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Glatzel sichert HSV den Sieg in Überzahl: Heidenheim scheidet im Pokal aus

Heidenheim – Erst nach einem verwandelten Strafstoß konnten die Hamburger am Dienstagabend aufatmen, obwohl sie lange Zeit in Überzahl spielten. Mit einem 1:0-Erfolg beim 1. FC Heidenheim zog der HSV in das Achtelfinale des DFB-Pokals ein.

Vor ausverkauftem Haus in der Heidenheimer Voith-Arena starteten die Hamburger nahezu mit einem Blitzangriff. Rayan Philippe spielte den frei durchstartenden Miro Muheim im Strafraum an, doch der 27-Jährige traf den bereits am Boden liegenden Traoré, der zuvor ausgerutscht war (3.).

Auch die nächste große Möglichkeit gehörte den Gästen. Nach einem Fehlpass von Heidenheims Mainka lief Königsdörffer plötzlich allein auf Torhüter Ramaj zu, scheiterte jedoch mit einem Schuss ins kurze Eck an dessen Reflex (7.).

In der schnellen Anfangsphase übernahmen die Rothosen die Kontrolle, doch mit zunehmender Spielzeit und zwei längeren Behandlungspausen wurde die Partie zerfahrener. Die Gastgeber fanden kaum Mittel, um gefährlich zu werden, während Hamburg nur durch einen verfehlten Schuss von Philippe dem Heidenheimer Tor nahekam (33.).

Dann schickte Elfadli erneut Königsdörffer, der sich im Kopfballduell gegen Tim Siersleben behauptete, anschließend aber von diesem zu Boden gebracht wurde. Schiedsrichter Benjamin Brand zeigte dem Heidenheimer Abwehrspieler die Rote Karte, da er der letzte Mann war (45.).

So endete eine intensiv geführte erste Hälfte torlos – ein Ergebnis, das die Gastgeber angesichts der beiden Hamburger Großchancen wohl eher akzeptieren konnten.

Trainer Frank Schmidt musste personell reagieren und brachte Dorsch und Busch für Kerber und Traoré. Für die zweite Halbzeit ersetzte Merlin Polzin Remberg durch Meffert.

Gegen die tiefstehenden Gastgeber fanden die Hamburger kaum Lücken, während Heidenheim auf Konter setzte und in der 53. Minute durch eine missglückte Flanke zumindest einen Torschuss verzeichnen konnte.

Polzin griff ein und brachte mit Robert Glatzel einen zuletzt wenig genutzten Fanliebling ins Spiel, doch es mangelte weiterhin an Ideen. Die Erlösung kam schließlich durch eine minimale Berührung zwischen Niehues und Vieira im Strafraum: Der Hamburger nahm den Kontakt dankbar an und ließ sich fallen, woraufhin Brand auf den Punkt zeigte (80.). Eine äußerst umstrittene Entscheidung.

Ausgerechnet Glatzel, der am vergangenen Wochenende noch auf der Bank Platz nehmen musste, übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher, indem er Ramaj in die falsche Ecke schickte (83.).

Heidenheim reagierte sofort, verstärkte die Offensive und löste die Defensive auf. Der eingewechselte Adam Kölle prüfte wenige Minuten später erstmals HSV-Keeper Peretz (87.). Auf der Gegenseite legte Glatzel für Vieira auf, der mit einem Heber am Heidenheimer Torhüter scheiterte (93.).

In den letzten Minuten der Nachspielzeit sah Heidenheim-Trainer Frank Schmidt noch die Gelb-Rote Karte, bevor Schiedsrichter Brand den Hamburgern den Einzug ins Achtelfinale bescherte.

Verdient steht der HSV eine Runde weiter, während Heidenheim nach dem Pokal-Aus und den umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen mit sich hadern wird.

DFB-Pokal, 2. Runde

1. FC Heidenheim – Hamburger SV 0:1 (0:0)

Aufstellung 1. FC Heidenheim: Ramaj – Traoré (46. Dorsch), Mainka, Siersleben, Föhrenbach – Schöppner, Niehues (85. Kölle), Kerber (46. Busch), Ibrahimovic – Schimmer (72. Pieringer), Zivzivadze (72. Honsak)

Aufstellung HSV: Peretz – Elfadli, L. Vuskovic, Elfadli, Gocholeishvili, Vieira, Remberg (46. Meffert), Muheim, Philippe (89. Poulsen), Rössing-Lelesiit (61. Pherai) – Königsdörffer (61. Glatzel)

Schiedsrichter: Benjamin Brand (Schwebheim)

Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Glatzel (83.)

Gelbe Karten: Niehues (1), Dorsch (2), Ramaj (1), Mainka (1), Schöppner (1) / Remberg (1)

Gelb-Rote Karte: Schmidt (1) / –

Rote Karte: Siersleben (1) / –