Sexistische Gesänge gegen Schiedsrichterin: Drittligist muss Strafe zahlen
Von Jörg Soldwisch
Essen – Rot-Weiss Essen wurde aufgrund sexistischer Äußerungen einiger Anhänger gegen Schiedsrichterin Fabienne Michel (30) mit einer Geldbuße von 20.000 Euro belegt.
Davon darf der Verein bis zu 6650 Euro für präventive Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung einsetzen. Diese Information stammt aus dem Einzelrichterverfahren, das nach einer Anzeige des Kontrollausschusses des Deutschen Fußball-Bundes eingeleitet wurde.
Während der Drittliga-Partie zwischen dem SC Verl und Rot-Weiss Essen am 28. März kam es in der zweiten Halbzeit im Bereich der Essener Fans „mehrfach zu beleidigenden und diskriminierenden Rufen sowie Gesängen in Richtung Schiedsrichterin Fabienne Michel“, teilte der DFB mit: „Frau Michel hat zwischenzeitlich auch zivilrechtliche Schritte eingeleitet.“
„Die beleidigenden Gesänge richteten sich gegen das Geschlecht der Schiedsrichterin und waren daher diskriminierend und menschenverachtend“, erklärte Knut Kircher (56), Geschäftsführer Sport und Kommunikation der DFB Schiri GmbH.
„Wir begrüßen es sehr, dass das Sportgericht diesen Vorfall klar benannt und geahndet hat. Das ist ein wichtiges Zeichen zum Schutz der Unparteiischen.“
Unmittelbar vor dem 1:0-Treffer für Verl unterlief Michel ein Fehler. Sie blockierte RWE-Profi Klaus Gjasula (35), als dieser Verls Torschützen Berkan Taz (26) am Abschluss hindern wollte.
Gjasula reklamierte daraufhin und erhielt die Gelbe Karte – seine fünfte in dieser Saison. In der Folge wurde er für ein Spiel gesperrt.