Kurioser Vorfall in der Regionalliga: Trainer und Spieler lösten ihre Verträge, muss nun die U23 einspringen?
Düren – Ein echter Paukenschlag erschüttert die Regionalliga! Eine nahezu gesamte Mannschaft inklusive Trainer hat ihre Verträge zum Ende März beendet. Die Zukunft des Klubs in der Liga hängt jetzt mehr denn je an einem seidenen Faden.
Die turbulenten Tage beim 1. FC Düren halten leider an. Noch im Jahr 2020 trat der Verein aus der Regionalliga-West im DFB-Pokal gegen Bayern München an, und nun steht er nach der Anmeldung der Insolvenz kurz vorm Zusammenbruch.
Bis zum Stichtag, dem 31. März, hätten 100.000 Euro aufgebracht werden müssen – und bis zum Saisonende werden zusätzlich 200.000 Euro benötigt. Ohne diese Summe droht der komplette Spielbetrieb eingestellt zu werden!
Nach Angaben des kickers war zum Montagnachmittag das erforderliche Geld nicht hinterlegt worden. Steht in Düren, rund 46 Kilometer westlich von Köln, nach drei Jahren in der 4. Liga das endgültige Aus bevor?
Spieler und Trainer, die bislang ihr Gehalt in Form von Insolvenzgeld bis Ende März bezogen hatten, hatten genug und kündigten fast alle ihre Verträge – nun stehen sie bis Ende Juni ohne Verein da.
Die Botschaft ist eindeutig: Kein Geld, keine Zukunftsperspektiven!
Zu den Betroffenen zählt unter anderem der bekannte Adam Matuszczyk (36). Der ehemalige Bundesligaspieler, einst aktiv für den 1. FC Köln, äußerte sich über den kicker:
"Es ist ein seltsames Gefühl, ab morgen nicht mehr als Angestellter des 1. FC Düren zu gelten. Bis zur letzten Minute hätte ich um jeden Punkt mitgekämpft."
Obwohl der Klub infolge der Insolvenz ohnehin neun Punkte Abzug hinnehmen muss, liegen die Dürener weiterhin im sicheren Bereich und haben noch alle Chancen, den Klassenerhalt zu schaffen.
Merkwürdig ist, dass durch die Kündigungen der Profis der größte Kostenfaktor bis zum Saisonende entfällt. Könnte dies eine Möglichkeit zur Rettung bieten? Im näheren Umfeld des Klubs wird darüber spekuliert, ob die U23-Spieler aus der Landesliga-Truppe in den verbleibenden sechs Spielen den Laden noch retten können.
Besonders in Anbetracht dessen, dass der Konkurrent Türkspor Dortmund seine Mannschaft vor einigen Wochen bereits aus dem Spielbetrieb zurückgezogen hat und als erster Absteiger feststeht. Zudem wurde am Dienstag erneut ein Insolvenzverfahren gegen den KFC Uerdingen eröffnet.
Die Entscheidung muss schnell getroffen werden: Das nächste Ligaspiel beim Wuppertaler SV findet am Samstag statt – und der Klub steht offener denn je da, ohne klaren Trainer und mit einer fragwürdigen Mannschaft.