„Ich könnte platzen“: Großer Schiedsrichterärger bringt Drittliga-Kapitän auf die Palme
Rostock – Nach dem Drittliga-Duell in Aachen gegen Hansa Rostock gab es einen enormen Aufschrei! Die Alemannia sicherte sich in letzter Sekunde noch ein 2:2-Unentschieden in Rostock – dabei fühlte sich das Team durch den Schiedsrichter gleich zweimal stark benachteiligt. Direkt nach dem Spiel ließ Kapitän Bentley Bahn (33) seinem Ärger freien Lauf.
„Für mich war das absolut kein Elfmeter und auch keine rote Karte“, ärgerte sich der Mittelfeldspieler im Gespräch mit Magenta Sports.
Doch was war genau passiert? Bereits in der 10. Minute zeigte Schiedsrichter Daniel Bartnitzki (29) Aachens Danilo Wiebe (31) wegen angeblichen Handspiels als letzter Mann glatt Rot – dabei hatte der Spieler den Ball eindeutig mit dem Rücken getroffen.
„Ich könnte platzen, das hat doch nichts mit der Hand zu tun, das war der Rücken! Wo ist denn da die Hand? Ist sie überhaupt irgendwo in der Nähe? Das ist doch Wahnsinn, wirklich unglaublich“, schimpfte Bahn, als ihm die Szene erneut gezeigt wurde.
Die Schwarz-Gelben mussten also 80 Minuten in Unterzahl spielen und gingen dennoch in Führung. Doch kurz vor der Halbzeit folgte der nächste große Fehler des Unparteiischen: Joel da Silva Kiala (21) wurde am Kopf getroffen, doch Bartnitzki pfiff erneut Handspiel und zeigte sogar auf den Elfmeterpunkt – obwohl nicht einmal klar war, ob das vermeintliche Handspiel überhaupt im Strafraum stattfand.
„Hier sind 25.000 Zuschauer im Stadion. Da muss man sich etwas überlegen, zumindest ein iPad bereitzustellen, damit wir nicht jede Woche über solche Fehlentscheidungen diskutieren müssen. Das Spiel wurde dadurch komplett zerstört“, kritisierte Bahn. „Das ist kein Fußball mehr.“
Seinen pragmatischen Vorschlag erklärte er so: „Deshalb raus mit dem iPad! Der vierte Offizielle hat meistens nicht viel zu tun, also sollte er die Möglichkeit bekommen, die Szenen nochmal anzuschauen. Diese Zeit sollten wir uns nehmen.“
Doch dem Aachener Kapitän war es wichtig, die Wut nicht gegen den Schiedsrichter zu richten: „Lasst den Referee in Ruhe, er ärgert sich selbst über die Fehler, denn er weiß, dass es zwei gravierende Fehlentscheidungen waren.“ Da dem Schiedsrichter technische Hilfsmittel fehlen, so Bahn, „sollten wir sie ihm eben zur Verfügung stellen.“
Unterstützung erhielt Bahn unter anderem vom Trainer des Gegners. „Definitiv kein Elfmeter, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren“, betonte Daniel Brinkmann, der auch die rote Karte als Fehlentscheidung bewertete.
Er gab Bahn recht: „Das ist eine Liga mit viel Geld und vielen Zuschauern.“ Allerdings stellte der Coach auch infrage, ob die Ausstattung in allen Drittliga-Stadien dafür ausreichend sei.
Auch Bartnitzki äußerte sich bei Magenta zu seinen Entscheidungen.
„Für mich war auf dem Feld klar eine Handbewegung zu sehen, der Arm war ausgestreckt“, erklärte der Unparteiische zur Szene in der 10. Minute. „Ich habe es so wahrgenommen, dass der Spieler dadurch eine klare Torchance verhindert – daher die rote Karte. So habe ich die Situation auf dem Platz eingeschätzt.“
Deutlicher fiel seine Bewertung des Elfmeters kurz vor der Halbzeitpause aus.
„Da müssen wir nicht lange diskutieren“, sagte der 29-Jährige. „Ich sah auf dem Feld einen weit abgespreizten Arm. Letztlich ging der Ball jedoch nicht an den Arm, sondern an den Kopf – das war eine falsche Wahrnehmung. Ich hätte mir eine zweite Prüfung gewünscht, die wir aber auf dem Feld nicht haben. Deshalb war es natürlich ein falscher Strafstoß.“
3. Liga Tabelle
Die Bedeutung der Tabelle in der 3. Liga ist folgende: Der Tabellenführer am Saisonende wird Meister und steigt direkt in die 2. Bundesliga auf. Auch der Zweitplatzierte steigt direkt auf. Der Drittplatzierte hingegen muss in der Relegation gegen den Drittletzten der 2. Liga antreten, um entweder den Aufstieg zu sichern oder den Klassenerhalt zu sichern.