Zickert nach dem emotionalen Abschied beim CFC: „Ich habe Frieden mit mir selbst geschlossen!“
Chemnitz – Der Chemnitzer FC vermisst ihn schmerzlich! Bereits in den ersten Begegnungen der laufenden Saison wurde deutlich, wie sehr Robert Zickert (35) in den letzten Jahren eine feste Größe bei den Himmelblauen war. Seit Coach Benjamin Duda (37) das Ruder übernommen hat, zählte er zu den Garanten der starken Defensive.
Kurz und knapp
KI-erstellte Zusammenfassung des Beitrags
Aufgrund auffälliger Blutwerte sah sich der 35-Jährige gezwungen, seine aktive Laufbahn unerwartet schnell zu beenden. Aktuell trainiert Zickert in der siebten Liga bei Fortschritt Lunzenau. Vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg II (2:4) verabschiedeten die Chemnitzer ihren Vizekapitän, Führungsspieler und Identifikationsfigur.
Die Südtribüne ehrte den gebürtigen Herzberger ein letztes Mal. Selbst Gästetrainer Petrik Sandner, der Zickert noch aus gemeinsamen Zeiten bei Cottbus und Jena kennt, richtete nach der Partie lobende Worte nicht an seine eigene Mannschaft, sondern an Zickert.
„Natürlich hätte ich mir ein anderes Ergebnis zum Abschied gewünscht. Doch das Leben schreibt seine eigenen Geschichten“, kommentierte „Zicke“ nach der deutlichen Niederlage des CFC.
Auf der Internetseite des Regionalligisten blickte er auf seine lange Laufbahn zurück und berichtete von folgenden Eindrücken:
„Die letzten Tage waren für mich ziemlich surreal und zugleich sehr emotional. Der Abschied vor den Kollegen auf dem Platz fiel mir schwer. Als die Nachricht veröffentlicht wurde, war die Resonanz überwältigend – damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Das Verein-Video hat viele Erinnerungen wieder lebendig werden lassen und mich meine gesamte Karriere noch einmal Revue passieren lassen. Ich habe mir bewusst Zeit genommen, um in diesen Momenten zu schwelgen.“
„Ich bin im Reinen mit mir selbst. Beim Heimspiel gegen Chemie Leipzig (Jonas Marx erzielte in der 86. Minute den Siegtreffer, Anm. d. Red.) und dem ausgelassenen Jubel danach sind viele Gefühle hochgekommen, vor allem wenn man gerade ein bedeutendes Kapitel seines Lebens abschließt. Solche Emotionen werde ich als Spieler auf dem Feld mit meinen Jungs nicht mehr erleben. Trotz aller Wehmut fühlte ich mich zwei Tage später mit der Situation im Reinen. Besonders schön ist, dass ich auch nach dem Ende meiner aktiven Zeit eng mit dem Verein verbunden bleiben werde, wenn auch in einer anderen Rolle. Dieser fließende Übergang erleichtert mir den Abschied vom Profisport sehr.“
„Viele schöne und auch lustige Momente sowie Begegnungen mit Menschen, die mich geprägt haben, nehme ich mit. Beim CFC erlebte ich wirklich alles: von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt. Emotional und sportlich war es eine Achterbahnfahrt – aber das ist wohl typisch für Traditionsvereine aus Ostdeutschland. Ähnliches habe ich auch bei Lok Leipzig oder Carl Zeiss Jena erfahren. Mein Fazit fällt dennoch eindeutig positiv aus: Ich möchte diese Zeit keinesfalls missen.“
„Von den Tribünen habe ich unendliche Unterstützung erfahren, wofür ich mich nur bedanken kann. Hier kommen in der Regionalliga Tausende ins Stadion, die alles für den Verein geben. Auch wenn es oft gesagt wird: Es ist keine Selbstverständlichkeit, was man als Spieler in der vierten Liga erleben darf. Genau das wollte ich als Aktiver widerspiegeln – ich wollte zeigen, dass ich einer von ihnen bin. Diese Bodenständigkeit prägt auch mein Leben abseits des Fußballs.“
Regionalliga Nordost Tabelle
Der Meister der Saison 2026 tritt am Ende gegen den Champion der Regionalliga Bayern in zwei Aufstiegsspielen an. Der Gewinner dieser Duelle steigt in die 3. Liga auf. Abhängig von den Absteigern aus der 3. Liga können maximal vier Teams aufsteigen.