fans befürworten Gehaltsobergrenzen
München/Nürnberg – In diversen Profi-Ligen sind festgelegte Gehaltsobergrenzen gang und gäbe, während man sich dies im Fußball oft nicht vorstellen kann. Oder etwa doch? Eine aktuelle Untersuchung legt das Gegenteil offen.
In einer Online-Umfrage von SLC Management haben mehr als 6.500 Bundesliga-Kunden und -Anhänger ihre Ansicht zu diesem Thema kundgetan.
Das Ergebnis: 90,9 Prozent der Befragten erachten eine Gehaltsobergrenze im europäischen Fußball als notwendig oder wünschenswert.
"Die Diskussion ist zweifellos komplex, dennoch sollte man bestrebt sein, eine praktikable Lösung zu finden", betonte Karl-Heinz Rummenigge (69), Vorstand bei FC Bayern, kürzlich im Rahmen des 125. Geburtstages des Vereins. "So kann es nicht weitergehen."
Diesen Standpunkt teilen offenbar zahlreiche Fans: 88,9 Prozent der Teilnehmer unterstützen es, dass Rummenigge gemeinsam mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) für solch eine Maßnahme eintritt.
Der Aufsichtsrat des Münchner Clubs ist jedoch der Meinung, dass dieses Vorhaben nur mit der Mitwirkung weiterer Partner realisierbar sei: "Ich bin überzeugt, dass wir die FIFA an oberster Stelle benötigen, um eine Lösung zu erreichen", so Rummenigge.
Gehaltsobergrenzen in vielen Profi-Ligen völlig etabliert
Er fügte hinzu: "Ich stehe dafür, dass sämtliche interessierte Parteien am Verhandlungstisch Platz nehmen." Spielerverbände, Gewerkschaften, Berater, Verbände und Ligen müssten – so seine Überzeugung – gemeinschaftlich agieren.
Ein Einwand, den Kritiker häufig vorbringen, scheint selbst bei einer – wenn auch kleineren – Mehrheit der Abstimmenden kaum Anklang zu finden: die Befürchtung, dass eine Gehaltsobergrenze die Attraktivität der Bundesliga für Spitzenspieler mindern könnte.
62,3 Prozent der Befragten sind dem nicht so überzeugt. Rummenigge wies zuletzt darauf hin, dass bei einigen Klubs die Quote der Personalkosten – also der Anteil des Umsatzes, der für Gehälter aufgewendet wird – über 70 Prozent und bei manchen sogar über 90 Prozent liege.
"Das ist auf lange Sicht nicht tragbar", meinte der 69-Jährige. "So kann der Fußball nicht in die Zukunft blicken."
Zahlreiche äußerst erfolgreiche Profi-Ligen haben bereits Gehaltsobergrenzen etabliert – teils in sehr strenger Form. Beispiele hierfür sind die NFL und NHL in den USA, verschiedene Basketball-Ligen in Europa sowie in den USA und mehrere Rugby-Ligen.